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Von 1900 bis 1914 stieg das von den Ebersbacher Fabriken zu

zahlende Steuerkapital von 130.000 auf 245.000 Mark. Zähl­

te man im Jahr 1880 noch 1.774 Einwohner, so waren es 1907

bereits 2.738. Der Erste Weltkrieg beendete dieses Wachstum.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkte sich der industrielle

Charakter von Ebersbach erneut. Unter der Überschrift „Ebers­

bach lebt von seiner Industrie“ fasste die NWZ dies im Jahr 1949

in einem Bericht zusammen.

Ähnlich wie die Industrialisierung mag die Verleihung des

Marktrechtes im Mittelalter als Motor der Entwicklung ge­

wirkt haben. Die heute im Stadtarchiv gehütete Marktrechts­

urkunde stammt aus dem Jahr 1599 und wurde aufgrund

eines Rechtestreits mit der Oberamtsstadt Göppingen ausge­

stellt. Die Urkunde ist jedoch nur eine Bestätigung des damals

seit langem bestehenden und gewohnheitsgemäß geübten

Marktrechtes der Gemeinde. Wann Ebersbach erstmals das

Marktrecht erhielt ist unbekannt – es dürfte aus staufischer

Zeit stammen.

Um 1600 zählte Ebersbach zu den größeren Landgemeinden

des Herzogtums Württemberg. Man baute Flachs an und war

begünstigt von der Lage an der stark frequentierten Landstra­

ße. Neben den zahlreichen Gasthäusern profitierte auch eine

Anzahl reicher Fuhrleute von der verkehrsgünstigen Lage

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Die Filstalstraße wurde auch von der kaiserlichen Reiterpost

benutzt. Von etwa 1519 bis 1698 war Ebersbach Poststation,