Informationen und Tipps rund ums Thema Bauen im Landkreis Harburg

6 Das passende Grundstück finden „Baugrund, 800 Quadratmeter, sonnige Lage“ lautet eine vielversprechende Anzeige im Immobilienteil der Tageszei- tung. Die Wahl des Grundstücks bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung Eigenheim. Doch auch hier sind einige wichtige Faktoren zu beachten, um später negative Überra- schungen zu vermeiden. Denn die Entscheidung für einen Standort ist nicht so einfach rückgängig zu machen wie die Wahl eines Vorhangstoffs oder der Farbe für das Sofa. Deshalb sind Information, Zeit und Geduld unbedingt Voraussetzungen. Auf der Suche nach dem perfekten Platz Da es sich um den Mittelpunkt Ihres zukünftigen Lebens han- delt, sollten Sie bei der Standortsuche besonders sorgfältig vorgehen. Vorab sind einige Fragen zu klären: Wird ein Grund- stück in der Stadt oder auf dem Land bevorzugt? Soll es ruhig und abgeschieden liegen oder schnellen Zugang zum Zentrum bieten? Bedenken Sie die eigene finanzielle Situation und die Frage, ob Ihr Vorhaben – wenn es sich um einen Neubau handelt – auf diesem Stück Land zu realisieren ist. Die Bebau- barkeit können Sie über die Gemeinde im Flächennutzungs- oder Bebauungsplan in Erfahrung bringen. Tipp: Verwechseln Sie nicht Bauerwartungsland mit Bauland, da sich der Baubeginn bei ersterem um einige Zeit hinauszögern kann, bis es als Bauland freigegeben wird. Auf dem Weg zum eigenen Grundstück holen Sie am besten zu Beginn Informationen über bestehende Angebote durch Zeitungsannoncen, die Gemeindeverwaltung, das Internet, Banken und Sparkassen oder einen Immobilienmakler ein. Wurde eine Auswahl an Objekten getroffen, sollten diese nach bestimmten Kriterien überprüft werden:  W ie weit entspricht die Infrastruktur um das gewünsch- te Grundstück den persönlichen Bedürfnissen? Der Arbeitsplatz sollte gut zu erreichen sein, ein Hausarzt und bestimmte Fachärzte sollten sich in der Nähe befinden und auch zu Familie sowie Freunden sollte der Weg nicht allzu weit sein.  W as bietet das öffentliche Leben in der Umgebung? Schule und Kindergarten sollten in der näheren Umgebung sein, gewisse Freizeit- und Sportangebote verschönern das Leben und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten werden benötigt.  W ie sieht das nähere Wohnumfeld aus? Die Verkehrslage sollte nicht belastend sein, Industrie- und Gewerbegebiete in der Nähe sind meist unerwünscht, aber Park- und Grün- anlagen erhöhen die Lebensqualität.  W ie verhält es sich mit Umwelteinflüssen? Die Lärmbe- lastung sollte so gering wie möglich gehalten, Gegenden mit erhöhter Luftverschmutzungsgefahr sollten gemieden werden und optimalerweise sollte sich das Grundstück in einer sonnigen Lage befinden. Als Grundregel ist zu beachten, dass Sie ein Grundstück mehr- mals – morgens, abends, werktags, am Sonntag usw. – besich- tigen sollten, um einen richtigen Eindruck davon zu bekom- men. Sprechen Sie ruhig auch einmal mit Ihren potenziellen neuen Nachbarn. Oft können sie Ihnen ebenfalls hilfreiche Aufschlüsse geben. Das Risiko Altlasten Verunreinigungen aus vergangenen Jahrzehnten im Boden oder im Grundwasser sind eine nicht zu unter- schätzende Gefahrenquelle für Ihre Gesundheit und mindern zudem den Wert des Grundstücks enorm. Angesichts des großen Risikos machen sich daher Recherchen im großen Umfang immer bezahlt. Aus- künfte aus dem Altlastenkataster können Sie unter altlasten@lkharburg.de un ter Angabe der postalischen Adresse, Gemarkung, Flur, Flurstück(e) und ggf. einer Einverständniserklärung der Eigentümer beantragen. Folgende Unterlagen werden benötigt: Eigentumsnach- weis (Kopie Grundbuchauszug), Vollmacht des Grund- stückseigentümers, Vollmacht oder Auftragskopie des Gerichtes oder der Behörde, wenn vorhanden Flurkar- tenauszug oder Lagekarte, Angabe zur Gemarkung, Flur und Flurstück, sonstige Nachweise eines berechtigten Interesses. Wie darf auf dem Grundstück gebaut werden? Das ist eine gute Frage – denn es gibt gewisse Einschränkun- gen der Bebauungsmöglichkeiten, mit denen Sie sich besser im Voraus schon vertraut machen. Richtlinien zum Bauen liefern die Vorschriften des Flächennut- zungs- und Bebauungsplans der jeweiligen Gemeinde, grund- sätzlich die Bauordnungen, die auf Landesebene existieren sowie das Baugesetzbuch des Bundes. Nicht zuletzt hat auch die geografische Lage des Grundstücks Einfluss auf den Bau. Bestimmte Vorhaben wie Solaranlagen knüpfen sich an standortgebundene Vorgaben. Zu überprüfen ist auch unbe- dingt die Bodenbeschaffenheit, die durch von der Norm ab- weichende Eigenarten zu erheblichen Mehraufwendungen führen kann. Im Zweifelsfall ist ein Bodengutachter zu Rate zu ziehen. Des Weiteren spielen die Katasterunterlagen sowie die © wikiC · photocase.com

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