Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

31 II Gebäudehülle Vorhangfassade vor dem Anbringen der 2. Dämmstofflage und der abschließenden Verkleidung („Vorhang“) Kerndämmung: Dämmung zwischen der Außenwand und den sichtbaren Klinkern (Vorsatzschale) Hinterlüftete, vorgehängte Fassade (Vorhangfassade) Hinter diesem Begriff steckt eine alte, traditionelle Bauweise, nämlich die mit Platten, Schindeln oder Holz verkleideten Fassaden. Als dauerhafter Witterungsschutz auf der „Wetterseite“ haben sich diese Fassadenverkleidungen bewährt und werden heute nach wie vor ausgeführt. Im Unterschied zu früher befindet sich eine Dämmschicht hinter der Verkleidung. Für moderne Vorhangfassaden wird häufig Holz verwendet, möglich sind aber auch Metall- oder Natursteinplatten oder farbige Faserzementplatten. Zwischen bzw. auf einer Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Metallschienen werden die Dämmplatten in zwei Lagen befestigt. Darauf folgt eine Folie oder Holzschalung zur Winddichtung und schließlich die Verkleidung („Vorhang“). Ein belüfteter Zwischenraum zwischen Winddichtung und Verkleidung hält von außen eindringende Feuchtigkeit von der Dämmung und der Tragkonstruktion fern und lässt auch die äußere Verkleidung schneller abtrocknen. Als Dämmstoffe sind unter anderem geeignet Mineralwolle, Holzfaser, Hanf oder Jute aber auch Einblasdämmungen mit Flocken (außer im Sockelbereich). Die Vorteile einer Vorhangfassade sind: • • Ausgleich von Unebenheiten oder Unregelmäßigkeiten der bestehenden Außenwand, vor allem bei unterschiedlichen Mauerwerkssteinen oder Fachwerk • • Unempfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen • • guter Witterungs- und Tauwasserschutz • • guter Schallschutz Wegen des erhöhten Arbeits- und Materialaufwands ist eine hinterlüftete, vorgehängte Fassade grundsätzlich teurer als ein Wärmedämmverbundsystem. Bei jeder Art der Außenwanddämmung ist es wichtig, dass das Gebäude möglichst lückenlos „eingepackt“ wird. Besonders zu beachten sind dabei die Übergänge von der Wand zu anderen Bauteilen: • • Fenster: Fensterlaibungen, Fensterbänke, Rollladenkästen • • Dach: Verlängerung des Überstands bzw. Verbreiterung des Dachrands bei Flachdächern, Verbindung zur Dachdämmung • • Keller / Sockelzone: Überdeckung der Kellerdecke mind. 30 – 50 cm • • Balkon, Anbau, Erker etc.: Individuelle Planung ist erforderlich. Nachträgliche Kerndämmung Besteht eine Außenwand aus zwei Wänden, nennt man sie„zweischalig“. Befindet sich zwischen diesen Schalen (im„Kern“) ein belüfteter Hohlraum („Luftschicht“), so kann man diesen – unter bestimmten Voraussetzungen – mit einem geeigneten Dämm- material verfüllen. Die Luftschicht selbst trägt zur Wärmedämmung kaum etwas bei und ist weniger wirkungsvoll als jeder Dämmstoff. Mit einem Technoskop kann eine Fachfirma den Hohlraum überprüfen. Ob er sich dazu eignet, mit Dämmstoff verfüllt zu werden, hängt unter anderem davon ab, ob … Aufbau einesWärmedämmverbundsystems

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