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TOURISMUS, KULTUR, FREIZEIT

Natur- und

Landschaftsschutz

D

as hier ist keine Enzianzucht in einer

Gärtnerei, sondern eine landwirtschaft-

lich genutzte Wiese in der Grasleitner

Moorlandschaft.

Wie bitte, das ist Landwirtschaft? Richtig. Aber

diese Wiese liegt abgelegen vom Hof und ist sehr

nass. Es hat sich deshalb erstens nicht rentiert, sie

herzurichten und in eine Futterwiese umzuwan-

deln. Zweitens hat sie irgendwann der „Orchideen-

verein” gekauft, und heute sind alle, auch die nicht

daran beteiligt waren, stolz darauf. Auf der Wiese

wird also – wie seit mindestens 150 Jahren – kein

Futter, sondern Einstreu für den Stall gemäht. Sie

wird deshalb nicht gedüngt und erst im Herbst

gemäht. Ideale Bedingungen also für Enziane,

Orchideen, seltene Schmetterlinge und vieles mehr

an Raritäten, die auf der Roten Liste gefährdeter

Arten stehen und andernorts längst verschwun-

den sind.

DenNaturreichtumdes Landkreises erschöpfend darzustellen,

würde den Rahmen dieses Buches bei weitemsprengen. Wenige

Schlaglichtermüssen deshalb hier genügen.

Wechselvolle Geologie und eiszeitliche Überformung, verbunden

mit demWirken Jahrtausende alter Besiedlung, bilden die Aus-

gangslage für unsere reizvolle Landschaft.

Stängelloser Enzian

bei Tradlenz

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