Trier - Ihr Stadtteil Tarforst

Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst 11 Infrastruktur (Schulen, Kindertagesstätten, Einkaufszentren, Gastro­ nomie, Freizeitmöglichkeiten, usw.) machen Tarforst zu einem begehrten Wohnort, insbesondere für junge Familien. Kirchengeschichte Tarforst und Matten gehörten wie andere Dörfer der nahen Umgebung zu St. Michael, der „vor den Mauern der Abtei St. Maximin“ gelege- nen Pfarrkirche. Die Kapelle St. Remigius in Matten, eine ehemals kleine Siedlung auf dem Grüneberg, war für die Tarforster Gläubigen bis Mitte des 17. Jahrhunderts die zuständige Filialkirche. Nachdem das dortige Gotteshaus eingestürzt war („saceullum collapsum“) und der Abt von St. Maximin als Grundherr sich weigerte, es wieder aufzubauen, errichteten die Tarforster Bauern und Winzer um 1695 in ihrem Dorf – „mit 7 Erbschaften, 21 Haushaltungen und etwa 120 Einwohnern“ – oberhalb des Maximiner Hofs eine eigene Kapelle mit einem Friedhof. Diese Kapelle wurde 1780 zu einer Kirche vergrößert und dem Apostel St. Andreas geweiht. Sie bildet heute das Mittelschiff des heutigen Gotteshauses in Alt-Tarforst. Auf kirchlichem Bereich wurde der Or t 1808, während der Franzosenzeit, der Pfarrei St. Georg in Irsch zugeordnet. Es gab von Anfang an Bestrebungen der Tar forster, erneut die kirchliche Selb- ständigkeit zu erlangen. Als es Anfang des 20. Jahrhunder ts seitens des Bistums erste Andeutungen gab, wurde ein „Sammelverein zur Errichtung einer katholischen Seelsorgestelle in Tar forst e. V.“ gegründet. Mit gesammelten Spenden, Baumaterialstiftungen und sehr viel Eigenleistung errichteten die Tar forster gegenüber ihrer Pfarrkirche St. Andreas das Pfarrhaus. Aber es dauer te noch bis 1922, ehe – mit einer Entschädigungssumme von 8.750 Reichs- mark – der legendäre Loskauf von Irsch er folgte und der eremitier te Pfarrer Nikolaus Thielen als Pfarrvikar, „… seine priesterliche Tätig- keit in Tar forst aufnahm. Dies geschah zur großen Befriedigung und Freude der Tar forster, die damit einen lang gehegten Wunsch endlich in Er füllung gehen sahen“. Die Tarforster Kapelle von 1780 erwies sich schon bald als zu klein und wurde, nachdem eine erste Planung von 1934 kriegsbedingt nicht realisiert werden konnte, 1954 auf die heutige Kirchengröße erweitert. Tarforst blieb bis 1992 eine selbständige Pfarrvikarie, anschließend bis 2011 eine selbständige Pfarrgemeinde. Einkaufszentrum Kohlenstraße Das Einkaufszentrum Kohlenstraße entstand im Jahr 2000. Der Stadtteil umfasst heute eine Fläche von rund 550 Hektar (8. von 19 Ortsbezirken). In keinem Ortsbezirk in Trier ist der Anteil der unter 30-Jährigen an der Gesamtbevölkerung mit rund 42 Prozent so hoch wie in Tarforst. In Vereinen spiegelt sich das gesellschaftliche Leben wider. Tarforst hatte schon immer ein lebendiges Gemeinde- und Vereinsleben. Die meisten Einwohner waren in einem oder mehreren Vereinen aktiv. Neben den heutigen Sportvereinen und dem Musikverein waren das der Männer- gesangverein von 1924 und der Kirchenchor; seit etwa 1910 bis zur Eingemeindung gab es auch eine eigene Feuerwehr. Mit seinen seit Ende der 1990er Jahren noch hinzugekommenen attrak­ tiven Wohngebieten „Tarforster Höhe Erweiterung“, die inzwischen bis an die Filscher Ortsgrenze heranreichen, den vielen Wanderwegen und seiner Gastfreundlichkeit ist Tarforst als Naherholungsort beliebt und wird gerne aufgesucht. So wurde aus dem ehemals „verträumten Bauerndorf“ inzwischen ein Wohngebiet, das die Vorteile der Stadt mit denen des Wohnens auf dem Land in überschaubaren nachbarschaft­ lichen Verhältnissen miteinander verbindet.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=