Amt Trittau Jahrbuch 2021 (Auflage 50)

32 AMT TRITTAU Gemeinde Trittau sind bereits belegt. Im Bebauungs- plan B57 (am Ortsausgang östlich der Hamburger Straße) ist der Bau einer größeren Kindertagesstätte im Bebauungsplan vorgesehen. Wenn diese fertig gestellt ist, wird die pro- visorische Kita „Bille-Bande“ darin aufgehen. Im o. g. Bebauungsplan B57 haben im November die Erschließungsar- beiten begonnen. Der Bebauungs- plan sieht vor, dass im Rahmen des Nahversorgungskonzeptes der Ge- meinde einmarkant-Markt entsteht, u. a. um die Versorgung des südli- chen Ortes zu verbessern. Außerdem ist in dem Bebauungsplan eine große Gemeinbedarfsfläche für die Schaffung der Kindertagesstätte ausgewiesen. Die Erschließung des Baugebietes erfolgt durch den Grundeigentümer. Nach der Fertig- stellung werden die öffentlichen Verkehrswege und Flächen dann an die Gemeinde übergeben. Wie bzw. wann die vorgesehene Kita-Fläche mit einer Kindertagesstätte bebaut werden kann, wird zurzeit zwischen Gemeinde, Kitaträger und Grundei- gentümer verhandelt. Bei der Kinderbetreuung bereitet der Gemeinde neben der Schaffung von Plätzen vor allem das Kita-Reform- gesetz Sorgen. Die Landesregierung hatte es nach langer intensiver Dis- kussion mit Elternvertretungen, Kommunen und Trägern Anfang des Jahres verabschiedet. Ziel des Geset- zes ist es u. a., die Eltern finanziell zu entlasten, die Qualität der Kinder- betreuung zu steigern und für eine transparentere und fairere Lasten- verteilung zu sorgen. Das Vorhaben ist grundsätzlich zu begrüßen. Es ist aber absehbar, dass es eine stärkere finanzielle Belastung für die Gemein- de bedeutet. Eigentlich war die Ein- führung zum 01.08. diesen Jahres geplant. Aufgrund der Corona-Pan- demie wurde jedoch zunächst nur die Deckelung der Elternbeiträge umgesetzt. Start der gesamten Ki- ta-Reform soll nun am 01.01.2021 sein. Gerade vor demHintergrund der finanziellen Belastungen der Coro- na-Pandemie für die Gemeinde se- hen wir eine finanzielle Mehrbelas- tung der Gemeinde mit Sorge. Der Bau des markant-Marktes an der Hamburger Straße ist Teil des Nahversorgungskonzeptes der Ge- meinde. Das Nahversorgungskonzept sieht vor, unseren Trittauer Super- märkten Möglichkeiten am Ort zu geben, damit diese sichmarktgerecht entwickeln können. Das ist essentiell für die Lebensmitteleinzelhändler, damit sie am sichwandelndenMarkt bestehen können. Und es ist auch für die Gemeinde wichtig, damit der Einkaufsstandort Trittau noch at- traktiver für Kunden aus der näheren Umgebung wird und ihnen einen Anreiz bietet, nach Trittau zum Ein- kaufen zu kommen. Von der erhöhten Kundenfrequenz können dann auch die Einzelhandelsgeschäfte und der gesamte Ort profitieren. Der letzte Baustein in der Umset- zung des Nahversorgungskonzeptes wird die Verlagerung von ALDI an den Standort des ehemaligen Ede- ka-Marktes am Vorburgplatz sein. Für dieses Vorhaben wurde im Juni ein Änderungsverfahren für den dort geltenden Bebauungsplan B5 (2. Änderung) begonnen. Die Details des Bebauungsplanes werden zurzeit durch den Planungsausschuss erar- beitet, mit einem Satzungsbeschluss ist Ende 2021 zu rechnen. Für den danach folgenden Bau des ALDI-­ Marktes wird die Gemeinde Flächen der benachbarten Kita Spatzennest abgeben. Der Betrieb der Kita ist aber zu keiner Zeit gefährdet. Mittelfris- tig ist geplant, den Standort an der Campestraße komplett aufzugeben, da die Kita sehr klein ist und nur unwirtschaftlich betrieben werden kann. Das Spatzennest soll dann in die neu zu schaffende Kindertages- stätte westlich der Hamburger Stra- ße im Bebauungsplan B59 integriert werden. Dieser Bebauungsplan ist Ende diesen Jahres rechtskräftig geworden. Der Plan wurde nur für die Schaffung einer Kita erstellt, die dann an der Hamburger Straße ent- lang des kleinen Wanderwegs zur Lessingstraße liegen soll. Auch in anderen Bereichen hat die zukünftige (bau)planerische Ent- wicklung Trittaus die Gemeinde stark beschäftigt. Zurzeit werden die sogenannten RegionalplänedesLandesSchleswig-­ Holstein neu aufgestellt. Diese legen den raumordnerischen Rahmen fest, innerhalb dessen sich die Gemeinden in den kommenden 15 Jahren ent- wickeln können. Für Trittau ist die Neuaufstellung der Regionalpläne sehr wichtig, denn unserer Gemein- de werden im aktuellen Regional- plan kaum noch Entwicklungsmög- lichkeiten zugebilligt. Gleichzeitig ist aber weiterer Einwohnerzuwachs für Trittau prognostiziert, und auch der Bedarf an Gewerbefläche ist groß und steigt stetig. In einemmo- derierten Prozess hat der Planungs- ausschuss der Gemeinde herausge- arbeitet,woweiterePotenzialflächen für Gewerbe- und Wohnbauent- wicklung sein könnten, genauso wie für Grüngürtel und nicht zu bebau- ende Flächen. Im Dezember hat die Gemeindevertretung dies als ge- meindliche Stellungnahme zum Re- gionalplan beschlossen. Diese wird in eine gemeinsame Stellungnahme des Amtes einfließen. Durch das Ab- geben einer gemeinsamen Stellung- nahme erhält Trittaus Stimme dann viel mehr Gewicht in Kiel. Zum Abschluss gebracht wurden im vergangenen Jahr die Planungen für das neue Gewerbegebiet an der nördlichen Ausfahrt der B404/Gro- ßenseer Straße (Bebauungsplan B51). Durch vereinte Kraftanstren- gung aller Beteiligten konnte schon imDezember der Satzungsbeschluss durch die Gemeindevertretung ge- fasst werden, so dass bald der Weg für Erschließung und Bebauung frei ist. Eigentümer und Erschließer des Gewerbegebietes ist die Wirt- schafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbh (WAS), deren Haupt- gesellschafter der Kreis ist. Das Ge- werbegebiet ist ca. 14 Hektar groß und wird dringend benötigt, weil es eine starke Nachfrage nach Gewer- beflächen gibt. Mit dem Beginn der Erschließung ist im Sommer kom- menden Jahres zu rechnen. Nach rekordverdächtig kurzer Zeit schon fast komplett bebaut ist der nördliche Teil des Furtbektals am Ziegelbergweg (Bebauungsplan B34D-Nord). Ende des Jahres konn- ten die öffentlichen Anlagen dieses Bebauungsplanes an die Gemeinde übergeben werden. Die provisorische Baustraße zur Gadebuscher Straße ist aufgehoben worden und dient nun wieder ausschließlich als Wan- derweg. Die Zufahrt zum nördlichen Furtbektal erfolgt jetzt wie vor- gesehen ausschließlich über die Bahnhofstraße/Ziegelbergweg. Die anfangs kritisch gesehene bevor- rechtigte Überquerung des Ziegel- bergwegs für Radfahrende auf dem Schulweg wurde im Herbst fertig- gestellt und hat sich gut bewährt.

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