Baubroschüre Landkreis Würzburg

38 9. Die Bauausführung 4) Beim Innenausbau übertriebenen Luxus vermeiden. Exklu- sive Wasserhähne, Badewannen, Bodenbeläge, Schalter etc. kosten ein Vielfaches von einfacheren Standardausstattun- gen, verbessern aber die Wohnqualität nicht. Es besteht immer noch die Möglichkeit, später bei verbesserter Haus- haltslage nachzurüsten. 5) Grundstücksfläche optimal ausnutzen! Vielleicht hat auf dem Grundstück ein zweites Haus Platz oder eine ganze Siedlung? Beim gemeinsamen Bauen lassen sich von der Planung und Erschließung bis zur Bauausführung erhebli- che Kosten sparen, ebenso bei größeren Mengenabnahmen von Baustoffen. Verdichtete Bauweisen sind zudem energe- tisch günstiger als frei stehende Einfamilienhäuser. 6) Manche Bauherren setzen ihren Sparstift zu allererst beim Keller an. Mit dem Wegfall des Kellers müssen aber Nebenflächen wie Heizzentrale, Waschküche, Lager- und Hobbyraum anderweitig im Gebäude untergebracht wer- den – zumeist in bester Bauausführung und bei Erweiterung der Gebäudegrundfläche. Ein Keller dagegen beansprucht keine zusätzliche Grundfläche und kann auch in einfachster Bauausführung hergestellt werden. Nebenräume im Keller unterzubringen ist also meistens die preisgünstigere Alter- native. Ausnahmen wären eine schwierige Hanglage oder ein hoher Grundwasserspiegel. Solche Voraussetzungen erfordern hohe Kosten für Sonderbaumaßnahmen. Denken Sie daran, dass Sie im Nachhinein keinen Keller mehr bauen können. 7) Baustoffe horten. Schon vor Baubeginn Sonderangebote der Baumärkte, z. B. an Fliesen, Farben, Installationsmaterial etc., wahrnehmen. 8) Eigenleistungen einbringen. Dies gilt aber nur, falls genü- gend Zeit und praktische Erfahrung vorhanden sind. Aufwand ein Optimum an Bau- und Wohnqualität zu errei- chen. Die beste Erfolgsgarantie dafür ist eine umsichtige Pla- nung. Nur der Fachmann, am besten ein Architekt, kann sich einen sicheren Überblick über die zu erwartenden Ausgaben verschaffen und feststellen, wo noch Einsparungen möglich sind. Klare Absprachen vor Baubeginn vermeiden zudem Ände- rungswünsche während der Bauphase und damit unnötige Zu- satzkosten. Die Frage, wie man am preiswertesten bauen kann, hängt sehr von den individuellen Ansprüchen des Bauherrn ab. Dennoch lassen sich einige Richtlinien aufstellen, von denen die Preisgestaltung wesentlich beeinflusst wird: 1) So einfach bauen wie möglich. Die Form des Hauses sollte möglichst kompakt sein. Das hilft nicht nur Baumaterial, sondern später auch Betriebs- und Unterhaltungskosten zu sparen. Einfache Bauformen müssen nicht monoton und uniform wirken, mit guter Baugestaltung lässt sich auch hier eine abwechslungsreiche Vielfalt erreichen. 2) Am Rohbau nicht sparen! Faustregel: Die Grundsubstanz soll viele Generationen überdauern. Zu knapp dimensionier- te und in der Praxis wenig erprobte Bauweisen und Materi- alien sollten unbedingt vermieden werden. Ein Beispiel: Die Außenmauern einige Zentimeter dicker als die Sparversion zu planen, wirkt sich auf die Endkosten kaum merklich aus, verringert aber die späteren Energie- und Instandsetzungs- kosten deutlich. Was für das Mauerwerk gilt, betrifft auch die Geschossdecken und das Dach. 3) Grundrisse dem tatsächlichen Bedarf anpassen. Zu groß- zügig bemessene Räume verschlingen Baugelder und Heiz- kosten. Ein Wohnzimmer beispielsweise, das vielleicht nur am Wochenende richtig genutzt wird, muss nicht unbe- dingt 60 Quadratmeter groß sein.

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