Ratgeber zur Wohnraumanpassung im Alb-Donau-Kreis

KreisSeniorenRat im Alb-Donau-Kreis e.V. Ein Leben lang zu Hause wohnen Ratgeber zur Wohnraumanpassung im Alb-Donau-Kreis 2. Auflage

Wohnkomfort – ein Leben Lang ! bückle holzbau gmbh & Co. kg In den Wiesen 5 | 89155 Erbach-Ringingen Tel: 07344 95215-76 | Fax: 07344 95215-77 E-Mail: info@bueckleholzbau.de Barrierefreies Wohnen betrifft alle, die gerne frei und uneingeschränkt wohnen und leben möchten. „Großzügige, lichtdurchflutete Räume, modernes Interieur – neben gesteiger- tem Wohnkomfort ist das auch eine Investition in die Zukunft”, so Jochen Bückle [Inh. Bückle Holzbau, Ringingen]. „Es lassen sich jetzt schon Barrieren abbauen, damit jene nicht in späteren Jahren den Wohnkomfort einschränken. Dazu gehören beispielsweise zu schmale Türen oder Gänge, zu steile Treppen oder Höhenunterschiede wie Schwellen zum Balkon sowie auch zu enge Duschen oder Badewannen.” Wir erfüllen Ihre Bauträume seit über 15 Jahren und sind der kompetente Ansprechpartner für die Erstellung und den Ausbau von Dachstühlen, Aufstockungen, energetischen Dachsanierungen, Innenausbau bis hin zur Altbau- sanierung. Auch gehören innovative Häuser in Holzrahmenbauweise sowie Wohnhauskonzepte mit barrierefreiem Wohnkomfort zu unseren Leistungen. Wir kümmern uns um den kompletten Bauablauf von der ersten Idee bis zum letzten Pinselstrich. Somit haben Sie nur einen Ansprechpartner und doch für jede Arbeit einen Spezialisten.

Vorwort des Landrats Liebe Leserinnen und Leser, in der gewohnten Umgebung der eigenen vierWände alt zu werden, ist ein sehnlicher Wunsch vieler älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ob dies gelingt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In ländlich geprägten Räumen wie demAlb-DonauKreis sind eine dezentrale und ortsnahe medizinische Versorgungs- und Pflegestruktur sowie ausreichendeMobilitätsangebote dabei von besonderer Bedeutung. Dies sind zentrale Themen unserer Kreispolitik. In den kommenden Jahren werden wir viel Geld in die Hand nehmen, umdas hohe Niveau unserer Kreiskliniken und Gesundheitszentrenweiter zu verbessern. Undmit einemkreisweiten Ausbau der Schienen- und Buslinienverkehre, ergänzt um flexible Bedienformen, erhöhen wir das ÖPNV-Angebot so sehr, dass wir die im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankerte Mobilitätsgarantie schon 2023 umsetzen können. Entscheidend dafür, ob man seinen Lebensabend zuhause verbringen kann, ist aber nicht nur die Infrastruktur. Auch die unmittelbare Umgebung des eigenenWohnraums spielt eine große Rolle. Vieles fällt im Alter nicht mehr so leicht wie in jungen Jahren. Zahlreiche Handwerksbetriebe in der Region sind spezialisiert darauf, Wohnräume so umzugestalten und anzupassen, dass Seniorinnen und Senioren dort trotz körperlicher Einschränkungen weiterhin eigenständig und selbstbestimmt leben können. Auch haben Seniorinnen und Senioren längst nicht mehr nur dieWahl zwischen eigenerWohnung und Altenheim, wenn es darum geht, wo sie ihren Ruhestand verbringen möchten. Ob Betreutes Wohnen, Senioren-WGs, Mehrgenerationenhäuser oder auch Projekte, die junge Wohnungssuchende und ältere Wohneigentümerinnen und -eigentümer zusammenbringen – es gibt inzwischen zahlreiche Wohnformen, welche den persönlichen Bedürfnissen, Ansprüchen undWünschen älterer Menschen auf unterschiedliche Weise gerecht werden. Mit dieser Broschüre stellen der Kreisseniorenrat und das Redaktionsteam rund um die Vorsitzende Mechthild Laur ein breites Spektrum an Möglichkeiten vor, um das Leben und Wohnen im Alter angenehm und individuell zu gestalten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und bedanke mich sehr beimKreisseniorenrat für diesewertvolle Publikation! Herzliche Grüße Ihr Heiner Scheffold Landrat 1

2 Vorwort der 1. Vorsitzenden des Kreisseniorenrates im Alb-Donau-Kreis Möchte das nicht jede und jeder von uns? Diesen Wunsch zu verwirklichen wird leider nicht immer gelingen, denn das Leben ist nicht berechenbar und man weiß nicht, was es an Hindernissen für uns noch bereithält. Jedoch kann man einiges tun, damit man dem Ziel so nahe als möglich kommt. Sowichtig die Raumanpassung ist, kommt es doch auch darauf an, in welchemWohnumfeldman lebt. Deshalb werden wir diese Broschüre noch mit einem kleinen Kapitel ergänzen, umSie über einige neue Gemeinschaftswohnformen zu informieren. Mit diesen Gemeinschaftswohnformen könnten Sie demWunsch, möglichst lange selbstständig zu bleiben näherkommen und einen Heimaufenthalt hinauszögern. Vor allem wenn direkte Angehörige nicht greifbar sind oder man alleinstehend ist. Dazu wäre es aber notwendig, schon frühzeitig darüber nachzudenken und zu planen, welcheMaßnahmen für Ihr Wohnen im Alter ergriffen werden könnten beziehungsweise müssten, um in guter Nachbarschaft noch lange in den eigenen vierWänden zu Hause leben zu können. Räume anzupassen kann in jeder Wohnform vorgenommen werden, aber eine fürsorgende Gemeinschaft wäre fast noch wichtiger. Sollte einUmzug anstehen, da dieWohnung zu groß geworden oder nicht umgebaut werden kann, sollten Sie sich bei der Suche, die für Sie notwendigen Infrastrukturen, deren Erreichbarkeit mitbedenken, sowie sich über Anschlussmöglichkeiten an Seniorentreffs, Seniorenbewegungsgruppen und ÖPNV informieren, um weiterhin, so weit als möglich, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Wenn die Kräfte nachlassen, gibt es vieles, das Ihnen den Alltag erleichtern kann. BeimGang durch die Räume gibt es entsprechende Ratschläge im ersten Teil der Broschüre. Sie können aussuchen, welche jeweilige Verbesserungen bei Ihnen passen und umgesetzt werden können, um Ihren Alltag zu erleichtern. Je nach Bedarf können Hilfsmittel erweitert, ambulante Dienste und Nachbarschaftshilfe in Anspruch genommen werden. Zur Beratung stehen Ihnen auch die Pflegestützpunkte des Alb-DonauKreises zur Verfügung. Außerdem gibt es auch Handwerker, die Sie kompetent beraten können und Ihnen behilflich sind. Die Entwicklung neuer Wohnformen nehmen im Moment an Dynamik zu. Wir möchten diese deshalb im zweiten Teil der Broschüre in Kurzform vorstellen. Vielleicht ist da auch etwas für Sie dabei? Mechthild Laur 1. Vorsitzende Kreisseniorenrat im Alb-Donau-Kreis Ein Leben lang zu Hause wohnen

3 Inhalt Seite Vorwort des Landrats 1 Vorwort der 1. Vorsitzenden des Kreisseniorenrates im Alb-Donau-Kreis 2 Allgemeine Einführung 5 Barrierefreies Wohnen 5 Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht 5 Wohnraumanpassung 6 Wohnraumberatung 6 Rundgang durch die Räume 8 Eingang, Treppenhaus und Flur 8 Küche 10 Bad, WC 12 Wohnzimmer 13 Schlafzimmer 14 Balkon, Garten 15 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme 17 Hausnotruf 17 Nützliche Hilfsmittel 18 Wohnraumanpassung bei Demenz 19 Die Bedeutung der eigenen vier Wände für Demenzkranke 19 Wohnraumanpassung – Veränderungen werden nötig 19 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 20 Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens 23 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 28 Sicherheit im häuslichen Umfeld 31 Sicherung von Haus und Wohnung 31 Beratung durch die Polizei 31 Hilfe und Unterstützung 32 Die Pflegereform 32 Pflegearten 33 Unterstützung für pflegende Angehörige 34 Pflegeberatung 35 Pflegestützpunkt Alb-Donau-Kreis 35 VdK Sozialverband Baden-Württemberg 36 Inserentenverzeichnis U3 U = Umschlagseite FLIPPING-BOOK Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! KreisSeniorenRat im Alb-Donau-Kreis e.V. Ein Leben lang zu Hause wohnen Ratgeber zur Wohnraumanpassung im Alb-Donau-Kreis 2. Auflage In Zusammenarbeit mit: Kreisseniorenrat im Alb-Donau-Kreis e. V., Buchenweg 9, 89134 Blaustein Redaktion: Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Kreisseniorenrat im Alb-Donau-Kreis e. V., Buchenweg 9, 89134 Blaustein mit Unterstützung der mediaprint infoverlag gmbh Verantwortlich für den Anzeigenteil: mediaprint infoverlag gmbh – Goran Petrasevic Angaben nach Art. 8 Abs. 3 BayPrG: Alleinige Gesellschafterin der mediaprint infoverlag gmbh ist die Media-Print Group GmbH, Paderborn Quellennachweis für Fotos/Abbildungen: Kreisseniorenrat im Alb-Donau-Kreis e. V. Titelfoto: Seventyfour · adobestock.com Ansonsten stehen die Bildnachweise in den jeweiligen Fotos. I MP R E S S UM Herausgeber: mediaprint infoverlag gmbh Lechstr. 2, 86415 Mering Registergericht Augsburg, HRB 27606 USt-IdNr.: DE 118515205 Geschäftsführung: Ulf Stornebel Tel.: 08233 384-0 Fax: 08233 384-247 info@mediaprint.info 89077039/2. Auflage/2022 Druck: MUNDSCHENK Druck + Medien GmbH & Co. KG Mundschenkstr. 5 06889 Lutherstadt Wittenberg Papier: Umschlag: 250 g/m2 Bilderdruck, dispersionslackiert Inhalt: 115 g/m2, weiß, matt, chlor- und säurefrei Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen in Print und Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet.

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5 Allgemeine Einführung In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegenstände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheimmit gezielten Anpassungsmaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohnraumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Verbesserung der Wohnungs- und Lebensqualität. Barrierefreies Wohnen Unter bedarfsgerecht versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Kleinkindern oder ältereMenschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Bei Gelenkerkrankungen oder ähnlichen körperlichen Beeinträchtigungen kann die Bewältigung des Alltags oftmals schon daran scheitern, wenn der Zugang zur Wohnung im dritten Stock mangels Fahrstuhl erheblich erschwert wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für alle Neubauten mit mehreren Stockwerken, Fahrstühle als Teil des barrierefreien Wohnens vorgeschrieben. Bei der barrierefreien Wohnraumgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass alle Räume und Alltagsgegenstände ungehindert und gefahrlos genutzt werden können. Ein Bewegungsmelder, der das Licht selbsttätig ein- und ausschaltet, oder auch automatisierte Rollläden können nützliche Erleichterungen schaffen. Das Badezimmer sollte im Hinblick auf die Dusche möglichst ebenerdig sein. Griffe in Reichweite erleichtern außerdem das Duschen, dienen als Einstiegshilfen und Aufstehhilfe bei Badewannen, sowie zum Hochziehen vom Sitzen beimWaschen amWaschbecken. Sitzerhöhungen beim Toilettengang erleichtern das Absitzen und Aufstehen. Es gäbe auch die Möglichkeit, eine erhöhte WC-Keramik anzubringen. Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es zwischen der Begrifflichkeit „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. Barrierefreiheit ist, laut einer Studie des BMWi, für die Bevölkerung Deutschlands einerseits Qualitätsstandart, andererseits aber für etwa 50 % der Bevölkerung unentbehrlich, sogar notwendig. Für Behinderte wäre das Wort bedarfsgerecht zielführender, da sie eine nochwesentlich bedarfsgerechtere Planung und Anpassung für die jeweilige Person und ihrer Bedürfnisse notwendig machen. Diese bedarfsgerechte Anpassung ist für die Betroffenen kein Luxus, sondern sie ermöglicht ihnen erheblich mehr Lebensqualität. Eine bedarfsgerecht gestalteteWohnung erleichtert nicht nur den älterenMenschen undMenschen mit körperlichen Einschränkungen ihren Alltag, sondern auch den Angehörigen und dem Pflegepersonal. © adobestock.com

Allgemeine Einführung Wohnraumanpassung Ziel der Wohnberatung ist es, Lösungen und Ideen aufzuzeigen, wie das selbstständige Leben zu Hause, auch bei Erkrankungen, Behinderungen und/ oder Pflege solange als möglich geführt werden kann. Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten siehe Seiten 28 – 30. In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenenWohnung ohneWohnraumanpassung schwierig. Beispielsweisewerdenmit der Zeit Stufen und sanitäre Anlagen zumProblemfall. Deshalb müssen Sie nicht zwangsläufig ans Umziehen denken. Mit rechtzeitigen Umbaumaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung des Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität fördern. Dafür sorgt zumBeispiel die Installation eines Treppenlifts oder die rutschsichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus. Mehr Sicherheit bieten auch die Anbringung von gut erkennbaren Haltegriffen und Stützstangen oder die Installation von Bewegungsmeldern für den nächtlichen Weg zur Toilette. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass alle Stolperfallen in den Wohnräumen beseitigt werden. Der Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern, das Absenken von Hängeschränken in der Küche und der Umbau der Wanne zu einer stufenlosen Dusche sind ebenso hilfreiche Maß6 © navintar · adobestock.com nahmen für den alltäglichen Bedarf in den eigenen vier Wänden. Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einer Wohnraumberatung können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, müssen Sie Ihre Pläne mit Ihrem Vermieter besprechen, denn er muss der Wohnungsanpassung zustimmen. Bei einer WEG ist die Abstimmung mit den anderen WG Mitgliedern vorher zu regeln. Eine Beratung ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Sollten Umbaumaßnahmen in für Sie notwendigem Maße nicht möglich sein, wäre ein Wohnungswechsel angezeigt. Die Pflegeversicherung bezuschusst den Seniorenumzug in eine bedarfsgerechte Wohnung als Maßnahme „der Wohnraumanpassung für Senioren“. Wohnraumberatung Viele Menschen wollen rechtzeitig Voraussetzungen schaffen, um möglichst lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Durch bauliche Umbaumaßnahmen sollte dieWohnung sicher und bequem eingerichtet sein und den © WavebreakmediaMicro · adobestock.com

Allgemeine Einführung 7 altersbedingt veränderten Bedürfnissen gerecht werden. Bei Nutzung von kostenpflichtigen Maßnahmen gibt es aber auch eine Vielzahl anMöglichkeiten, Zuschüsse oder Darlehen in Anspruch zu nehmen. Bei einemGesprächmit einemqualifiziertenWohnraumberater oder Beraterin bekommen Sie Informationen über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und finden gegebenenfalls Unterstützung bei den Antragsverfahren. Darüber hinaus können Sie technische Fragen klären, den Verlauf planen und über Kontaktdaten von Architekten und Handwerkern informiert werden. Sie können Hilfe bei der Einholung von Kostenvoranschlägen erhalten, über weitere relevante Beratungsstellen informiert werden und ggf. auch Auskunft über alternative Wohnformen erhalten, sowie eventuell eine Begleitung bei Ihrer Maßnahme. pflegen Ihr körperliches Wohlbefinden und die persönliche Entlastung stehen im Vordergrund – entsprechend Ihren Terminwünschen – und natürlich auch in Ihrem zu Hause helfen Ihren Alltag mit Haushalt und Erledigungen zu entlasten und in Lebenssituationen zu helfen, die alleine schwer zu bewältigen sind – das ist unsere Aufgabe beraten bei uns erfahren Sie alles über den Einsatz und die Auswahl der benötigten Hilfsmaßnahmen – ganz individuell und persönlich auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten Tel. 07305 3601 – rund um die Uhr Sozialstation Erbach Erlenbachstraße 19 pflegen. helfen. beraten. n Eberhardtstraße 85 – 93 · 89073 Ulm Telefon 0731 924-19 www.seniorenresidenz-friedrichsau.de Individuell das Leben genießen – mit entlastenden Serviceleistungen und dem guten Gefühl, dass immer jemand da ist, wenn es darauf ankommt. Das ist möglich – ganz in Ihrer Nähe! Barrierefrei wohnen im Apartment SRF_AZ_Image_Wohnen_ohne_Barrieren_93x133_02_2022.indd 1 15.02.22 15:41 Auskunft zu Beratungsstellen fürWohnraumanpassung und Wohnberatung finden Sie unter: DRK Kreisverband Stuttgart – Wohnberatung Reitzensteinstraße 9, 70190 Stuttgart Telefon: 0711 2808 1333 VDK Wohnungsberatung Baden-Württemberg Gaisburgerstraße 27, 70182 Stuttgart Telefon: 0711 248 3395 E-Mail: patienten-wohnung-bw@vdk.de www.vdk.de/patienten-wohnungsbratung-bw Internetportale zum Einholen von wertvollen Erst- informationen Barrierefrei Leben e. V. www.barrierefrei-leben.de Digitale Musterwohnungsbesichtigung https;//www.seniorenberatung-hannover.de/ media/360grad-gundlach

In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenenWohnung ohneWohnraumanpassung schwierig. Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellen Wohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. Rundgang durch die Räume 8 Eingang, Treppenhaus und Flur • Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. • Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert bei Nässe die Rutschgefahr. • Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. • Leuchtende Lichtschalter können auch im Dunkeln problemlos bedient werden.

Rundgang durch die Räume • Eine beleuchtete Klingel ist hilfreich, damit es nicht zu Verwechslungen zwischen der Klingel und den Lichtschaltern kommt. • Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Even- tuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 m und 1,60m). Für Rollstuhlfahrer ist ein elektronischer Türspion zu empfehlen, da ein heruntergesetzter Spion für Einbrecher ein Indiz sein kann für eine hilflose Person in der Wohnung. • Durch die Grundierung von Türschwellen werden mögliche Stolperfallen behoben. Auch fällt es Rollstuhlfahrern leichter, durch Türen zu fahren. • G latte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppenkantenmarkierungen, ebenso bei Stufen und Podesten, mit Anti-Rutsch-Beschichtung zu sichern. 9 © GrafKoks · adobestock.com © adobestock.com © Jacques Palut · adobestock.com • Beidseitige durchgehende Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt zwischen 85 und 90 cm. • Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich, eine technische Lösung für Treppenanlagen einbauen zu lassen. Besuchen Sie unsere Ausstellung: Ulmer Str. 15, 89189 Neenstetten  07340-482 www.junginger-neenstetten.de  Fenster  Haustüren  Innenausbau  Wintergärten Junginger GmbH Neenstetten

Küche Dinge, die man täglich braucht in der Küche sollten so angeordnet sein, dassman sie einfach und ohne sich zu strecken, erreichen kann. Zur Nutzung der Arbeitsfläche ist die Absenkung der Hängeschränke beschränkt. Außer sie können elektronisch nach Bedarf auf- und abbewegt werden. • Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. • Bauen Sie Unterschränke mit Auszügen und Schubladen ein. Rundgang durch die Räume 10 • Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte, wenn möglich, so an, dass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Dazu bräuchte man allerdings unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für die Beinfreiheit. • Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. • Achten Sie auf eine ergonomische Anordnung der Arbeitsfelder.

Rundgang durch die Räume • Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. • Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden (Höhe zwischen 85 bis 105 cm ab Fußboden, 85 cm optimale Höhe für Rollstuhlfahrer). Eine gute Möglichkeit sind zusätzliche Steckdosen durch Einlässe in der Küchenfront oder der Arbeitsplatte. • Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. • Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. • Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. • S pezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel undMesser, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. • Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren, ohne sich zu bücken. • D amit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige, nützliche Möbel beschränken. 11 © GrafKoks · adobestock.com © GrafKoks · adobestock.com © GrafKoks · adobestock.com © Dan Race · adobestock.com

Bad, WC • E in ausreichend breiter Zugang (Rohbaumaß 88,5 cm) ohne Schwelle, ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen, auch mit Rollator und Rollstuhl. • Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. • Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Nutzung der Duschkabine/des Duschbereiches und reduziert das Stolperrisiko. Dazu sollte genügend zusätzliche Bewegungsfläche vorhanden sein. • Feste Duschtrennwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. • In Wanne und Dusche ist Vorsorge zur Rutschsicherheit zu treffen. Kleine oder rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden, verringern die Gefahr des Ausrutschens. Rundgang durch die Räume • Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. • E ine Sitzgelegenheit vor dem Waschbecken sowie ein Duschhocker in der Duschkabine erleichtern den Wasch-/Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterbauten am Waschbecken zu entfernen. • Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen. Ein eingebauter Verbrühschutz wäre von Vorteil. • E in höhenverstellbares Waschbecken lässt sich individuell anpassen. • Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. • Verstellbare Spiegel erleichtern die Körper- pflege. • Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. • H eizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden. 12 © Jörg Lantelme · adobestock.com

Wohnzimmer • Genügend Bewegungsfreiheit steigert die Lebensqualität, zum Beispiel durch das Entfernen von überflüssigen Möbeln. • Lassen Sie leuchtende Lichtschalter einbauen, die gut erreichbar sind. Eventuell können auch Bewegungsmelder installiert werden. • Faltbare Gehgestelle (Gehbank) bieten festen Halt und ermöglichen eine sichere Fortbewegung innerhalb der Wohnung. • Elektrische Rollläden öffnen und schließen automatisch und erfordern kaum Kraftaufwand. • S chaffen Sie sich Sitzmöbel in geeigneter Höhe an oder passen Sie diese durch Holzklötze vom Schreiner an. • Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. Rundgang durch die Räume • Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, so dass sie ohne Probleme gewässert werden können. • Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. • Fernbedienung und Telefon mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. • Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. • Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. • Bedienungselemente zu verlegen lassen sich imBestand nicht immer ausführen. Ist es jedoch machbar, sollten Bedienungselemente in einer Höhe von 85 cm oder individuell in die geeignete Höhe angepasst werden. 13

Schlafzimmer • Lichtschalter sollten auch vomBett aus erreicht werden können. • F ür den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). • E ine Zeitschaltuhr, umJalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, ist sinnvoll. • Eine individuell angepasste Höhe des Bettgestells oder eine erhöhteMatratze erleichtert das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). • Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. Rundgang durch die Räume 14 • S chaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. • Stolperfallen wie Teppichkanten sollten vermieden werden. • Sinnvoll wäre ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Platz für das Telefon bzw. den Hausnotruf vorhanden sein. • Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. • Elektrische Pflegebetten sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. • Rauchmelder muss vorhanden sein.

Rundgang durch die Räume 15 • Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen und Plattformlifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. • Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. • Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten ausreichende Erholungsmöglichkeiten. • Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. • Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. Balkon, Garten • Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. • Gartenwege solltenmöglichst einenMeter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. • Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon zu erleichtern. © Andrea Arnold · adobestock.com

16 Jetzt unverbindlich anrufen und mehr erfahren:  0800 9966005 oder unter  www.malteser-hausnotruf.de Zuhause kann immer etwas passieren. Malteser Hausnotruf Service Wohnen in Ulm-Söflingen – ein Erfolgsmodell Die Seniorenwohnanlage in Ulm-Söflingen bietet 22 Mietwohnungen und werden seit 1997 vom DRK-Kreisverband betreut. Genauer gesagt, von Jürgen Dumler. Er hat damals den noch relativ neuen Aufgabenbereich „Hausnotruf“ übernommen, mit dem das Betreute Wohnen eng zusammenhängt. Von Anfang an gab und gibt es in jeder Wohnung einen Notrufapparat, der sich freilich im Laufe der Jahre optisch und vor allem technisch stark verändert hat. Gleichgeblieben ist das gute Klima im Haus, die tollen Wohnungen, die ruhige Lage, umgeben von viel Grün und doch mitten in Söflingen und die gute Nachbarschaft. Die Mieter helfen sich gegenseitig und achten aufeinander. ,,Wenn mal ein Rollladen nicht zur gewohnten Zeit hochgezogen ist, bekomme ich einen Anruf von den Nachbarn“ sagt Jürgen Dumler. Vor mehr als einem Jahr ist Frau llse Rosenberger in die Seniorenwohnanlage eingezogen. ,,Das beste was mir je passiert ist“, sagt die Rentnerin. Zufällig erfuhr sie vom Betreuten Wohnen des DRK, und „zufällig war Herr Dumler da“, als sie sich die Anlage anschauen wollte. ,,Da gab‘s kein Reden mehr, mein Entschluss stand fest“, sagt sie bestimmt und fügt erläuternd hinzu: ,, Herr Dumler weiß, was ich will. Das hat mich am meisten überzeugt“. Auch in Tomerdingen wird das DRK als Betreiber einer Tagespflege mit etwa 16 Plätzen aktiv. Außerdem wird in dem Neubau, den die VR-Bank Langenau-Ulmer Alb errichten wird, das Service Wohnen vom DRK betreut. Kontakt: Deutsches Rotes Kreuz Jürgen Dumler Tel.: 0731 / 14 44 42 E-Mail: juergen.dumler@drk-ulm.de

Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme 17 „Ambient Assisted Living“ (AAL) steht für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen, vor allem imAlter, zu erhöhen. Ins Deutsche übersetzt, steht AAL für Altersgerechte Assistenzsysteme, für ein gesundes und unabhängiges Leben. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein komfortables, selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart Home Technologien eingesetzt, umwiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen im Bereich Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: • automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit • Ü berwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche • i ndividuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung • Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone • automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden • intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn • Eingangsüberwachung mit Türöffnung • Klingel mit optischem Signal • Transponder zur Türöffnung • automatische Flurbeleuchtung Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Hausnotruf Der Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, das alleinstehendenMenschen ein hohesMaß an Sicherheit bietet. Bei einem Sturz oder plötzlicher Übelkeit, kann der Hausnotruf Abhilfe schaffen und schnelle Hilfe bieten. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Systeme, die Funktionsweise der Hausnotrufgeräte ist grundsätzlich jedoch immer dieselbe. Aber es können je nach Bedarf nochweitere Geräte aufgeschaltet werden. Dabei trägt man einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, ruft die Zentrale zu Hause an und meldet sich über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Falls dabei keine Antwort gegeben wird, benachrichtigt die Notrufzentrale einen Angehörigen, der vorher festgelegt wurde oder den Rettungsdienst. Kostenwerden zur Hälfte über die Pflegekasse und zur Hälfte durch Eigenanteil finanziert oder bei fehlenden Voraussetzungen über Sozialleistungen der Sozialhilfe oder Grundsicherung. © Dan Race · adobestock.com

Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme 18 Nützliche Hilfsmittel Um ein möglichst selbstständiges Leben führen zu können, müssen die Gegebenheiten imWohnraum so angepasst werden, dass beispielsweise der Toilettengang, die tägliche Hygiene oder die Nahrungsaufnahmemöglichst langemühelos bewältigt werden können. Neben Umbaumaßnahmen können kleine Hilfsmittel den Alltag erheblich erleichtern. Eine bewährte Gehhilfe ist zum Beispiel der Rollator, von dem es auch leichtere Varianten gibt. Sie sind etwas teurer als das Kassenmodell, jedoch leichter zu handhaben. Voraussetzung für den häuslichen Gebrauch ist, dass genug Freiraum vorhanden ist. Um die Kleidung schnell und bequem auf erreichbare Höhe zu bringen, kann ein elektrischer Kleiderlift in den Schrank eingebaut werden. Falls das Öffnen des Fensters umständlich ist, weil beispielsweise der Griff schwer erreichbar ist, können sowohl flexible als auch fest montierte Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Im Badezimmer ist es wichtig mit Haltegriffen für mehr Standsicherheit zu sorgen und Rutschgefahren zu vermeiden. Ein drehbarer und verschiebbarer Duschsitz, der am Duschtassenrand aufgesetzt wird, hilft Ihnen beim Ein- und Aussteigen in die Dusche und kann, ohne Aufstehen zu müssen, bewegt werden. Sehr nützlich für die täglicheHygiene ist beispielsweise ein Dusch-WCmitWarmwasser- Unterdusche und Warmluft-Trocknung. Weitere Ideen, mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einemWohnraumberater, bei einemPhysio- oder Ergotherapeuten oder imnächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen Online-Shops für barrierefreies Wohnen. © ake1150 · adobestock.com © Rony Zmiri · adobestock.com © ID1974 · adobestock.com

Wohnraumanpassung bei Demenz 19 Die Bedeutung der eigenen vier Wände für Demenzkranke Am liebsten zuhause – das ist natürlich dieWunschvorstellung vieler älterer Menschen. Doch für Demenzkranke hat die eigene Wohnung eine ganz besondere Bedeutung. Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung im Laufe einer Demenzerkrankung immer schwieriger wird, erhält die eigene Wohnung und gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert. In den eigenen vierWändenwerden durch die Krankheit verlorengegangene Fähigkeiten kompensiert. Betroffene müssen sich nicht an eine neue, fremde Umgebung anpassen. Die eigeneWohnung hat vielfältige Funktionen: Sie bietet Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten, sie bietet einen Gefühls- undWahrnehmungsraum, hier findet Kommunikation statt und man identifiziert sich mit ihr. Immerhin ist die Wohnung ein Teil des Lebens. Je mehr sich Demenzkranke in ihre Wohnung zurückziehen – da alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Spazierengehen immer schwieriger und irgendwann unmöglich werden – desto höher wird ihre Bedeutung. Hier kennen sich Erkrankte aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Wohnraumanpassung – Veränderungen werden nötig Durch fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger. Jedoch kann die Lebensqualität in der vertrautenWohnung durch kleine Baumaßnahmen deutlich verbessert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich der Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen kann. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben könnenMethoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zumehr Selbstständigkeit führen, zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Erkrankten sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände hingegen sorgen für eine bessere Orientierung in der Wohnung. Teppichböden und Vorhänge dämpfen den Umgebungslärm, sollten aber keine Hindernisse und Stolperfallen darstellen. Des Weiteren empfiehlt es sich, spiegelnde Flächen in den Räumen zu entfernen oder zuzuhängen. Informationsmaterial ist über die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. erhältlich. © Alexander Raths · adobestock.com

Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 20 Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist bzw. wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder spezielle Bedürfnisse abdeckt. Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Hauseingang ja nein Gibt es Platz, wo z. B. Einkäufe bequem abgestellt werden können? Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, z. B. mit einem Metallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um z. B. einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, sodass eine Beleuchtung bis zur Erreichung der Wohnungstür oder des nächsten Stockwerks sichergestellt ist? Bestehen Markierungen an den Treppenstufenkanten, die die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden?

Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 21 Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Gibt es genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen? Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zum Auf- und Abstützen, z. B. Bügelstütze, Haltegriffe angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es Bewegungsmelder für nächtliche WC-Gänge? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflegeunterstützung oder zum Abstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch im Dunkeln gut erreichen? Bad und WC ja nein Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Sind die Armaturen in Bad und WC mit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Geht die Badezimmertür nach außen auf?

Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 22 Küche ja nein Ist die Küche mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet? Können Sie die Schränke gut erreichen? Sind die Unterschränke mit leicht gängigen Schüben versehen? Besteht die Möglichkeit, im Sitzen zu arbeiten? Sind die Schrankinhalte sinnvoll zu einer bequemen Nutzung eingeräumt? Sind Küchengeräte höher gestellt (z. B. Kühlschrank, Backofen, Geschirrspülmaschine)? Balkon und Terrasse ja nein Sind Rollläden und Markisen elektrisch bedienbar? Ist der Zugang sicher und bequem möglich? Ist ein bequemer Sitzplatz mit Sonnen- und Wetterschutz vorhanden? Notizen

Neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens 23 Der demografische Wandel macht es notwendig Entwicklungen einzuleiten, um der immer größer werdenden Gruppe der Älteren ein lebenswertes Wohnen im Alter zu gewährleisten. Da es so gut wie keine Großfamilien mehr gibt, viele alleinstehend oder nur zu zweit sind, jedoch trotzdem so lange wie möglich eigenbestimmt wohnen wollen, beginnen sich andere Wohnformen zu etablieren, die diesem Wunsch entgegenkommen. Die Entwicklung ambulanter Pflegedienste, die auch haushaltsnahe Dienste anbieten, sowie eine größere Anzahl von Tagespflegeplätzenmachen esmöglich, in seinem vertrauten Umfeld möglichst lange bleiben zu können. Erst wenn es trotz externer Dienste nicht mehr geht, werden Heimplätze in Anspruch genommen. Deshalbmöchten wir hier einige alternative Wohnformen vorstellen, die durchaus ausbaufähig sind und als alternative Lösung Schule machen könnten. Damit einher geht auch ein erweitertes Familienbild, das Mitbewohner und lebendige Nachbarschaft als unterstützendes Netzwerk miteinschließt. Wohngemeinschaften Unter diesem Sammelbegriff ordnen sich ganz unterschiedliche Ausprägungen von gemeinschaftlichem Wohnen ein. Die ältesten Wohngemeinschaften reichenweit, weit zurück. Die Alten - und Pflegeheime sind per Definition auch unter Wohngemeinschaften einzuordnen. Sie gab es auch schon im Mittelalter in unterschiedlicher Ausprägung. Die Bewohner in den Heimen sind mehr oder weniger eingeschränkt in ihrer Selbstständigkeit. Eine Infrastruktur für eine altersgerechte Versorgung und Pflege ist gegeben. Je nach Pflegegrad wird die Intensität der medizinischen und pflegerischen Versorgung auch bereitgehalten. Im Alb-DonauKreis haben wir 26 Pflegeheime mit unterschiedlichen Trägern. Man ist seit einigen Jahren dazu übergegangen, die Heime kleiner und überschaubarer zu bauen, nämlich für nicht mehr als 100 Heimbewohner. Die Heime werden vor allem in der Nähe der Ortszentren erbaut, bürgernah für Angehörige und Besucher. Innerhalb ist man dazu übergegangen, Wohngruppen zu bilden, die miteinander kochen, basteln, singen u.a.m. © Comeback Images · adobestock.com

Neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens 24 Betreutes Wohnen Nach dieser Wohnform wird immer mehr nachgefragt. Auch unser Landkreis hat inzwischen mehr als 25 betreute Wohngemeinschaften, Tendenz steigend. Die Wohnform „Betreutes Wohnen“ kombiniert Unabhängigkeit und private Atmosphäre eines eigenen Haushaltesmit den Vorteilen eines gut ausgestatteten Heimes im Hinblick auf Sicherheit und Angebot von Versorgungs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen in der Nähe. Die abgeschlosseneWohnung, mit der Möglichkeit einen eigenen Haushalt zu führen, aber im Bedarfsfall Hilfe zu bekommen, gibt gewisse Sicherheit. Betreutes Wohnen ist leider kein geschützter Begriff und kann deshalb im Angebot der verschiedenen Wohngemeinschaften sehr unterschiedlich ausfallen. Es ist deshalb wichtig, sich genau zu informieren, welche Einrichtung einemzusagt, welche Leistungen imMietvertrag festgelegt sind und welche Dienstleistungen nach Bedarf zugebucht werden können. Die Wartelisten sind lang. Der Bedarf nimmt zu. Als Entscheidungshilfe hat die Bundesarbeits- gemeinschaft der Seniorenverbände (BAGSO) zu- sammen mit dem Pflegeschutzbund (BIVA) der Interessensvertretung für alte, pflegebetroffene Menschen, eine Ratgeberbroschüre zum Thema „Betreutes Wohnen“ herausgegeben. Sie enthält wichtige Informationen, unter anderem auch eine Checklistemit Anhaltspunkten und Entscheidungshilfen, was alles zu beachten ist, wenn man sich für diesen Schritt entscheidet. Diese Broschüre „Betreutes Wohnen“ ist kostenlos erhältlich bei: BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. Noeggerstraße 49, 52111 Bonn Einzusehen unter www.bagso.de Stichwort: Publikationen Wohnpark St. Franziskus Wohnpark St. Franziskus, Spitalstraße 33, 89584 Ehingen Tel.: 07391 75021-20, wohnpark.st-franziskus@st-elisabeth-stiftung.de Katholisches Haus der Pflege • Gemeinsam statt einsam - leben im Wohnpark • Vier überschaubare Wohn- gruppen im stationären Bereich • Wohnen mit Service • Tagespflege n n n n n n n Seniorenwohnanlage Laichingen Betreutes Wohnen für Senioren Mitten in der Stadt – mitten im Leben Eigenverantwortliche Lebensgestaltung auch im Alter Individuelle, bedarfsgerechte Versorgung Komfort durch seniorengerechte Bauweise Möglichkeit, an einem regen Gemeinschaftsleben mit umfangreichem Aktivitätsprogramm teilzunehmen Zentrale, ruhige Lage mit Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Ärzten, Apotheken, Kleinschwimmhalle und Naherholungsgebieten in Laufweite n Mittagstisch wählbar von Montag bis Samstag n Zentrum für Medizin und Pflege in unmittelbarer Nachbarschaft Seniorenwohnanlage Laichingen Uhlandstraße 9-11 · 89150 Laichingen Telefon: 07333 21173 oder 8560 · Fax: 07333 924417 oder 8527 betreutes-wohnen@laichingen.de · www.laichingen.de

Neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens Seniorenwohngemeinschaften Miteinander eine Wohnung teilen – „Senioren WG“ Dem Wunsch möglichst lange selbstbestimmt im Alter zu leben, kommt auch noch ein anderer Trend entgegen. Henning Scharf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen, hat schon 1986 als erster das Projekt Senioren WG mit Erfolg umgesetzt. Fast 30%der Älteren können sich heute vorstellen, mit anderen Senioren in einer SeniorenWG zusammen zu leben. Viele tun dies auch inzwischen. Je nach den Räumlichkeiten teilen sich mehrere Personen, einzelne oder auch Paare, eine Wohnung. In der Gemeinschaft Gleichgesinnter fühlt man sich sicher und geborgen. Man hat Spaß und die damit verbundenen Sozialkontakte lassen Einsamkeit nicht aufkommen. Die Hausarbeit wird geteilt. Küche, Bad und Aufenthaltsräume werden gemeinsam genutzt und als Rückzugsort haben alle ein eigenes Zimmer. Die einzelnen Personen können in ihrem Rhythmus leben. Eswird hier kein Zwang ausgeübt. Jedoch unterstützen sie sich gegenseitig, wenn Hilfe benötigt wird. Im Notfall werden auch hier externe Dienste, wie ambulante Pflege, hinzugezogen. Miteinander ein Haus teilen – „Seniorenhausgemeinschaft“ Hausgemeinschaften entsprechen denWohnungsgemeinschaften von ihren Zielen her. Sie bieten aber mehr Privatsphäre. Man lebt in einer eigenen, abgeschlossenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Das gibt mehr Freiraum für persönliche Gestaltung. Barrierefreiheit gehört zum Standard. Auch in dieser Gemeinschaft, stehen gegenseitige Unterstützung bei den Alltagsaufgaben im Vordergrund. Dienstleitungen, wie Hausmeisterdienste oder Pflege werden extern vergeben. Es gibt Gemeinschaftsräume für Feiern und Treffen u. U. auch eine kleine Werkstatt für Reparaturen, je nach Zuschnitt des Hauses und Bedarf der Bewohner. Neben Miete und Nebenkosten wird noch eine Umlage für die Instandhaltung des Gebäudes, der Wohnungen und für Serviceleistungen erhoben. Mehrgenerationenwohnhäuser – Wohngemeinschaften Jung und Alt unter einem Dach Diese kommunale Wohnform, bei der Menschen unterschiedlichen Alters unter einem Dach leben, stellt eine private Alternative zu Altenheimen und betreutemWohnen dar. DieWohnungen sind vom Zuschnitt unterschiedlich groß. Jeder Mieter oder Eigentümer lebt in seiner Wohnung selbstständig und eigenbestimmt. Ziel des Zusammenlebens ist ein freundschaftlichesMiteinander, indemsich alle Generationenwohlfühlen und sich, falls notwendig, gegenseitig helfen. Gemeinschaftsräume – eventueller Küchenausstattung – und Barrierefreiheit gehören zur Grundausstattung. Mehrgenerationenwohnhäuser können sich dadurch zu Häusern mit Großfamiliencharakter entwickeln und das ist so gewollt. Das Zusammenleben wird gemeinschaftlich besprochen, ebenso wird die Verwaltung des Hauses von der Wohngemeinschaft gemeinsam bestimmt und geregelt. Der Vorteil ist, dass man sich schon rechtzeitig für diese Wohnform entscheiden kann und die Chance hat, bis ins hohe Alter seine Wohnsituation nicht nochmals verändern zu müssen. Der Zuschnitt vonMehrgenerationenwohnhäusern hängt davon ab, in welcher Trägerschaft sie entstehen, ob durch private Initiativen, Wohngesellschaften im Zusammenhang mit Quartierentwicklungen der Kommunen. Private Bauherrngemeinschaften haben den Vorteil, dass individueller vorgegangen werden kann und sich schon während des Bauprozesses gut kennenlernt und sich aufeinander einstellen kann. Beispiele: Metzingen: das private Bauherrenmodell „WohnTraum Sannental Metzingen“: www.wohntraum-metzingen.de Kirchheim/Teck ist ein weiteres Beispiel kurz vor der Fertigstellung. Beide sind von den Kommunen begleitet worden und bekamen ein Grundstück nahe der Ortsmitte. 25

Marienhof Leutkirch: Hier wurde eine Umnutzung von einer landwirtschaftlichen Bausubstanz, die zum Abbruch vorgesehen war, vorgenommen. Sechs Familien kauften das Gelände und bilden eine Gemeinschaft mit sechs Einzelhäusern, landschaftlich angepasst, gemeinschaftsorientiert und integriert in den Ort. www.gms-isny.de/projekte/ 4220-08N8-marienhof-leutkirch Gemeinde Dornstadt Im Mehrgenerationenwohnen in Dornstatt leben die Bewohner in 2-4 Zimmerwohnungen oder in Einzelapartments. Der Moderator von der Gemeinde berät vor Ort zu sozialen Themen und koordiniert freiwilliges Engagement. Offene Treffs mit Menschen aus dem Quartier und den Ortsteilen finden imnahe gelegenen Familien- und Generationentreff statt. Aktivitäten: www.fgz.dornstadt.de Kontakt per E-Mail: christian.renner@dornstadt oder Telefon: 07848 9673111 Quartierentwicklungen Das Land Baden-Württemberg fördert mit seinem Programm „Quartier 2030“ soziales Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Alters. Das kann kleinere Gebiete in Stadtteilen betreffen oder bei nicht so großen Kommunen, den ganzen Ort. Eine Art lebendige Nachbarschaftshilfe soll geförNeue Formen gemeinschaftlichen Wohnens 26 dert werden: niederschwellig Unterstützung bei Einkauf, medizinischer Hilfestellung. Alleinstehende werden so vor Einsamkeit und Isolierung bewahrt. Es soll ein Hilfsnetzwerk zwischen Angehörigen sowie freiwilligen, professionellen und semi- professionellen Akteuren entstehen. Digitale Plattform zur Unterstützung Nachbarschaftshilfe: www.nebenan.de Konzept Quartiersentwicklung: www.inklusive-quartiere.de Dorfmoderation Niedersachsen: www.dorfmoderation-sn.de Bürgerkommune gemeinsam leben Inzwischen machen sich auch immer mehr Kommunen und dieWohnbauwirtschaft Gedanken, um Konzepte und Ideen für den ländlichen Raum zu entwickeln. Dabei geht es auch um die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und Entwicklung von der Gemeinde zur Bürgerkommune. Beispiel: „Mehrgenerationenwohnen Schobbach“ Gundelfingen i.Br. Projekt: Bürgerbeteiligung mit gemeinsamer Planung Von der ländlichen Siedlung zum Mehrgenerationendorf In der Gemeinde Bietzerberg ist es gelungen ein Das attraktive Angebot an Fitness- und Gesundheitskursen sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Halten Sie sich fit mit kostenlosem Aqua-Fitness (Wassergymnastik) und Aqua-Jogging oder treten Sie beimAqua-Cycling kräftig in die Pedale (10-mal für 80 €). Das frisch renovierte Dornstadter Hallenbad mit kostenlosen Parkmöglichkeiten wartet auf Sie. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite www.dornstadt.de oder telefonisch unter (07348) 9670573. Spaß & Sport im Hallenbad Dornstadter

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