Wohnen & Leben / Portrait

Rehlingen-Siersburg: Die Verbandsgemeinde im Portrait

Historisch ist das Gebiet von Rehlingen-Siersburg reich an vor- und frühgeschichtlichen Funden. Die ältesten davon stammen bereits aus der Steinzeit. Etwa 30 Bestattungen fanden in einer Gruppe von zehn Grabhügeln in Gerlfangen während der Eisenzeit statt. Das lässt auf eine erste Einzelsiedlung schließen. In allen zehn Ortteilen findet man heute die Spuren von römerzeitlichen Gründungen. Im 12. Jahrhundert wurde die Siersburg erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert wechselten verschiedene Ortsteile immer wieder zwischen französischer und deutscher Landeszugehörigkeit, bis das Saarland 1935 nach einer Volksabstimmung endgültig ins Deutsche Reich eingegliedert wurde. Erst am 1. Januar 1974  erfolgte der Zusammenschluss von Siersburg und Rehlingen mit acht weiteren Orten zur jetzigen Verbandsgemeinde.

So entstand im Zuge der kommunalen Neugliederung des Saarlandes die VG Rehlingen-Siersburg innerhalb des Landkreises Saarlouis. Diese Verwaltungsgemeinschaft hat rund 15.500 Einwohner und zählt mit 61 Quadratkilometern zu den flächengrößten im Saarland. Besonders die geographische Nähe zu den Wirtschaftszentren des Bundeslandes und die naturräumlich attraktive Wohnlage (900 Hektar Wald) begünstigten den beeindruckenden Aufschwung von Rehlingen-Siersburg in den vergangenen Jahren. 600 Arbeitsstätten bieten auf insgesamt 600.000 Quadratmetern Gewerbefläche etwa 2.800 Arbeitsplätze. Als Wohnort wurde man durch die Städtebausanierung und Dorferneuerung mit der Erschließung neuer Wohnbaugebiete und mit diversen Wohnumfeld-Verbesserungen noch attraktiver. Außerdem verbesserte die Kommune stets ihre Infrastruktur: Der vorschulische, schulische, kulturelle, soziale und sportliche Bereich sowie der Umweltschutz wurden ständig optimiert. Deshalb präsentiert sich Rehlingen-Siersburg heute sowohl seinen Bürgern als auch den Touristen als leistungsstarke, entwicklungsfreudig-expandierende Gemeinde, die ihren hohen Standard der Wohnqualität weiter ausbaut. Bürgermeister ist seit dem 1. September 1991 Martin Silvanus (SPD).

Die Verbandsgemeinde verfügt über 422 Kindergartenplätze, davon 110 Ganztagesplätze in sieben Einrichtungen. Für Kleinkinder zwischen acht Wochen und drei Jahren gibt es 85 Krippenplätze. Der Transport zur vorschulischen Betreuung wird von der Gemeinde organisiert und finanziert. An drei Standorten werden derzeit 504 Schüler in der Grundschule unterrichtet. Außerdem gibt es eine Gemeinschaftsschule, in der jedes Kind die mittlere Reife in der Sekundarstufe I absolvieren kann. Die Kreisvolkshochschule betreibt eine Außenstelle und bietet somit auch die Möglichkeit zum lebenslangen Lernen. Finanziell besonders gefördert wird die Jugendarbeit von Vereinen und Verbänden. Die Kinder-Uni Rehlingen-Siersburg oder die Berufsfeldorientierung für Jugendliche und junge Erwachsene sind weitere wichtige Projekte. Aber auch für Senioren wird viel getan, beispielsweise bei traditionellen Seniorenfahrten und speziellen Seniorentagen. Für jedermann gibt es insgesamt 47 Sportvereine und 35 kulturelle Vereinigungen.

Die Ortsteile stellen sich vor


Rehlingen-Siersburg erstreckt sich heute von der Saar über das Niedtal sowie den Gau bis hin zur französischen Landesgrenze. 1974 wurde es aus den Ortsteilen Biringen, Eimersdorf, Fremersdorf, Fürweiler, Gerlfangen, Hemmersdorf, Niedaltdorf, Oberesch, Rehlingen und Siersburg zusammengeschlossen. Bereits fünf Jahre später erklärte man die offizielle Städtepartnerschaft zu Bouzonville, die das wichtigste Bindeglied zum nachbarschaftlichen Raum Lothringen darstellt. Darüber hinaus gibt es mehrere, enge freundschaftliche Beziehungen zu nahegelegenen französischen Gemeinden. Zum Beispiel ist Schwerdorff seit 1990 mit Oberesch verpartnert. Freundschaftlich verbunden ist Rehlingen-Siersburg überdies mit der tschechischen Stadt Pribor.

Der Sitz der Gemeindeverwaltung -Siersburg- bildet an den Landstraßen 171 und 172 auch verkehrsmäßig den Mittelpunkt der zehn Ortsteile. Besonders der Versorgungs- und Dienstleistungssektor sind hier die wichtigsten Arbeitgeber. Hohen Freizeit- und Erholungswert haben unter anderem das Niedtal mit zwei Campingplätzen, die Ruine der Siersburg, deren Turm man noch besteigen kann, das Itzbachtal mit einem Schloss und zwei Waldgebieten sowie ein insgesamt sehr gut ausgebautes Wanderwegnetz. Rehlingen liegt im Verdichtungsraum Saar, grenzt an das industrielle Zentrum von Saarlouis-Dillingen und unterliegt dem Einfluss der Verkehrsachse Saarbrücken-Luxemburg. Der Ortsteil verfügt über die größten Industrie- und Gewerbeflächen der Gemeinde, bietet jedoch zugleich an den Weiheranlagen und an der Staustufe der Saar (Personenschifffahrt) zahlreiche Erholungsmöglichkeiten. Ebenso gibt es viele kulturelle Angebote und ein gut erhaltenes Schloss. Gerlfangen ist mit 356 Metern der höchst gelegene Ort der Kommune. Attraktion sind die noch immer vorhandenen Hügelgräber aus der frühen Eisenzeit. Urkundlich erwähnt wurde Gerlfangen bereits 1030 und zählt heute als Naturpark-Dorf zum „Naturpark Saar-Hunsrück“. Hemmersdorf wurde 1995 das schönste Dorf im Saarland und erfüllt vor allem zwei Grundfunktionen: Zum einen ist es ein attraktiver Wohnort. Im Bereich Erholung und Freizeit locken die „Wackenmühle“ sowie attraktive Rad- und Wanderwege entlang der Nied. Es gibt eine Reihe von landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben und Aussiedlerhöfen. Neben der Landwirtschaft und als Wohngebiet ist Niedaltdorf touristisch ganz besonders für seine Naturtropfsteinhöhle bekannt und verfügt über zwei Grenzübergänge nach Frankreich. 

Datum der Veröffentlichung: 12.03.2014

Saarland, Saarlouis, Rehlingen-Siersburg

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