Wohnen & Leben / Portrait

Wirtschaft, Arbeiten und Wohnen in Frauenau

Verwundern wird es wohl niemanden: Die Glashütten und der Fremdenverkehr sind die wichtigsten Arbeitgeber Frauenaus.


19.03.2014

Wirtschaftsstandort

Verwundern wird es wohl niemanden: Die Glashütten und der Fremdenverkehr sind die wichtigsten Arbeitgeber Frauenaus. Rund 560 sozialversicherungspflichtige Beschäftige zählt die Gemeinde. Etwa 370 sind im produzierenden Gewerbe tätig, cirka 78 in Handel, Verkehr und Gastgewerbe, über 80 sind bei öffentlichen und privaten Dienstleistern in Lohn und Brot. Zahlen, die zeigen, wo der Schwerpunkt der Frauenauer Wirtschaft liegt.

 

Während die Glasmanufaktur Freiherr von Poschinger, die Glashütte Eisch und Kristallglasfabrik Spiegelau die industriellen Aushängeschilder sind, gelten die Wellnesshotels Eibl-Brunner und St. Florian als die ersten Adressen in Sachen Fremdenverkehr. Das Vier-Sterne-Haus Eibl-Brunner ist vom „Relax-Guide“ wiederholt mit einer der begehrten „Lilien“ ausgezeichnet und zählt somit zu den besten seiner Art in Bayern.

 

Doch auch außerhalb dieser klassischen Kernkompetenzen haben sich in den vergangenen Jahren auch junge, zukunftsorientierte Unternehmen angesiedelt: „be dynamic“ etwa, ein Spezialist, der Unternehmen mit Internet-, Netzwerk- und individuell angepassten Softwarelösungen versorgt. Und an der Moosaustraße sind 10.000 Quadratmeter Gewerbefläche ausgewiesen, die noch reichlich Platz für Ansiedlungen lassen.

 

Frauenau ist Durchgangsort der Staatsstraße St 2132 zwischen Zwiesel und Spiegelau, an der Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau gelegen. Die Bundesstraße 11 Pilsen-München ist nur sieben Kilometer entfernt – gerade die Nähe zu den Märkten Osteuropas kann für Zukunft ein wichtiger Vorteil sein. Die Bundesautobahn 92 Richtung München und die Bundesautobhan 3 Passau-Regensburg sind 45 Kilometer entfernt. Zum Münchner Flughafen sind es von Frauenau 150 Kilometer.

Einkaufsstandort


Gäste, die nach Frauenau zum Shoppen kommen, sind vor allem auf Glasprodukte und Glaskunst aus, ebenso auf Sportartikel, insbesondere solche, die zum Wandern und zum Wintersport benötigt werden.

 

Und die Besucher  werden nicht enttäuscht: Die Glashütten bieten alle besonders günstigen Fabrikverkäufe an. Feinste Glaskunst gibt’s etwa bei Hirtreiter, einen Familienbetrieb der dritten Generation, der beispielsweise auch Arbeiten aus der Kristallglasmanufaktur Theresienstadt anbietet, der „Hütte der Könige“. Die Glasgestalterin und -malerin Doris Heindl offeriert eigene Designs getreu ihrem Motto „Eigensinn und Lebensart“. Max Kreuzer ist eher auf klassische bayerische Glaskunst spezialisiert, bei Max Schulhauser findet man neben feinsten gläsernen Trinkgefäßen auch „Ganzglasanlagen“, Schupftabaksgläser und Motorräder hinter Glas. Rodelschlitten, Skier, Stöcke, auch für Langlauf und Nordic Walking, Wander- und Schneeschuhe sind bei „Schuh Sport Berndl“ zu haben. Das Haus ist auf Markenartikel spezialisiert – und für seine fachkundige Beratung bekannt.

 

Doch auch wer nicht als Gast in einer der Pensionen oder einem Hotel  Frauenaus eingecheckt hat und sich von versierten Meistern bayerischer Küche verwöhnen lässt, findet in Frauenauer Geschäften alles, was er zum täglichen Leben braucht. Vorzügliche Fleisch- und Wurstwaren etwa bei Adolf Holler, dessen Familie ebenfalls schon in der 5. Generation die Gemeinde versorgt. Auch eine Filiale der vielfach ausgezeichneten bayerischen Metzgerei Königsbauer findet sich in Frauenau – unter anderem darf sie für sich in Anspruch nehmen, „Deutschlands beste Bratwurst“ zu führen. Ein Edeka-Aktivmarkt befindet sich ebenfalls direkt im Ortskern.

Wohnen


Ein 821 Quadratmeter großes Grundstück für 45155 Euro? Das gibt’s – in Frauenau. Allerdings ist es nicht einfach, in der Region noch ein Baugrundstück zu ergattern, drum kann sich freuen, wer immer den Zuschlag für diesen Preis erhält – erst recht, wenn auch schon Nachwuchs da und noch unterwegs ist. Denn pro Kind gewährt die Gemeinde 3000 Euro Rabatt auf den Kaufpreis.

 

Das in diesem Beispiel genannte Grundstück ist noch nicht einmal ein Schnäppchen – mit 55 Euro pro Quadratmeter liegt es im absoluten Schnitt, der in Frauenau und Umgebung aufgerufen wird. Ein Haus mit einer Wohnfläche zwischen 140 und 180 Quadratmeter Wohnfläche kostet rund 430.000 Euro, für eine Eigentumswohnung werden durchschnittlich 850 Euro pro Quadratmeter verlangt. Wohnungsmieten liegen in Frauenau um 4,50 Euro pro Quadratmeter.

 

Erschwingliche Preise also, die ein Wohnen in einer besonderen Region  mit einer ganz besonderen Lebensqualität ermöglicht. Dies liegt nicht nur an  der geographischen Lage mitten im Naturpark Bayerischer Wald. Durch die gute Anbindung an das Bundesfernstraßennetz und die Nähe zu den Märkten Osteuropas ist sie auch künftig für ansiedlungswillige Unternehmen attraktiv. Somit sind in der Region auch auf lange Sicht Arbeitsplätze gesichert.

 

Die Arbeitslosenquote in Frauenau liegt bei 3,8 Prozent. Damit liegt sie unter dem Landesdurchschnitt des Freistaats Bayern. Das verfügbare Einkommen eines privaten Haushaltes wird vom Statistischen Bundesamt Wiesbaden auf 16770 im Jahr beziffert.

 

„Gib dem kleinen Kind einen dürren Zweig, 
es wird mit seiner Phantasie Rosen daraus sprießen lassen“. Diesen Satz von Jean Paul hatten wohl die Frauenauer Eltern im Sinn, die 1999 den „Waldkindergarten“ ins Leben riefen. 20 bis 25 Kinder nutzen seither täglich die Möglichkeit, sich inmitten der überwältigenden Natur des Bayerischen Waldes zu bewegen und zu lernen. Drei Betreuerinnen sind Tag für Tag bemüht, ihnen insbesondere die vier Elemente Feuer-Wasser-Erde-Luft näher zu bringen.

 

www.waldkindergarten-frauenau.de

 

94 Plätze bietet der Katholische Kindergarten St. Benedikt am Ortseingang Frauenaus. Das Gebäude entstand schon 1927, im Jahr 2001 wurde es grundlegend saniert. Als katholische Einrichtung ist es den Erzieherinnen ein Anliegen, „den Kindern
Gottes Liebe zu den Menschen
im alltäglichen Umgang miteinander
nahe zubringen und Ihnen die christlichen 
Grundwerte zu vermitteln“.

 

www.kindergarten-frauenau.de

 

In der Alfred-Kubin-Straße, der Flanitzer Straße und am Sportplatz stehen Kindern auch Spielplätze zur Verfügung.

 

Als „Schule mit Herz“ versteht sich die Grundschule Frauenau. Das Schulhaus von 1952 wurde 1992 bis 1994 umfassend saniert, seither stehen den Besuchern ein großer Mehrzweckraum mit Pausenhalle, sowie mehrere Funktionsräume für Fachbereiche wie Hauswirtschaft, Textilarbeit, Werken und Informatik zur Verfügung. Seit 1997 verfügt die Einrichtung auch über eine Schulsportanlage.

 

www.gs-frauenau.de

 

Das nächste Gymnasium befindet sich im sieben Kilometer entfernen Zwiesel. Hier besteht auch die Möglichkeit, Haupt, Real- und Berufsschule zu besuchen. Die nächste Hochschule ist die FH Deggendorf, die 45 Kilometer entfernt ist.

 

Bildquelle: Wikipedia, Autor/Photograph: Konrad Lackerbeck

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