Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Zu Hause wohnen ohne Barrieren Sachgebiet Senioren und Betreuung Wohnberatung Wohnraumanpassung – vom Hilfsmittel bis zum Umbau

Lebensqualität für Generationen www.kkh-sob.de Im Alter daheim gut betreut Zuhause alt werden, das bevorzugen laut einer Statista-Umfrage zu Wünschen für das Alter vier von fünf Senioren. Promedica Plus vermittelt seit über zehn Jahren geschulte Pflege- und Betreuungskräfte aus Osteuropa in deutsche Haushalte. Das Unternehmen zeigt auf, wie das Modell der häuslichen 24-Stunden-Betreuung den Alltag von Senioren und Angehörigen erleichtert. Betreuung in allen Bereichen – vom Haushalt bis zur Ernährung Die Betreuungskräfte wohnen mit den Senioren gemeinsam unter einem Dach. Das ermöglicht Unterstützung in allen Bereichen. Unterstützung immer dann, wenn sie gefragt ist Um den Senioren ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, richtet sich der Umfang der Betreuung ganz nach demRhythmus und denMöglichkeiten des Betroffenen. Durch Hilfe zur Selbsthilfe bleiben die Senioren aktiv und sind länger selbstständig. Den Alltag organisieren – mit viel Herz und offenen Ohren Als unterstützende Kraft strukturieren die Betreuungskräfte auch den Alltag der Senioren, etwa über feste Schlafens- und Essenszeiten. Zudem sind sie wichtige Bezugspersonen als Gesprächspartner, geduldige Zuhörer oder Begleiter beim Spaziergang oder zum Arzt. In der Region Augsburg-Friedberg ist Promedica Plus seit 2016 durch den Partner Matthias Baer vertreten, der Senioren und Angehörige individuell berät und über die Möglichkeiten der häuslichen Rundum-Betreuung informiert. DEKRA zertifiziert PROMEDICA PLUS Augsburg-Friedberg Matthias Baer | Telefon 0821 40889250 Polkstraße 10 b | 86156 Augsburg augsburg-friedberg@promedicaplus.de www.promedicaplus.de/augsburg-friedberg • Keine Vermittlungsgebühr • Keine versteckten Kosten • Eigener, persönlicher Ansprechpartner • Kostenlose Beratung • Schnelle Einsatzbereitschaft • Permanente Qualitätssicherung Seit sieben Jahren für Sie da! 24h Betreuung und Pflege daheim

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Wohnen ist für viele von uns etwas ganz Selbstverständliches. Wir leben in unserer gewohnten Umgebung, mit Nachbarn, die wir vielleicht schon sehr lange kennen, in einem Umfeld, das wir schätzen gelernt haben, mit einer Infrastruktur wie Einzelhandelsgeschäften, Arztpraxen, vielleicht dem Wirtshaus um die Ecke, die wir nicht vermissen möchten. Erst wenn sich unsere persönliche Lebenssituation ändert, z. B. durch einen Unfall, eine Erkrankung oder eine Behinderung, oder wenn wir in zunehmendem Alter schwerer zurechtkommen, wird uns bewusst, wie wichtig es uns ist, in unseren eigenen vier Wänden zu bleiben und unser gewohntes soziales Umfeld zu erhalten. Mit diesem Wunsch möchten wir Sie als Mitbürgerin und Mitbürger mit einem Handicap nicht alleine lassen, sondern möchten Sie dabei unterstützen, dass es Ihnen gelingt, selbstbestimmt in Ihrem eigenen gewohnten Lebensumfeld zu bleiben – ganz nach dem Motto „my home is my castle“. Manchmal reichen kleine Veränderungen in der Wohnung bereits aus, um zu erreichen, dass z. B. die Gefahr, in den eigenen vier Wänden zu stürzen, deutlich verringert wird. In einem anderen Fall sind aber umfangreichere Arbeiten erforderlich, damit jemand mit einer körperlichen Einschränkung wieder selbst duschen oder wieder alleine die Toilette aufsuchen kann. Es gibt auch viele technische Entwicklungen, die mithelfen können, das Leben im eigenen häuslichen Umfeld zu erleichtern. Diese Broschüre möchte Ihnen deshalb erste Informa- tionen an die Hand geben, wie Ihre Wohnung / Ihr Haus barrierefreier gestaltet werden kann, wie mit kleinen Veränderungen eine große Wirkung erzielt werden kann, aber auch aufzeigen, welche größeren baulichen Maßnahmen, wie z. B. der Einbau eines barrierefreien Bades, möglich sind. Neben diesen technischen Möglichkeiten möchten wir Sie über mögliche finanzielle Fördermöglichkeiten informieren, um diese Maßnahmen umsetzen zu können. Eine schriftliche Information ist jedoch nur ein erster Schritt, damit Sie sich mit der Thematik beschäftigen können. Wenn Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Sie etwas an Ihrer Wohnsituation verändern wollen, stehen wir an Ihrer Seite. Der Kreistag hat den Aufbau einer eigenen Beratungsstelle für die „Wohnberatung und Wohnraumanpassung“ beschlossen. Mit dieser individuellen Beratung und bei Bedarf auch Begleitung bei der Umbaumaßnahme möchten wir Ihnen helfen, die notwendigen technischen und baulichen Veränderungen realisieren zu können – immer mit dem Ziel, dass Sie möglichst lange und möglichst selbstbestimmt dort wohnen und leben können, wo Sie es selbst möchten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie von diesem Ratgeber profitieren und Sie, solange Sie es selbst möchten, in Ihrer liebgewonnenen Umgebung bleiben können. Ihr Peter von der Grün Landrat ��������������������� 1 Grußwort des Landrats

Wichtige Adressen 2 Tel. 08431 39146-70 · Fax 08431 39146-72 Schrannenplatz 208 · 86633 Neuburg/Donau www.apotheke-schrannenplatz.de Tel. 08431 7031 · Fax 08431 7036 Bahnhofstr. 107 · 86633 Neuburg/Donau www.bruederapotheke.de Tel. 08431 39146-70 · Fax 08431 39146-72 Schrannenplatz 208 · 86633 Neuburg/Donau www.apotheke-schrannenplatz.de Tel. 08431 7031 · Fax 08431 7036 Bahnhofstr. 107 · 86633 Neuburg/Donau www.bruederapotheke.de ZWEIMAL VOR ORT, IMMER FÜR SIE DA: Sie können nicht zu uns kommen? Kein Problem! Nutzen Sie unseren Lieferservice!  Einfach online oder telefonisch Medikamente bis 12 Uhr bestellen und AM SELBEN TAG abholen – oder bequem zustellen lassen  Testen Sie jetzt unseren neuen AUTOSCHALTER und die ABHOLFÄCHER am Schrannenplatz Tel 0843139146-70 Fax 0843139146-72 Schrannenplatz208 86633Neuburg/Donau www.apotheke-schrannenplatz.de Tel. 08431 39146-70 Fax 08431 39146-72 Schrannenplatz 208 86633 Neuburg/Donau www.apotheke-schrannenplatz.de Tel. 08431 7031 Fax 08431 7036 Bahnhofstraße 107 86633 Neuburg/Donau www.bruederapoth ke.de Dominik Weigl, Apotheker und Inhaber Loristr. 1, 86633 Neuburg/Donau, Tel.: 08431 46380 Buchen Sie uns für: – Krankenfahrten jeder Art (Dialyse, Bestrahlung, Chemotherapie, Arzt) – Fahrten zur ambulanten Tagespflege – Rehafahrten – Einkaufsfahrten – Kurierfahrten – Veranstaltungen Wir befördern auch Ihren Rollstuhl oder Rollator. Fünfzehnerstraße 1 Nußbaumstraße 11 86633 Neuburg an der Donau 86697 Oberhausen Tel.: 0 84 31 - 4 10 17 Tel.: 0 84 31 - 5 36 08 45 Die Praxis in Oberhausen bietet barrierefreien Zugang und Räumlichkeiten für mehr Beweglichkeit! Nördliche Grünauer Str. 4 · 86633 Neuburg/Donau Nördliche Grünauer Str. 4 · 86633 Neuburg/Donau Dein Markt in Neuburg/Donau Nördliche Grünauer Straße 4 • 86633 Neuburg /Donau Wenn‘s plötzlich an der Tür klingelt, man mit einem so freundlichen Lächeln begrüßt wird und lauter Tüten voll Leckereien überreicht bekommt, dann kann das nur eins heißen: DER REWE GUGGENMOS LIEFERSERVICE IST DA! Dürfen wir vorstellen: NILS Unser „Head of Liefer- & Abholservice“ Er kümmert sich ab sofort um Eure Einkaufslisten Ihr wollt Euren Einkauf bequem von der Couch aus erledigen & nach Hause gebracht bekommen? Folgende Adresse eingeben https://rewe-guggenmos.de/lieferservice/ Adresse freischalten lassen Gemütlich Einkaufen Lebensmittel am Wunschtag geliefert bekommen Easy, oder? Also auf was wartet ihr noch?

Inhaltsverzeichnis Grußwort 1 Allgemeine Einführung 4 Barrierefrei wohnen – ein Thema für mich? 4 Barrierefrei / behindertengerecht / rollstuhlgerecht – was ist der Unterschied? 5 Was bedeutet Wohnraumanpassung? 5 Wobei unterstützt mich die Wohnberatung? 5 Wohnraumanpassung bei Demenz 6 Rundgang durch die Räume 7 Grundsätzliches für alle Bereiche 7 Wichtig für Menschen mit Demenz 8 Wichtig für Menschen mit Hörbehinderung 8 Wichtig für Menschen mit Sehbehinderung 8 Eingang, Treppenhaus und Flur 10 Küche 12 Bad, WC 14 Wohnzimmer 16 Schlafzimmer 17 Balkon, Terrasse und Garten 17 Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel und Alltagshilfen – der Unterschied 18 Hilfsmittel 18 Pflegehilfsmittel 19 Alltagshilfen 19 © mariesacha / stock.adobe.com Moderne Wohntechnik 20 Smart Home Technologie 20 Hausnotruf 22 Vorsicht vor Hacker-Angriffen 22 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen” 23 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 27 Sicherheit im häuslichen Umfeld 29 Sicherung von Haus und Wohnung 29 Beratung durch die Polizei 29 Wichtige Ansprechpartner auf einen Blick 30 Inserentenverzeichnis / Impressum 32 Hinweis: In dieser Broschüre werden soweit möglich geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet. Ansonsten erfolgt aus Gründen der besseren Lesbarkeit eine Beschränkung auf die maskuline Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Die entsprechenden Begriffe stellen keinen Vorzug eines Geschlechts dar. Alle Aussagen treffen sowohl auf weibliche, männliche als auch diverse Personen zu. Inhaltsverzeichnis 3

Allgemeine Einführung Barrierefrei wohnen – ein Thema für mich? Sie denken darüber nach, Ihre Wohnung oder Ihr Haus etwas praktischer und komfortabler umzugestalten? Sie möchten präventiv „für später“ seniorengerecht umbauen? Oder planen Sie einen Neubau für die junge Familie? Egal, ob Sie mit demWäschekorb durch die Räume gehen oder mit dem Rollator oder einer Seheinschränkung: schwellenlose Übergänge zwischen den Zimmern, breite Türen, die den Weg frei geben und helle, gut beleuchtete Räume bedeuten für alle Bewohnerinnen und Bewohner mehr Komfort! Es kann aber natürlich auch sein, dass eine Veränderung aufgrund von Alter, bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit notwendig wird. In manchen Lebenssituationen werden das selbstständige und selbstbestimmte Leben und der Verbleib im eigenen Zuhause schwierig. Beispielsweise werden mit der Zeit Stufen und sanitäre Anlagen zum Problem. Oder die häufig mit einem höheren Lebensalter einhergehenden Hör- und Seheinschränkungen machen Änderungen im Wohnumfeld nötig. Deshalb müssen Sie nicht zwangsläufig ans Umziehen denken. Mit rechtzeitigen Anpassungen oder Umbaumaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung des Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität behalten. Allgemeine Einführung 4 Zertifizierte Wohnberaterin (BAG) für ältere u. behinderte Menschen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e. V. www.altersgerecht-umbau.de | mutter@altersgerecht-umbau.de PETRA MUTTER Dipl. Ing. (fh) Innenarchitektin Riederhüttenweg 16 86529 Schrobenhausen fon: 08252 - 889431 mail: petra.mutter@neusob.de www.mutter-architekten.de INNEN, -ARCHITEKTUR und WOHNRAUMBERATUNG richtet sich an all Jene, die schon immer Ideen und Vorschläge zu neuen Wohn- und Arbeits- umfeld bekommen wollten. In Form von - MÖBLIERUNGS- VARIANTEN - BARRIEREFREIEM UMBAU - AN- UND UMBAUTEN seniorengerechte gärten sinne berühren planung und bauleitung thomas mutter riederhüttenweg 16 86529 schrobenhausen telefon: 08252-889432 mail: buero.mutter@neusob.de www.mutter-architekten.de Wir beraten Sie zu allen Fragen für ein barrierefreies Leben Ein kostenfreies Angebot für alle Interessierten Alle Beratungstermine in einer unserer 18 Beratungsstellen in ganz Bayern finden Sie in unserem Beratungskalender oder im Internet www.byak-barrierefreiheit.de info@byak-barrierefreiheit.de barrierefrei Beratungsstelle Barrierefreiheit Bayerische Architektenkammer

Barrierefrei /behindertengerecht / roll- stuhlgerecht – Was ist der Unterschied? Barrierefreie Wohnung Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller Wohnbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf ab, dass der gesamteWohnraum sowohl fürMenschen mit Beeinträchtigungen, für Familien mit Kindern oder für ältere Menschen ohne Erschwernisse und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar ist. Dies betrifft selbstverständlich auch den Zugang zur Wohnung. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber z. B. festgelegt, dass alle Neubauten mit mehreren Stockwerken mit Aufzügen ausgestattet werden müssen. Wesentliche Kriterien einer barrierefreien Wohnung sind in der DIN 18040 Teil 2 definiert. Behindertengerechte Wohnung Jede Behinderung ist ganz individuell zu betrachten und muss daher auch bei der Beratung zum Wohnraum berücksichtigt werden. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die querschnittsgelähmt und deshalb auf den Rollstuhl angewiesen sind. Behindertengerecht ist eine Wohnung dann, wenn sie nach den individuellen Bedürfnissen des Bewohners gestaltet ist. Denn angesichts der Vielzahl an möglichen Behinderungsformen definiert der Begriff keine standardisierten Ausstattungskriterien. Rollstuhlgerechte Wohnung Eine rollstuhlgerechte Wohnung ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet, die auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen sind. Es sind z. B. größere Bewegungsflächen am Bett oder im Sanitärbereich erforderlich. Die genauen Anforderungen an eine rollstuhlgerechte Wohnung sind ebenfalls in der DIN 18040 Teil 2 definiert. Wird eine solche Wohnung benötigt, sollte man sich immer erkundigen, ob die Wohnung tatsächlich nach diesem Standard gebaut und ausgestattet ist. Daneben gibt es noch andere Begriffe wie „barrierearm“, „schwellenarm“, „barrierereduziert“ oder ähnliche. Diese sind nicht exakt definiert und es ist geraten, bei solchen Beschreibungen vorsichtig zu sein und genau zu hinterfragen, was hier wirklich angeboten wird. Was bedeutet Wohnraumanpassung? Ziel ist es, dass die betroffenen Menschen durch gezielte Veränderungen in und um ihren Wohnraum möglichst lange selbstständig in ihren „eigenen vier Wänden“ bleiben können. In vielen Fällen genügen relativ einfache Anpassungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Entfernen von Teppichen und anderer Stolperfallen, die rutschsichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus, das Anbringen von Haltegriffen oder die Installation von Bewegungsmeldern. Manchmal sind auch größere Veränderungen wie die Installation eines Treppenlifts oder der Einbau einer der Behinderung angepassten Küche mit z. B. absenkbaren Hängeschränken oder einer unterfahrbaren Arbeitsplatte, notwendig. In anderen Fällen sind tatsächlich Umbaumaßnahmen angezeigt, damit der Verbleib in der eigenen Wohnung gewährleistet werden kann. Oft betreffen diese den Hauseingang und das Bad. Hier wird beispielsweise der Einbau einer Rollstuhlhebebühne oder einer Rampe nötig oder der Umbau des Bades mit einer ebenerdigen Dusche. Wobei unterstützt mich die Wohnberatung? Um zu erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, um Ihren Wohnraum so zu gestalten, dass er Ihren Bedürfnissen gerecht wird, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Unsere qualifizierten Wohnberater beraten Sie zu möglichen Veränderungen, unterstützen Sie auf Wunsch bei Ihrer Entscheidungsfindung und begleiten Sie bei Bedarf auch bei der Umsetzung derMaßnahmen, zu denen Sie sich entschieden haben. Sollten Sie größere Investitionen oder einen Umbau ins Auge fassen, beraten unsere Mitarbeiter auch im Hinblick auf die verschiedenen Möglichkeiten, Zuschüsse oder Darlehen in Anspruch zu nehmen und unterstützen Sie gegebenenfalls bei den Antragsverfahren. Sie erhalten von der Wohnberatung auch Kontaktdaten von Architekten und Handwerkern, die Sie vielleicht für die Ausführung einzelnerMaßnahmen undArbeiten benötigen. Im Beratungsprozess kann sich herausstellen, dass ein Umbau im erforderlichen Maß nicht möglich ist oder höhere Kosten verursachen würde als ein Umzug in eine geeignete Wohnung. Hierfür verfügt unser Wohnberater über entsprechende Netzwerke, die dann auf Ihren Wunsch hin eingebunden werden können. Wohnberatung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen Sachgebiet Senioren und Betreuung – Wohnberatung – Bahnhofstraße 107 (im Geriatriezentrum) 86633 Neuburg a.d. Donau Telefon: 08431 57-532 oder 57-539 E-Mail: wohnberatung@ neuburg-schrobenhausen.de Internet: www.neuburg-schrobenhausen.de Allgemeine Einführung 5

Wohnraumanpassung bei Demenz © Robert Kneschke /AdobeStock Rund zwei Drittel der demenziell erkrankten Menschen leben in ihrer gewohnten Umgebung entweder alleine, mit dem Ehepartner zusammen oder in Partnerschaften. In den frühen Stadien können sie sich häufig noch selber versorgen und den Alltag gestalten. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung fällt es den Menschen immer schwerer, sich zu konzentrieren, das Kurzzeit- gedächtnis lässt nach, die Orientierung wird schwieriger und das Verstehen von komplexen Abläufen und Zu- sammenhängen ist immer mehr eingeschränkt. Das vertraute Umfeld daheim gibt Geborgenheit und Sicherheit, Erinnerungen bleiben lebendig. In den eigenen vierWänden werden durch die Krankheit verloren gegangene Fähigkeiten kompensiert. Die Erkrankten kennen sich aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Betroffene müssen sich nicht an eine neue, fremde Umgebung anpassen. Damit Menschen mit Demenz möglichst lange selbst- bestimmt leben können, sind bestimmte Voraus- setzungen erforderlich, die sich in fünf Punkten zusammenfassen lassen: 1. ein aufmerksames Umfeld, 2. ein offener Umgang mit der Krankheit, 3. das Nutzen von Unterstützungsangeboten, 4. Möglichkeiten zur Teilhabe am sozialen Leben anzunehmen und 5. die Anpassung des Wohnraums an die Erkrankung. Durch fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger. Jedoch kann die Lebensqualität in der vertrauten Wohnung durch Veränderungen deutlich verbessert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich der Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen kann. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalenWert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben können Methoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zu mehr Selbstständigkeit führen, zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Erkrankten sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Maßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Hier sind auch die Biografie und die persönlichen Eigenarten des demenziell erkrankten Menschen einzubeziehen. Die Selbstständigkeit, das Selbstwertgefühl und die noch vorhandene Alltagskompetenz sollen durch die Anpassungsmaßnahmen unterstützt werden. Grundsätzlich gilt es, so wenige Veränderungen wie möglich vorzunehmen und freiheitsbegrenzende Maßnahmen weitestgehend zu vermeiden. Die Maßnahmen sollten so behutsam und so unauf- fällig wie möglich vorgenommen werden. Die erkrankten Menschen werden selbstredend eingebunden, es wird erklärt, beschrieben und auf die Notwendigkeit bestanden. Die baulichen und räumlichen Veränderungen sollen jedoch nicht dazu führen, dass die Betroffenen dadurch weiter irritiert, verunsichert werden oder gar Ängste entwickeln. Auch bei Berücksichtigung aller Maßnahmen gibt es Grenzen im Allein- bzw. Zusammenleben. Diese sind dann erreicht, wenn im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit eine Selbst- oder Fremdgefährdung besteht, Unterstützungsangebote dem Betreuungs- und Pflegebedarf nicht mehr entsprechen oder die Koordination der Hilfen nicht funktioniert, Personen, die für das Unterstützungssystem wichtig sind, ausfallen oder aber die körperliche und psychische Belastung der Angehörigen das Erträgliche übersteigt. Die konkreten Änderungsvorschläge in der Wohnung für Menschen mit Demenz finden Sie im Rundgang. 6 Wohnraumanpassung bei Demenz

© mavoimages / stock.adobe.com Rundgang durch die Räume Grundsätzliches für alle Bereiche In diesem Kapitel werden allgemeine Tipps zur Wohnraumgestaltung gegeben, außerdem wird näher darauf eingegangen, was grundsätzlich fürMenschenmit Demenz bzw. einer Seh- oder Hörbehinderung wichtig sein kann. Aufgrund der Komplexität dieser Themen kann nicht auf jedes Detail eingegangen werden. Daher ist eine individuelle Beratung immer sinnvoll. Ҋ Ҋ Möglichst Stufen und Schwellen vermeiden. Ist dies nicht möglich, können Haltegriffe (beidseitig) zur leichteren Bewältigung der Stufen und Schwellen angebracht werden. Stufenkanten können farblich markiert werden. Ҋ Ҋ Lifte (z. B. Plattform- oder Treppenlift) und Rampen helfen beim Überwinden von Stufen und Höhenunterschieden, alternativ können ein Treppensteiger oder eine Treppenraupe eingesetzt werden. Ҋ Ҋ Rollatoren bieten festen Halt und ermöglichen eine sichere Fortbewegung innerhalb der Wohnung, zum Teil mit Korb zum Transport von Gegenständen und Sitzbank für eine Ruhepause. Ҋ Ҋ Um in Bad, Küche oder Eingang sowie bei Treppen die Standfestigkeit zu erhöhen und Stürze zu vermeiden, helfen rutschhemmende Bodenbeläge. Ҋ Ҋ Stolperfallen wie Teppichkanten oder Läufer vermeiden oder ggf. rutschfest ausstatten. Ҋ Ҋ Auf genügend Bewegungsfreiheit achten, z. B. durch das Entfernen von überflüssigen Möbeln. Ҋ Ҋ Türbreiten von 80 – 90 cm und ausreichend breite Zugangswege im Außenbereich ermöglichen eine Befahrbarkeit mit Rollator und Rollstuhl. Ҋ Ҋ Eine gute Ausleuchtung, z. B. mit einer Tageslicht simulierenden Lampe erhöht die Aktivität und Konzentrationsfähigkeit und mindert die Sturzgefahr. Ҋ Ҋ Lichtschalter sollten gut erkennbar und gut erreichbar sein. Ҋ Ҋ Lichter mit Bewegungsmeldern geben Orientierung in der Dunkelheit. Ҋ Ҋ Ausreichend Haltegriffe bzw. Handläufe sowie Stütz- und Sitzmöglichkeiten, bei Bedarf mit Armlehnen, vermindern die Sturzgefahr. Ҋ Ҋ Ein Notrufsystem erhöht die Sicherheit. Ҋ Ҋ Elektrische Jalousien oder Rollläden erfordern kaum Kraft und können mit einer Zeitschaltuhr ausgestattet werden. Ҋ Ҋ Bedienungselemente wie z. B. Lichtschalter und Steckdosen können individuell an die geeignete Höhe angepasst werden. Ҋ Ҋ Fernbedienung, Telefon und elektrische Geräte mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. Ҋ Ҋ Verlängerungen der Fenstergriffe verbessern die Erreichbarkeit und ermöglichen selbstständiges Lüften. 7 Rundgang durch die Räume

Wichtig für Menschen mit Demenz: Ҋ Ҋ Einbau von Sicherheitsschlössern, die auch von außen geöffnet werden können. Ҋ Ҋ Immer für ausreichend helles Licht sorgen, Dunkelheit kann Ängste auslösen. Ҋ Ҋ Der natürliche Tagesverlauf des Lichts sollte auch in der Häuslichkeit eingehalten werden und so den Lebensrhythmus positiv beeinflussen. Ҋ Ҋ Helle Farben an denWänden sorgen fürWohlbefinden. Ҋ Ҋ Bei der Möblierung ist auf Überschaubarkeit und Vertrautheit zu achten. Ҋ Ҋ Fenster und Türen ggf. mit Schlössern sichern. Ҋ Ҋ Kerzen, Feuerzeuge oder Streichhölzer sicher verwahren. Ҋ Ҋ Defekte Geräte sofort entsorgen bzw. gegen baugleiche Geräte ersetzen. Ҋ Ҋ Eventuell spiegelnde Flächen entfernen, wenn das eigene Spiegelbild als beängstigend erlebt wird oder die Flächen als Wasser oder Eis wahrgenommen werden. Ҋ Ҋ Zur besseren Orientierung Bilder auf Türen oder Schränken anbringen. Ҋ Ҋ Bügeleisen mit Abschaltautomatik verwenden. Wichtig für Menschen mit Hörbehinderung: Ҋ Ҋ Es gibt verschiedene Telefonverstärker, SchwerhörigenTelefone und barrierefreie Handys. Ihre Hörgeräte sollten mit einer aktivierten Induktionsspule (T-Spule) oder mit Bluetooth ausgerüstet sein. Die Telefonhilfen müssen vorab getestet werden, da der Bedarf sich nach dem Ausmaß des Hörverlustes richtet. Für Ertaubte gibt es auch telefonische Lösungen. Ҋ Ҋ Bei Menschen mit Hörbehinderung ist eine Anbindung bereits installierter Rauchwarnmelder an Lichtsignalanlagen möglich. Ҋ Ҋ Bei einer schlechten Raumakustik gibt es verschiedene Sanierungslösungen (zum Beispiel Akustikdecke, Raumteiler und Wandpaneele), aber auch mit einfachen Mitteln kann die Akustik verbessert werden (zum Beispiel Stoffe, Pflanzen und offene Regale). Fliesen, Laminat und andere harte Bodenbeläge sollten vermieden oder durch andere schallschluckende Bodenbeläge ersetzt werden. Ҋ Ҋ Störende Nebengeräusche können manchmal durch einfache Lösungen vermiedenwerden (zumBeispiel Filzgleiter). Keine Lüfter und andere geräuschproduzierende Geräte in der Nähe der Kommunikationsorte aufstellen. Ҋ Ҋ Türen und Fenster sollten schalldicht sein. Ҋ Ҋ Notrufsystem: Bei Menschen mit Hörbehinderung sollte die Sprachübertragung des Notrufs deutlich und klar sein. Die Notrufübertragung und Notrufannahme sollte auch optisch angezeigt werden. Ҋ Ҋ Sitzecken und Kommunikationsorte sollten so angeordnet sein, dass die Menschen mit Hörbehinderung den Raum und die Türen im Blickfeld haben. Das Wohnzimmer bzw. andere Zimmer sollten hell und blendfrei ausgeleuchtet sein. Wichtig für Menschen mit Sehbehinderung: Ҋ Ҋ Kontrastreiche Gestaltung derWohnung, auch im Bad, z. B. farbliches Absetzen von Türen oder Lichtschaltern, aber auch von Waschbecken oder der Toilette. Ҋ Ҋ Stirn- und Oberseiten der Stufen kontrastreich gestalten, Stufenkanten farbig markieren. Ҋ Ҋ Gute, individuell angepasste Ausleuchtung der Räume. Ҋ Ҋ Gute Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder erleichtert die Orientierung. Ҋ Ҋ Blendfreies, zielgerichtetes Licht, ggf. indirektes Licht verwenden. Ҋ Ҋ Keine Hindernisse in Kopfhöhe anbringen, zum Beispiel Wandlampen und hochklappbare Schranktüren bzw. Schranktüren mit Schiebetüren oder Rollos. Ҋ Ҋ Stolperfallen, Schwellen und überflüssige Möbel entfernen, hilft Stürze zu vermeiden. Ҋ Ҋ Technische Hilfsmittel zum Lesen/Telefone mit großen Tasten. Ҋ Ҋ Akustische Hilfsmittel wie sprechende Wage, Farberkennungsgeräte, Etikettenleser etc. Ҋ Ҋ Es gibt eine Vielzahl von Alltagshilfen in diesem Bereich, individuelle Beratung ist sinnvoll. Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts zeigt Ihnen, an welchen Stellen Veränderungen oder Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Da das Krankheitsbild Demenz in der Wohnberatung häufig eine große Rolle spielt, wird in jedem „Raum“ zusätzlich darauf hingewiesen, was für Menschen mit Demenz wichtig sein kann. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl an möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellenWohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. Rundgang durch die Räume 8

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© mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 1 2 4 5 6 7 8 3 Eingang, Treppenhaus und Flur Der Zugang zum Haus sollte generell stufenlos und ohne Schwellen gestaltet werden, Fußabstreifer im Boden einlassen. Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste mit selbstklebenden Anti-Rutsch-Belägen rutschfest zu machen. Beidseitige Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt 85 bis 90 cm. Handläufe sollten mindestens 30 cm über Treppenanfang und -ende hinausragen. 1 2 Sitzgelegenheiten und Abstellflächen imEingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert bei Nässe die Rutschgefahr. Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. Gut erkennbare Hausnummern erleichtern das Finden der angegebenen Adresse, zum Beispiel für den Rettungsdienst. Leuchtende Lichtschalter und eine beleuchtete Klingel können im Dunkeln leichter wahrgenommen und weniger verwechselt werden. 3 4 5 6 7 Rundgang durch die Räume 10

VITALZENTRUM Pöttmeser Str. 27 • 86529 Schrobenhausen www.help-line.de • Tel. 0 82 52 - 89 52 0 wieder daheim Aktiv & Mobil Care Knie Auf & Hopp Entspannen & Genießen Aktiv & Mobil E-Mobile Lange in Ihrer eigenen Wohnung bleiben Wir helfen Ihnen dabei! Ihr Team vom Wir beraten Sie kompetent! Hilfen fürs Bad • Rollatoren • Bandagen • Kompressionsstrümpfe und vieles mehr! Hilfen fürs Bad • Rollatoren • Kompressionsstrümpfe Pflegebetten • Rollstühle • und vieles mehr! wieder daheim Aktiv & Mobil Care Rücken Knie Auf & Hopp Entspannen & Genießen Licht & Wärme Balance Center Aktiv & Mobil wieder daheim Aktiv & Mobil Care Rücken Knie Aktiv & Mobil E-Mobile Montag - Freitag • 8.30 - 12.30 Uhr • 14.00 - 18.00 Uhr reha team • care team • Sanitätshaus Wir berateN Sie gern! Der Türspion sollte auf Augenhöhe sein und kann mit Weitwinkel und Kamera ausgerüstet werden. Alternativ kann eine Gegensprechanlage mit Videoüberwachung und / oder Lichtsignalanlage für Menschen mit Hörbehinderung installiert werden. Die Klingel sollte in allen Aufenthaltsbereichen gehört werden, Klingeltonverstärker helfen dabei. Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Durch das Beseitigen von Türschwellen oder den Einbau von Türschwellenausgleichen werden mögliche Stolperfallen behoben. Rollstuhlfahrern fällt es dadurch leichter, durch Türen zu fahren. Ҋ Ҋ Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich unter Umständen einen Treppenlift, Plattformlift oder eine Rollstuhl-Hebebühne einbauen zu lassen. 8 Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Bewegungsmelder oder Signalgeber, die das Verlassen der Wohnung anzeigen. Ҋ Ҋ „Verstecken“ der Ausgangstüre durch Farbe oder Vorhang. Ҋ Ҋ Ausleuchten des Weges zur Toilette über Bewe- gungsmelder. Ҋ Ҋ Einsatz von GPS Trackern bei unkontrolliertemVerlassen der Wohnung und Orientierungsproblemen. Ҋ Ҋ evtl. Treppen sichern. © GrafKoks /AdobeStock © navintar /AdobeStock Rundgang durch die Räume 11

Küche Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Stand- festigkeit. Bauen Sie für die bessere Erreichbarkeit der Dinge Unterschränke nur mit Auszügen und Schubladen ein. Es ist sinnvoll, den Backofen, den Kühlschrank und die Spülmaschine auf Arbeitshöhe anbringen zu lassen, um ein leichteres Bedienen zu ermöglichen. Sie sollten bei Bedarf ein unterfahrbares Kochfeld einbauen, damit Sie auch im Sitzen kochen können, falls Sie nicht mehr so lange stehen können. Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, so dass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können (elektrische Höhenverstellung ist ebenfalls möglich). Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Beinfreiheit. Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. Gute Lichtquellen entspan- nen die Augen und erhöhen die Konzentrations- fähigkeit. Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zumArbeiten – ebenso imBereich des Spülbeckens. 1 2 3 4 5 6 7 Hängeschränke können (elektronisch oder mechanisch) so abgesenkt werden, dass Sie den Inhalt im Sitzen oder ohne sich zu strecken entnehmen können. Evtl. sollten Sie zur Lagerung von Vorräten und Behältern den Inhalt der Oberschränke so umräumen, dass sie jederzeit gut erreichbar sind. Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. Empfohlen wird eine Anordnung von Herd und Spüle über Eck, damit Sie sich nur umdrehen müssen, um Herd bzw. Spüle zu erreichen. Ҋ Ҋ Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. Ҋ Ҋ Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, TremorLöffel, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. Ҋ Ҋ Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren, ohne sich zu bücken. Ҋ Ҋ Zeitschaltuhren können für verschiedene Geräte genutzt werden. Ҋ Ҋ Es sollte evtl. ein Verbrühungsschutz für Warm- wasseranlagen installiert werden. 8 © PEOPLE IMAGES / iStock Rundgang durch die Räume 12

1 2 3 4 5 6 7 8 © Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung © Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Herd mit Abschaltautomatik oder Hitzewache. Ҋ Ҋ Einsatz von kabellosen Wasserkochern. Ҋ Ҋ Küchenausstattung auf das Nötigste reduzieren. Ҋ Ҋ Gebrauchsgegenstände gut zugänglich und erreichbar positionieren. Ҋ Ҋ Schubladen und Schränke, die gefährliche Geräte, Gegenstände und Reinigungsmittel enthalten, abschließen oder mit einer Kindersicherung sichern. Ҋ Ҋ Zur Verbesserung der zeitlichen Orientierung gut lesbare Uhren mit großen arabischen Zahlen und Abreißkalender anbringen. Ҋ Ҋ Es kann hilfreich sein, Fotos von den Gegenständen, die sich im Schrank befinden, auf den Schranktüren anzubringen bzw. die Schranktüre zu entfernen, damit die Schränke einsehbar sind. Rundgang durch die Räume 13

Bad, WC Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. Schiebetüren oder nach außen öffnende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen im Notfall, gestürzte Personen zu erreichen. Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Hinweis: Ein Dusch-WC (Wasch- und Trocken- funktion) ermöglicht es, auch bei Bewegungseinschränkungen, lange alleine mit dem Toilettengang zurechtzukommen. 1 2 Eine bodengleiche Dusche mit rutschfesten Fliesen erleichtert die Nutzung des Duschbereiches und reduziert das Unfallrisiko. Empfohlen wird eine Größe von 120 x 120 cm bzw. 150 x 150 cm (rollstuhlgerecht). Feste Duschwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus einem Duschvorhang bestehen. Ein Hänge- oder Klappsitz bzw. ein Duschhocker im Duschbereich erleichtert den Duschvorgang und beugt Sturzrisiken vor. Individuell angebrachte Haltegriffe sorgen für Sicherheit beim Duschen. Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen, Ver- brühungsschutz oder Temperaturbegrenzer an- bringen. Ein unterfahrbares Waschbecken hat einen flachen Siphon, so dass man mit einem Hocker oder Rollstuhl problemlos davor sitzen kann, keinen Schrank unter dem Waschbecken anbringen. Gegebenenfalls ein Waschbecken mit Haltegriffen wählen. Bei Bedarf kann auch ein höhenverstellbares Waschbecken eingebaut werden. Ein Spiegel auf Augenhöhe erleichtert die Körper- pflege. 3 4 5 6 7 8 8 7 1 2 3 6 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 5 4 Rundgang durch die Räume 14 DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR GERONTOTECHNIK Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Installation GGT Gas-WasserInstallation GmbH 86633 Neuburg/Donau Nördliche Grünauer Straße 45 Telefon 08431/48851 Telefax: 42334 www.wittmann-gas-wasser.de info@wittmann-gas-wasser.de

© Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen (2) Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Bauen Sie für den Notfall eine Notrufanlage ein, insbesondere wenn kein mobiles Notrufsystem installiert wurde oder es im Bad abgelegt wird. Ҋ Ҋ Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. Ҋ Ҋ Strahlungsheizkörper mit Handtuchhaltern sind sinnvoll und werden nach Möglichkeit am besten gegenüber der Dusche oder Badewanne angebracht. Ҋ Ҋ Rutschhemmende Beschichtungen oder Matten in der Wanne oder Dusche sind unerlässlich. Ҋ Ҋ Waschmaschine und Trockner (bei genügend Platz) im Bad einplanen, dies erspart Laufwege in den Keller. Auf einem Sockel sind diese Geräte leichter bedienbar. Badumbau vorher Badumbau nachher Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Aqua-Stopp-Systeme anbringen lassen. Ҋ Ҋ Gegenstände, die dem demenziell erkrankten Menschen gehören, gut erkennbar markieren. Ҋ Ҋ Medikamente, Hygieneartikel verschlossen aufbe- wahren. Ҋ Ҋ Darauf achten, dass die Badezimmertür nicht von innen abgeschlossen werden kann. © Rony Zmiri /AdobeStock Rundgang durch die Räume 15 Beratung • Verlegung • Beratung vor Ort Termingerechte Verlegung • Barrierefreie Umbauten MeisTerBeTrieB Verlegung vom Meister Fliesen Thaler <<<<<<<<>>>>>>>> Wir unterstützen Sie bei der Planung und Durchführung von behindertengerechten Umbauten. Schrobenhausener Straße 32 • 85123 Karlskron – Pobenhausen Telefon: 08454 33 43 • Handy: 0160 153 51 37 • E-Mail: fliesen-thaler@t-online.de

Wohnzimmer Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. Schaffen Sie sich Sitzmöbel in geeigneter Höhe an oder passen Sie diese bei Bedarf durch Holzklötze vom Schreiner an. Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. Telefon und Fernbedienung mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. Elektrische Rollläden lassen sich ohne größeren Kraftaufwand öffnen und schließen. Ggf. ist das Anbringen einer Zeitschaltuhr sinnvoll, um die Rollläden zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen. Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, so dass sie ohne Probleme gegossen werden können. 1 2 3 4 5 Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Sie sollten sich einen Sitzplatz einrichten, der Ihnen auch im Sitzen / Liegen den Blick aus dem Fenster ermöglicht. Ҋ Ҋ Es empfiehlt sich, an dem geplanten oder bestehenden Liege- oder Aufenthaltsplatz im Wohnzimmer Steuerelemente für z. B. den Türöffner, Licht, Lüftung oder sonstige Funktionen anzubringen. Ҋ Ҋ Bedienungselemente, wie zum Beispiel Lichtschalter oder Steckdosen sollten gut erreichbar in einer Höhe von 85 cm angebracht sein oder individuell an die geeignete Höhe angepasst werden. Ҋ Ҋ Lassen Sie leuchtende Lichtschalter einbauen. Eventuell können auch Bewegungsmelder installiert werden. Ҋ Ҋ Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. Ҋ Ҋ Durch das Entfernen überflüssiger Möbel erhöht sich die Bewegungsfreiheit. 2 3 4 5 © WavebreakMediaMicro/AdobeStock © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Fernseher und Radios können im fortgeschrittenen Krankheitsstadium Angst oder Aggressionen auslösen und sollten mit einer Einschaltsicherung versehen oder entfernt werden. 1 Rundgang durch die Räume 16

© mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 1 2 3 4 Schlafzimmer Lichtschalter, Telefon, Notruf, Türöffner oder an dere Funktionen sollten auch vom Bett aus be- dient werden können. Elektrische Pflegebetten oder Pflegebetteinsätze sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. Eine individuell angepasste Höhe des Bettgestells oder eine erhöhte Matratze erleichtert das mühelose Aufstehen, elektrisch verstellbare Kopf- bzw. Fußteile sind oft sinnvoll. Für den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nacht- lichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stütz- möglichkeiten. Ҋ Ҋ Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. Ҋ Ҋ Bei Bedarf empfiehlt sich die Benutzung eines Toiletten- stuhls. Ҋ Ҋ In den Schrank eingebaute (mechanische oder elektronische) Kleiderlifte bringen die Kleidung in erreichbare Höhe. 1 2 3 4 Balkon, Terrasse und Garten Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon zu erleichtern, indem Sie beispielsweise den Balkon- oder Terrassenboden mit Holzdielen aufstocken. Alternativ eignen sich Türschwellenausgleiche oder klappbare Rampen. Auch ein Drehsitz erleichtert das Überwinden von Schwellen zwischen Zimmer und Balkon oder Terrasse. Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten ausreichende Erholungsmöglichkeiten. Gartenwege sollten so breit sein, damit sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator genutzt werden können. Solarlampen oder Lampen mit Bewegungsmelder sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. Weitere Hinweise: Ҋ Ҋ Höhenunterschiede, z. B. Stufen deutlich kennzeichnen. Ҋ Ҋ Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. Ҋ Ҋ Hochbeete und Zugänglichkeit zu Gartengeräten ermöglichen Gartenarbeit. 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Evtl. getrennte Schlafzimmer einrichten, Kontroll- systeme wie z. B. Babyphonanlagen, Kontakt- matten oder Türsicherungen anbringen. Für Menschen mit Demenz kann wichtig sein: Ҋ Ҋ Rundwanderwege im Garten mit Beschäftigungs- möglichkeiten anlegen. Ҋ Ҋ Giftige Pflanzen entfernen. Rundgang durch die Räume 17

Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel und Alltagshilfen – der Unterschied Neben Wohnraumanpassungs- und Umbaumaßnahmen, die zu einem selbstständigeren Leben beitragen, sind es oft die Hilfsmittel, die den Alltag erheblich erleichtern. Bitte haben Sie keine falsche Scham, wenn Sie auf Hilfsmittel angewiesen sind! Kennen Sie den Gedanken: Was denken die Nachbarn, wenn ich mit dem Rollator herumfahre? Doch stopp! Wichtiger ist die Überlegung: Welche Folgen hat es für mich, wenn ich nicht mehr vor die Türe komme – gesundheitliche Einbußen, weniger Sozialkontakte, weniger Selbstständigkeit, schnelleres Altern. Sind das nicht Gründe genug, für sich und die Angehörigen zu sorgen und die Hilfsmittel zu nutzen, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Welche Hilfsmittel gibt es? Wo erhalte ich sie? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Hilfsmitteln, Pflegehilfsmitteln und Alltagshilfen? Hilfsmittel Hilfsmittel sind Produkte, die im Einzelfall notwendig sind, um Menschen mit einer Erkrankung, Behinderung oder altersbedingten Einschränkungen im Alltag zu unterstützen. „Hilfsmittel sollen den Erfolg einer Krankenbehandlung sichern, einer drohenden Behinderung vorbeugen oder eine Behinderung ausgleichen (§ 33 Abs.1 SGB V).“ Die Palette von solchen Produkten ist sehr breit. Von orthopädischen Schuhen, Kompressionsstrümpfen, Anziehhilfen, Bade- und Duschhilfen über Prothesen, Hörgeräte und Sehhilfen bis hin zu Rollatoren und Rollstühlen können viele Hilfsmittel die Bewältigung einer Krankheit oder Behinderung erleichtern. Letztendlich sollen mit ihnen Menschen in ihrer selbstständigen Lebensführung unterstützt werden. Hilfsmittel, deren Kosten von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen werden können, sind in einem Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dort nicht aufgeführte Hilfsmittel im Rahmen einer gut begründeten Einzelfallentscheidung finanziert zu bekommen. © Photographee /AdobeStock Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel und Alltagshilfen – der Unterschied 18 SANITÄTSHAUS Orthopädie-Technik mit eigener Meisterwerkstatt Adlerstraße C 243 c · 86633 Neuburg/Donau Telefon 08431 / 90718-0 Fax 08431 / 90718-29 E-Mail: info@archinger.de Sanitätshaus ✶ Mieder ✶ Bequemschuhe ✶ Bandagen aller Art ✶ Kompressionsstrümpfe ✶ Brustprothesen ✶ Rollstühle ✶ Krankenbetten Orthopädie- Technik ✶ Modernste Prothesentechnik ✶ Orthesen ✶ Schuhzurichtungen ✶ Maß-Leibbinden

Pflegehilfsmittel Die Kosten für Pflegehilfsmittel werden in der Regel von der Pflegekasse übernommen, wenn ein Pflegegrad vorliegt (vgl. § 40 SGB VI). Sie sind ebenfalls im Hilfsmittelverzeichnis eingetragen und dienen hauptsächlich dazu, Beschwerden des zu pflegenden Menschen zu lindern, ihm ein selbstständigeres Leben zu ermöglichen und die Pflege für die Pflegeperson zu erleichtern. Es gibt zwei Arten von Pflegehilfsmitteln: • • technische Pflegehilfsmittel, z. B. Pflegebett, mobiler Patientenlifter, Pflegerollstuhl • • zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, z. B. Bettschutzeinlagen, Hygieneartikel, Einmalhandschuhe In der Regel werden Pflegehilfsmittel vom Hausarzt verordnet und können über ein Sanitätshaus bezogen werden. Sollte ein Hilfsmittel nicht eindeutig der Kranken- oder Pflegekasse zuzuordnen sein, regeln dies die Versicherungen untereinander. Das Hilfsmittelverzeichnis dient nicht nur Ärzten, Sanitätshäusern oder Krankenkassen zur Information, sondern auch Ihnen als Versicherten bzw. pflegenden Angehörigen. Im Internet können Sie relativ schnell herausfinden, ob Ihre Kranken- oder Pflegeversicherung die Kosten für ein bestimmtes Hilfsmittel übernimmt: https://hilfsmittel.gkv- spitzenverband.de/home www.rehadat-gkv.de Alltagshilfen Alltagshilfen sind Produkte, die auch von Menschen ohne Krankheit oder Behinderung genutzt werden können, wie beispielsweise Kontaktmatten, Seniorenbetten, Griffverdickungen, spezielle Essbestecke, Trinkbecher oder Antirutschprodukte. Diese sogenannten „Gegenstände des täglichen Lebens“ können zwar im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt sein, haben aber keine sogenannte Hilfsmittelnummer. Daher ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ausgeschlossen, das heißt, die Kosten müssen selbst getragen werden. Die Auswahl an verschiedenen Alltagshilfen ist inzwischen enorm. Eine breite Palette an Produkten finden Sie in Sanitätshäusern, im Einzelhandel und im Internet. Zudem bieten Sanitätshäuser Alltagshilfen auch zum Ausprobieren und Ausleihen an. © PhotoSG/AdobeStock © mopsgrafik - stock.adobe.com Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel und Alltagshilfen – der Unterschied 19

Moderne Wohntechnik Aus dem Bereich Smart Home bzw. des Ambient Assisted Living (AAL) eignen sich viele technische Systeme zur besseren Alltagsbewältigung. Smart Home Technologie Smart Home sowie Ambient Assisted Living (AAL) stehen für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität zu erhöhen. Die Abkürzung AAL steht für „Alltagstaugliche Assistenzlösungen für ein selbstbestimmtes Leben“. Wesentlich für dieses Konzept sind intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien. Ähnliche Begriffe für vernetzte Systeme sind unter anderem Smart House, Smart Living, vernetztes Wohnen, intelligentes Wohnen oder eHome. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein komfortables, sicheres und selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart Home Technologien eingesetzt, umwiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen im Bereich der Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: • • automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit • • Überwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche • • individuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung • • Kommunikation und Videounterhaltung per Fernseher oder Tablet-PC • • Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone • • automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden • • intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn • • SMS-Benachrichtigung der Waschmaschine • • Eingangsüberwachung mit Türöffnung • • Automatische Flurbeleuchtung • • Klingel mit optischem Signal • • Sensor im Briefkasten Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle für die meisten Hausbesitzer. Moderne Systeme sind zuverlässiger, einfacher und vielseitiger als je zuvor und sorgen für mehr Gebäudesicherheit. Mithilfe der Smart Home Technologie kann beispielsweise ein „belebtes Haus“ simuliert werden – auch wenn die Bewohner selbst nicht zu Hause sind. Des Weiteren erkennen Sensoren an Türen und Fenstern Einbruchsversuche und benachrichtigen die Hausbesitzer per Smartphone-App oder Bodensensoren in derWohnungmelden schwere Stürze beim jeweiligen Notfallkontakt. Zudem können automatische Herdabschaltungen und Wasser-Stopp-Systeme mehr Sicherheit bei beginnender Demenz eines Angehörigen bieten. Funk-Sensor am Briefkasten Für Haushalte mit wenig Briefpost oder in Gegenden, wo die Zusteller unregelmäßig kommen, gibt es eine smarte Lösung, um unnötige Kontrollgänge zum Briefkasten zu ersparen. Ein Funksensor registriert, wenn die Klappe des Briefkastens geöffnet wird und benachrichtigt den Bewohner. So erfahren Sie punktgenau, wann der Postbote da war. Hierzu sind nur ein Funksystem mit genügend Reichweite (Smart-Home-System oder -Router) und ein Bewegungsmelder notwendig. © Redpixel /AdobeStock Moderne Wohntechnik 20

Sprechende Schlüsselanhänger helfen beim Auffinden von Schlüsseln. Automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden Rollladenkästen können problemlos mit einem Rollladenmotor nachgerüstet werden. So können Sie Ihre Rollläden per Fernsteuerung oder automatisch öffnen und schließen, ohne den geringsten Kraftaufwand aufzubringen. Dafür gibt es zwei Alternativen: Elektrische Gurtwickler sind mit Motoren und entsprechender Steuerungstechnik ausgestattet. Sie können auch über WLAN oder Funk gesteuert werden. Daneben gibt es Rohrmotoren, die direkt in die Rollladenwelle eingesetzt werden. Diese Variante ist flexibler, was die Kommunikation und Steuerung angeht, und ist zudem die elegantere, jedoch auch die aufwendigere Lösung. Mit der Automatisierung der Rollläden sparen Sie nicht nur Kraft, sondern auch Zeit. Zudem bieten programmierbare Rollläden, die sich auch während Ihrer Abwesenheit öffnen und schließen lassen, eine sogenannte „Anwesenheitssimulation“ und somit einen passiven Einbruchsschutz. Steuerung von Elektrogeräten mit dem Smartphone Ob es das Einstellen der Wohlfühltemperatur ist oder das Ein- und Ausschalten von Lampen, ob von zu Hause oder unterwegs – mit einer einfachen Handbewegung auf dem Smartphone oder auf dem Tablet ist alles möglich. Mit intelligenten Smart Home-Zwischensteckern können alle Geräte, die an einer konventionellen Steckdose betrieben werden, jederzeit bequem ferngesteuert ein- und ausgeschaltet werden. Auf diese Weise können Sie beispielsweise über einen Heizkörperthermostat die Raumtemperatur nach individuellen Bedürfnissen steuern, zum Beispiel wenn Schlafenszeit ist oder wenn niemand zu Hause ist. Ähnlich funktioniert auch die Steuerung der Beleuchtung in den einzelnen Räumen sowie des Fernsehers, der Küchengeräte und sogar der Waschmaschine. Zudem können auch Informationen und Hinweise von Rauchmeldern und Alarmanlagen direkt an das Smartphone gesendet werden. Hierzu werden alle Smart-Home-Komponenten per Funk über eine Basisstation vernetzt. Durch die Vernetzung sparen Sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Heiz- und Stromkosten. Zu den Komponenten eines Smart-Home-Systems gehören diverse Smart-Home Geräte wie zum Beispiel der Heizkörperthermostat (etwa 40 Euro), eine Basisstation (50 bis 150 Euro) und Zwischenstecker, weswegen die Kosten je nach Umfang und Anzahl der Räume variieren können. Automatische Herdabschaltung Ein eingeschalteter Herd kann eine ernstzunehmende Gefahrenquelle darstellen. Häufig wird aufgrund von Stress, Hektik oder Übermüdung vergessen, den Herd abzuschalten. Zum Schutz vor unangenehmen Folgen kann eine automatische Herdabschaltung installiert werden, die sich durch sehr einfache Bedienbarkeit auszeichnet. Das Gerät kann mit jedem beliebigen Elektroherd betrieben werden. Die Herdabschaltautomatik überwacht die Temperatur über den Kochplatten und schaltet den Herd bei zu hoher Temperatur und nach einer individuell eingestellten Zeit ab und verringert dadurch die Gefahr eines Küchenbrandes. Das System für die Herdüberwachung kontrolliert dabei sowohl die Funktion des Backofens als auch aller Kochfelder. Ist das eingestellte Zeitfenster abgelaufen, wird der Strom für den Herd abgeschaltet. Die Standard-Einstellung entspricht hier 30 Minuten, kann aber auf Wunsch auf bis zu 240 Minuten programmiert werden. Intelligente Eingangs- und Wohnungsüberwachung Die meisten Einbrüche erfolgen über die sogenannten Schwachstellen des Hauses, die Fenster und Türen. Deshalb lohnt es sich, Türen mit einem Kontakt und einer angeschlossenen Alarmanlage zu sichern. Die Tür-Kontakte werden einfach an die Tür geklebt und per Funk an die Basis angebunden. Sobald in Ihrer Abwesenheit ein Fenster oder eine Tür geöffnet werden, erhalten Sie eine Meldung auf dem Smartphone. Zusätzlich können Sie eine direkte Verbindung zu einer Außen- oder Innensirene schalten sowie direkt einen Sicherheitsdienst benachrichtigen. Die Tür-Fensteralarme zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders einfach zu installieren sind und sich auch im Nachhinein in Ihr Smart-Home-System © Colourbox.de Moderne Wohntechnik 21

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