Bürgerinformationsbroschüre der Verbandsgemeinde Vorharz

8 Die Mitgliedsgemeinden wurde. Der Westturm hat eine nach Westen hin querrechteckige Form und ist nur mit seinem untersten Teil mit dem Kirchenschiff verbunden. Über mehrere Jahrhunderte hat die Kirche viele Veränderungen erfahren. Dazu gehören z. B. die barockisierten Fensteröffnungen. Durch Umbauten im Jahr 1850 verschwindet die für romanische Kirchen typische flache Balkendecke. Es befinden sich zwei Glocken im Turm. Die größere ist um die 1702 entstanden und die kleinere ist von 1390, verziert wurde siemit schönerMinuskelinschrift. Auch einengeschnitztenAltar findetman in der Kirche, er erhielt etwa um 1650 seinen heutigen Aufbau und ist mit zwei Wappen verziert. DieKanzel aus der gleichen Zeit istmit Bildern der vier Evangelisten und ihren Symbolen geschmückt. Im Jahr 1980 wurde die hintere Pforte mit dem Relief des St. Petrus von der Petrikirche verschlossen. Auf dem ehemaligen Friedhof in der Ortsmitte stand die 1463 erstmals erwähnte St. Petri Kirche, welche ab 1696 mehrfach neu und umgebaut wurde. Aus der Chronik von 1898 ging bereits hervor, dass das Kirchenschiff mit statischen Problemen behaftet war. In den Jahren 1978/1979 wurde sie dann ausgeräumt – der barocke Kanzelalter aus dem anfänglichen 18. Jahrhundert befindet sich heute in der Stadtkirche Jessen und das Orgelprospekt in der Kirche St. Peter und Paul Wegeleben – und das Kirchenschiff bis auf einen Sockel von 1,5 bis 2,0 Meter abgerissen und verfüllt. Der Ortsbild bestimmende romanische Kirchturm ist erhalten geblieben. Die Läuteglocken fielen dem ZweitenWeltkrieg zumOpfer. Der Turm blieb bis 2019 ohne neue Läuteglocken. Aufgrund vieler Zuwendungen und Spendengelder von Groß Quenstedter Bürgern, des Kirchenkreises Halberstadt sowie der Stiftung der Harzsparkasse konnte 2018 mit der Planung eines neuen Geläuts begonnen werden. Zu Ostern 2019 konnte es in Betrieb genommen werden. Gemeinde Groß Quenstedt meister in Quedlinburg und Ehrenbürger, Carmen Jähnke (geb. 1946 in Groß Quenstedt), Politikerin und thüringische Landtagsabgeordnete. Valentin Kühne (1656 – 1707) war Holzschnitzmeister des Nordharzer Barock und betrieb eine Werkstatt in Groß Quenstedt. Durch den Ort führt die Bundesstraße 245 nach Schwanebeck und die Eisenbahnlinie Halberstadt – Magdeburg. Die fast tausendjährige romanische Dorfkirche „St. Laurentius“ lohnt einen Besuch. Sie liegt nordöstlich des Dorfes mitten in Äckern und Wiesen. Erbaut wurde sie imJahr 1250 vondenTemplern aus Halberstadt. Sie ist ein schlichter romanischer Saalbau, der aus Bruchstein besteht und zusammengefügt Im Nördlichen Harzvorland an der Holtemme und nordöstlich der Kreisstadt Halberstadt liegt der Ort Groß Quenstedt. Anfänglich gehörte der Ort dem Bistum Halberstadt und gelangte dann in die Hände des kurbrandenburgischen (preußischen) Fürstentums Halberstadt. Der Ort unterstand direkt demMajoreiamt Halberstadt. Zwischen den Jahren 1808 – 1813 gehörte es zum Saaledepartment des KönigreichsWestphalenund ging 1815 inBesitz desRegierungsbezirks Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen. Der Ort pflegt seit Jahren eine Partnerschaft mit der GemeindeWathlingen inNiedersachsen. Persönlichkeiten, die in Verbindung mit Groß Quenstedt stehen, sind z. B. Gustav Brecht (1830 – 1905), er war BürgerFreiwillige Feuerwehr Groß Quenstedt Feldkirche St. Laurentius Romanischer Kirchturm von St. Petri Gemeinde Groß Quenstedt

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