Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Tangermünde

Miltern Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Miltharde ist auf das Jahr 1335 datiert. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und wird aus milta und hart zusammengesetzt. Milta bedeutet Mulde und hart steht für Wald, was die Ortslage treffend beschreibt. Das Bestehen des Dorfes reicht jedoch weiter zurück, so dass der Ort bereits deutlich älter ist. So wird der Bau der Dorfkirche Miltern auf Anfang des 13. Jahrhunderts datiert. Bei der Kirche handelt es sich um einen Findlingsbau, bei dem das Mauerwerk nicht sorgfältig gearbeitet wurde. Zu der Zeit ihrer Erbauung diente sie auch der Verteidigung von Angriffen. Nach und nach wurden immer mehr Änderungen und Umbauten an der Kirche vorgenommen, so wurde das Schiff nach Osten um 11,5 Meter erweitert, die Fenster vergrößert und die Innenausstattung erneuert. Noch heute ist die Erweiterung äußerlich sehr gut zu erkennen, da hierfür an Stelle von Feldsteinen, Backsteine Verwendung fanden. Auch der Kirchturm, damals geprägt durch Schießscharten, war ursprünglich nur halb so hoch. Der Glockenturm mit dem Satteldach wurde erst viel später erbaut und darauf gesetzt. Es ist hervorzuheben, dass sich die kleinste Bronzeglocke des Geläutes mit insgesamt drei Glocken nach wie vor im Originalzustand befindet und immer noch ihren täglichen Dienst verrichtet. Daneben wurden die zwei großen Bronzeglocken nach dem 1. Weltkrieg durch Stahlglocken ersetzt. Um 1600 befanden sich auf dem Gebiet: 53 Wohnhäuser, 19 Ackerhöfe, neun Kossaten und 32 Einlieger. Ca. 200 Jahre danach zählte Miltern 323 Einwohner und 71 Wohnhäuser. Einer der größten Einschnitte in der Geschichte des Dorfes war der Brand im Jahr 1843. In der Nacht zum 13. Mai 1843 brach in einer Scheune ein Feuer aus, welches so schnell um sich griff, dass innerhalb von zwei Stunden acht Bauernhöfe, ein Kossatenhof und fünf Grundbesitztümer nebst der Schule zerstört wurden. 15 Familien verloren ihr Zuhause und ihre Besitztümer, darunter auch viele ihrer Nutztiere. Der Wiederaufbau ging dank Spenden zügig voran, so dass bereits 1844 das neue Schulgebäude eingerichtet werden konnte. Dieses Gebäude wurde noch bis 1980 als Schule genutzt – heute dient es als Dorfgemeinschaftshaus und als Versammlungsraum der Feuerwehr. Die Feuerwehr wurde am 1. Februar 1885 gegründet und ist damit eine der ältesten Feuerwehren des Landkreises Stendal. In der Ortschaft Miltern wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet. Kontaktmöglichkeiten zu den gewählten Ortsbürgermeistern finden Sie über die Internetseite der Stadt Tangermünde: https://www.tangermuende.de/de/ortsteile.html Storkau (Elbe) Storkau liegt am linken Ufer der Elbe, etwa 8 Kilometer nördlich von Tangermünde. Die erstmalige urkundliche Erwähnung Storkaus erfolgte im Zusammenhang mit dem dortigen Gutshof. So erhielt im Jahr 1209 der Ritter Heinrich von Storkau das Lehen. Die ritterliche Familie bewirtschaftete im 12. und 13. Jahrhundert ca. 200 Hektar Nutzfläche. 1425 wurde der Kurfürstlich-Brandenburgische Rat Ortel von Zehmen Besitzer des Gutes Storkau, wo er auch das Schulzengericht führte. 11

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