Geschichte der Stadt Veringenstadt
Bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit war
das Gebiet der heutigen Gemeinde Veringen-
stadt besiedelt. Hier fanden sich in den umge-
bendenHöhlendieeinzigenSpurendesNeander
talers in der Region aus der Zeit vor etwa 50.000
Jahren. Unter anderemFaustkeile aus der Gö
pfel
ste
inhöhle. Weiterhin fanden sich 1934 in der
Niklaushöhle Steinwerkzeuge und Tierknochen
des Magdalénien (18.000 bis 12.000 v. Chr.).
Nachfahren der Grafen von Altshausen, Gaugrafen im Eritgau im
nördlichen Oberschwaben, errichteten in der Nähe des Dorfes
Veringen (heute Veringendorf) eine Burg und nannten sich fortan
Grafen von Veringen. Durch gezielte Ansiedlung von Bevölkerung
aus den umliegendenWeilern gelang etwa um 1250 die Stadtgrün-
dung von Veringen (heute Veringenstadt). Rudolf von Habsburg
verlieh dem Ort 1285 die Marktgerechtigkeit und erwarb die Graf-
schaft 1291. Seine Nachfolger verpfändeten die Grafschaft und mit
ihr ging Veringenstadt nur wenige Jahre später an die Veringer zu-
rück. Graf Heinrich vonVeringen verkaufte das Pfand 1344 und 1359
andieWürttembergerVerwandten, die siewiederum1399
an den in Trochtelfingen residierenden Grafen Eberhard
vonWerdenberg verpfändeten. Im Jahre 1459, nach einer
Heirat zwischen den beiden Familien, verzichtete Würt-
temberg auf sämtliche Ansprüche, wodurch Graf Johann
von Werdenberg zum direkten Pfandnehmer von Habs-
burg-Österreich avancierte. Christoph von Werdenberg
verstarb 1534, ohne männliche Nachkommen zu hinter-
lassen.
Österreich zog das Pfand sofort an sich, um es 1535 dem
Grafen Karl I. von Zollern zu Lehen zu geben. Bei der zol-
lerischen Erbteilung1576 kamdieGrafschaftVeringen zur
Sigmaringer Linie, diedas österreichische Lehensrecht erst
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Göpfelsteinhöhle
Burganlage