Table of Contents Table of Contents
Previous Page  30 / 31 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 30 / 31 Next Page
Page Background

28

Das Netto-Plus-Energie-Verwaltungsgebäude

der Stadtwerke Neumarkt

(Foto: DALIBRI)

Interview mit

dem Direktor

der Stadtwerke

Manfred Tylla

Neumarkt ist auf dem Weg zur

klimaneutralen Stadt. Bis 2050 soll

der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid

um 95 Prozent gesenkt werden.

Zusätzlich soll der Energieverbrauch

sich bis dahin um die Hälfte reduzieren.

Die Stadtwerke Neumarkt als Ener-

gie- und Wasserlieferant gehen schon heute mit

gutem Beispiel voran, wie der Direktor der Stadt-

werke, Manfred Tylla, im Interview erläutert.

In Neumarkt spielt Klimaschutz und

Nachhaltigkeit eine große Rolle. Die

Stadtwerke verfügen über ein „Netto-Plus-

Energie-Verwaltungsgebäude“. Inwiefern dient

es dem Klimaschutz?

Manfred Tylla:

Unser Netto-Plus-Energie-Verwal-

tungsgebäude besteht jetzt schon seit einem Jahr.

Insgesamt erzeugt das Haus durch Erneuerbare Energien mehr,

als es verbraucht. Die gesamte Technik des Gebäudes folgt dem

Verlauf der Sonne. So wird Strom über eine Photovoltaikanla-

ge auf dem Dach erzeugt. Je nach dem, wie die Sonne gerade

steht, reagiert die automatische Lamellensteuerung der Rollos.

Die einzelnen Büros sind mit einer Heizungsanlage an der

Decke ausgestattet. Die Wärme dazu wird mittels eines Biogas

betriebenem BHKW erzeugt. Mit all diesen Neuerungen ist auch

die Arbeitsplatzqualität sehr gestiegen, da im Haus immer ein

optimales Klima herrscht. Langfristiges Ziel von Neumarkt ist

es, eine „Null-Emissions-Stadt“ zu werden. So wollten wir mit

dem Verwaltungsgebäude mit gutem Beispiel voran gehen.

Der Vorschlag für dieses Projekt geht auf die Bürgermeisterin

und Klimaschutzreferentin Ruth Dorner zurück. Nach einigen

Diskussionsrunden haben wir dann beschlossen, das

Projekt mit Hilfe von Herrn Architekt Nutz und

Herrn Professor Fisch umzusetzen. Er erstellte

das innovative Energie- und Technikkonzept.

Inwiefern sind die Produkte der Stadtwerke

am Klimaschutz orientiert?

Manfred Tylla:

Alle Abnahmestellen der

Stadtwerke beziehen ausschließlich kli-

mafreundlichen Strom, der aus Wasserkraft

gewonnen wird. Zudem existieren im Stadtgebiet

mehrere dezentrale Blockheizkraftwerke, die mittels

Biogas zum Beispiel Strom für das Freibad, das Hallenbad

und die Knabenrealschule erzeugen. Darüber hinaus bestehen

Energie-Contracting-Verträge mit Immobilenvertretern. In

Zukunft wollen wir durch Blockheizkraftwerke günstige Energie

für Wohnanlagen erzeugen und die Abrechnung dann direkt mit

dem Kunden machen. Dabei wollen wir den Energieüberschuss

nicht ins Hochspannungsnetz einspeisen, sondern direkt unse-

ren Bürgern zur Verfügung stellen.