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nur vier Stationen gab es auf württembergischen Boden. Die
1596 erschienene deutsche Postordnung setzte die Zeitdauer
für die „reitende Post“ fest, an die sich die Postmeister und
ihre Mitarbeiter zu halten hatten: von Cannstatt nach Ebers
bach in sechs Stunden und weiter nach Altenstadt in vier Stun
den. Siedelten die ersten Ebersbacher ursprünglich rund um
die höher gelegene Veitskirche, wurde wegen des Bevölke
rungswachstums ab dem frühen 16. Jahrhundert auch das von
Hochwasser gefährdete Gebiet im Tal bebaut. Auf der Allmen
de wurde kurz vor 1600 ein großzügiger Marktplatz angelegt.
Einige der damals errichteten zweistöckigen Fachwerkhäuser
stehen heute noch am Marktplatz.
Das Stadtrecht wurde am 12. Februar 1975 der aufstreben
den Kommune im zweiten Anlauf verliehen, nachdem der
erste Antrag im Jahr 1969 im Sande verlaufen war. Im April
1969 überstieg die Einwohnerzahl erstmals die 10.000-Mar
ke. Aufgrund der Gemeindereform wurden die Gemeinden
Rosswälden, Weiler und Bünzwangen eingemeindet wodurch
die Einwohnerzahl erneut stark stieg. Jede Generation nimmt
den Wandel anders wahr und steht vor anderen Aufgaben.
Die moderne Zeit hat diese Veränderungen jedoch stark be
schleunigt und so verblassen die Spuren des Wandels heute
vielfach immer schneller. Dies ist auch in Ebersbach und den
sechs Teilorten in unterschiedlicher Stärke zu spüren. Um die
Geschichte zu bewahren und der Bevölkerung auch zu zeigen
wurde im Jahr 1996 das Stadtmuseum in der Martinstraße 10
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Matthäus Merian „Schwaben
1643“, Seite 63:
„Eberspach /Gehört in das
Ampt Göppingen und ist ein
bequemer, guter Platz.“