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Altusried V: Kultur pur - Die Freilichtbühne

Die Marktgemeinde Altusried ist „theaterverrückt“ auf hohem Niveau

Die Allgäuer Freilichtbühne im Festspielort Altusried ist eine der schönsten Open Air Bühnen Deutschlands und Schauplatz von außergewöhnlichen Kulturereignissen. Die alle drei bis vier Jahre stattfindenden Allgäuer Freilichtspiele sind sicher das bekannteste Aushängeschild von Altusried. So haben allein im Sommer 2005 rund 67.000 Besucher Schillers romantische Tragödie um die „Jungfrau von Orleans“ verfolgt, die Aufführungen von „Andreas Hofer“ im Jahr 2009 lockten fast 65.000 Zuschauer an. Insgesamt besuchten in den Jahren 1999 bis 2013 rund 775.000 Zuschauer die bislang 373 Aufführungen.
Zwischen und neben den Freilichtspielen finden mit den Sommerfestivals einzigartige Konzerthighlights mit erstklassigen Ensembles statt. Von Opern und Operetten über Musicals und klassische Konzerte bis zu Schlagern und volkstümlicher Musik – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Publikumsmagnet sind in jedem Sommer die Altusrieder Produktionen mit ihren zahlreichen Mitwirkenden, farbenprächtigen Kostümen und stimmungsvollen Kulissen.
Die Tribüne wurde erstmals bei den Freilichtspielen im Jahr 1999 bespielt. Die imposante Konstruktion mit dem geschwungenen Dach ist ein architektonisches Schmuckstück in der Region. Unter dem Tribünendach mit 3.165 Quadratmeter Fläche finden 2500 Zuschauer geschützt Platz. Unterteilt in Spielfeld und Spielhang bietet das Freilichtspielgelände mehr als 4.500 Quadratmeter Platz für eindrucksvolle Szenenbilder, unterstützt von digitaler Ton- und Lichttechnik.
Seit rund 135 Jahren werden in Altusried Freilichtspiele aufgeführt. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Festspiele in hohem Maße an Popularität gewonnen und sind seit langem weit über das Allgäu hinaus bekannt. Den Altusriedern haben sie den Ruf eingebracht, ein wenig „theaterverrückt“ zu sein und dieser Schluss liegt nahe, betrachtet man Begeisterung und Engagement.
Das Thema „Freiheitskampf“ zieht sich wie ein roter Faden quer durch alle Aufführungen.
Der Durchbruch als anerkannte Freilichtbühne gelang den Altusriedern denn auch mit einem besonderen Stück, das sie bis heute nicht mehr losgelassen hat. Im Jahr 1911 machten sich sage und schreibe 500 Gemeindemitglieder daran, mit „Andreas Hofer“ in seinen Kampf gegen Unterdrückung und Willkürherrschaft zu ziehen. In den Folgejahren 1931 und 1933 waren die Hoferspiele beliebte kulturelle Ereignisse mit Volksfest-Charakter. Die Zuschauer saßen auf den Hängen um die Bühne herum und waren so mitten im Geschehen. Besonders opulent waren die Schlachten ausgestattet. Vier Tonnen Pulver wurden pro Spielzeit verfeuert.
Später folgten Aufführen des Götz von Berlichingen, Wilhelm Tell und Don Quichotte. Die Theaterfassung war jeweils zugeschnitten auf die Spielbegeisterung und das hohe Niveau der Altusrieder Schauspieler, Sänger, Tänzer und Musiker. Das eindrucksvolle Festspiel-Gelände präsentiert sich als idealer Spielort, denn es bietet für zahlreiche Einzelepisoden und große Massenszenen eine abwechslungsreiche Kulisse.

 

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: Robin Müller

Datum der Veröffentlichung: 27.05.2014

Bayern, Oberallgäu, Altusried

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