Amt Trittau Jahrbuch 2021 (Auflage 50)

Gemeinde Trittau AMT TRITTAU 33 Alle neuen BewohnerInnen dort und alle Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Jahr neu zugezogen sind, heißen wir herzlich willkommen bei uns in Trittau! Das größte und wichtigste wohn- bauliche Vorhaben der Gemeinde stagniert leider. Südlich der Großen- seer Straße und nördlich des Furt- bektals ist mit dem Bebauungsplan B35B Teil A und B ein 350 Wohnein- heiten Platz bietendes Wohngebiet geplant. Es soll in zwei Teilen reali- siert werden. Hier sollen neben Grundstücken für Einzel- und Dop- pelhäuser auch Reihenhäuser und bezahlbarer Mietwohnraum entste- hen. Insbesondere Mietwohnraum wird dringend benötigt in Trittau, denn dieser ist äußerst knapp und teuer. Der erste Teil des Bebauungs- planes hat schon seit März 2019 Rechtskraft. Leider wurde im März diesen Jahres eine Normenkontrolle gegen den Bebauungsplan ange- strengt, d. h. er wird vor demVerwal­ tungsgericht beklagt. Die Gemeinde hatte diesen Bebauungsplan sehr lange und sorgfältig geplant, um Rücksicht auf alle nachbarschaftli- chen Belange zu nehmen. Deswegen ist die Gemeinde auch zuversicht- lich, den Rechtsstreit für sich ent- scheiden zu können. Aber wegen der hohen Auslastung des Verwaltungs- gerichts ist mit einer Hauptverhand- lung und einem Urteil wohl erst in 1½ Jahren zu rechnen. So lange kann dort nicht begonnen werden zu bauen. Das Nachsehen haben damit leider vor allem diejenigen, die auf bezahlbaren Wohnraum an- gewiesen sind: ältere Menschen, jüngereMenschen und alle, die nicht in der Lage sind, die zur Zeit sehr hohenMieten in Trittau zu schultern. Wegen der Knappheit anWohnraum versucht die Gemeindevertretung auch im Innenbereich zu verdichten und dort Möglichkeiten zur Bebau- ung zu schaffen. Im Bebauungsplan B1 (nördlich der Breslauer Straße) wurde im vorvergangenen Jahr aus diesem Grunde ein Änderungsver- fahren begonnen. Dieses wurde in diesem Jahr fortgeführt. Es wird voraussichtlich aber noch eine Wei- le dauern wird, bis es zum Abschluss gebracht werden kann. In fast allen Wohngebieten und im gesamten Ort sind die Stellplätze auf den Grundstücken knapp bemessen. Deswegen gibt es zunehmend Pro- bleme mit PKW, die im öffentlichen Raum parken. Um hier in Zukunft Abhilfe zu schaffen, hat die Gemein- devertretung im Dezember eine Stellplatzsatzung beschlossen. Mit dieser kann bei Neu- und Umbau- vorhaben nun eine höhere Anzahl an nachzuweisenden Stellplätzen durch die Gemeinde eingefordert werden, als es bisher im Rahmen der Landesbauordnung möglich war. Einen guten Abschluss hat in diesem Jahr die Sanierung und der Ausbau der Großenseer Straße (Landesstra- ße 93) gefunden. Kurzfristig hatte die Gemeindevertretung die Planung noch um eine Vergrößerung der Parkplatzanlage vor den Tennishal- len erweitert. Dort sind nun doppelt so viele Stellplätze entstanden, wie ursprünglich geplant. Dies hatte die Fertigstellung der Gesamtmaßnah- me verlängert. Mit dem vergrößerten Parkplatz soll dem Ziel der Gemein- de, den Schülerhol- und Bringver- kehr in den Straßen Im Raum und Gartenstraße zu reduzieren, näher- gekommen werden. Der Schülerver- kehr soll in Zukunft nur noch über die Großenseer Straße abgewickelt werden. Die Gemeinde hat für die Sanierung und den Ausbau der Gro- ßenseer Straße, den Bau des Kreisels und des großen Parkplatzes viel Lob und Zuspruch erhalten. In der Tat hat unsere Ortseinfahrt in diesem Bereich dadurch erheblich an Ge- sicht gewonnen. Das nächste große Straßenbaupro- jekt in der Gemeinde ist die Sanie- rung der Otto-Hahn-Straße. Diese wurde vom Zweckverband Obere Bille ausgelöst. Der ZV muss drin- gend die Schmutz- und Regen- wasserleitungen in der Otto-Hahn- Straße auf den Stand der Technik bringen. Die Gemeinde beteiligt sich an der Gesamtmaßnahme und wird die Fahrbahn sanieren. Die Planun- gen des Zweckverbandes erwiesen sich als sehr aufwendig, so dass Baubeginn erst im kommenden Jahr sein wird. Der Bauausschuss hatte im Sommer eine Anwohnerinforma- tionsveranstaltung zur Sanierung durchgeführt und das Sanierungs- programm beschlossen. Gebaut wer- den wird in zwei Abschnitten, mit dem ersten Abschnitt soll im kom- menden Jahr begonnen werden. Auch die Ortsdurchfahrt am Alten Markt/Bahnhofstraße soll neuge- staltet werden. Dafür ist eine Mach- barkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, die in diesem Jahr pünktlich fertig gestellt wurde. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Studie aber noch nicht durch den Bauaus- schuss beraten werden. Gleiches gilt für die Schulstraße. Für den Ausbau der Schulstraße soll der konkrete Planungsprozess im kommenden Jahr mit einer AnwohnerInnenbetei- ligung beginnen. Der Bauausschuss hatte in diesem Jahr auch begonnen, eine Um- bzw. Neugestaltung der Poststraße anzu- stoßen. Hier gibt es noch nichts Konkretes zu berichten, denn das Thema ist komplex und wird sicher noch einiger Beratung und einer breiteren Öffentlichkeitsbeteiligung bedürfen. Der Bürgermeister wurde in diesem Zusammenhang beauf- tragt beim Landesbetrieb Verkehr (LBV) zu sondieren, ob eine Umwid- mung der Poststraße von einer Lan- desstraße in eine Gemeindestraße möglich ist. Denn so lange die Post- straße Landesstraße ist, sind die Gestaltungsmöglichkeiten der Ge- meinde gering. Die Verhandlungen mit dem LBV laufen, und es gibt erste positive Signale. Aber auch dieses ist ein komplexes und lang- wieriges Vorhaben, da es im Zu- sammenhang mit dem gesamten Straßennetz des Landes und der Gemeinde zu sehen ist. Die Beschlussfassung über das Rad- verkehrskonzept der Gemeinde wur- de leider durch Corona verzögert. Als offenes und transparentes Verfahren unter Beteiligung des offenen Ar- beitskreises Radverkehr, von Schü- lerinnen und Schülern und einer Bürgerbeteiligungswerkstatt wurde das Konzept durch den Planungs- ausschuss erarbeitet und hätte im November der breiteren Öffentlich- keit vorgestellt und beschlossen werden sollen. Dies Beschlussfas- sung musste auf das kommende Jahr verschoben werden. Im Jahr 2015 hatte die Gemeinde die Tennishallen an der Großenseer Straße erworben, um das Areal dau- erhaft für öffentliche Zwecke zu sichern. Die Nutzbarkeit der Tennis- hallen für andere Sportarten ist ein- geschränkt, und zudem ist die vor- dere Halle sanierungsbedürftig. Der Mangel an Hallenzeiten für Schul- und Breitensport nimmt zu. Der Gemeinde fehlt es außerdem an

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