Dr. Dr. h.c. Karl Eibl
Geboren am 2. April 1908 in Parsberg/Opf. kommt der promo-
vierte Tierarzt bereits 1943 als Amtstierarzt nach Neustadt. Nach
dem Krieg mit dem großen Problem der Trichomoniasis, einer
Geschlechtskrankheit bei Rindern konfrontiert, wird auf Initiative
Eibls 1948 der Besamungsverein Neustadt mit dem Ziel gegrün-
det, in den Landkreisen Neustadt und Scheinfeld durch die
künstliche Rinderbesamung die Seuche einzudämmen. Während
seiner Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer befasst sich Dr. Eibl bis
zu seinem Tod am 7. Oktober 1972 umfassend mit organisatori-
schen, züchterischen und wissenschaftlichen Problemen der
künstlichen Rinderbesamung. Über 100 Veröffentlichungen
während dieser Zeit tragen seinen Namen, und er baut den
Neustädter Verein zu einer der führenden Institute weltweit aus.
Aufgrund seiner großen Verdienste wird Dr. Eibl vielfach ausge-
zeichnet, so 1965 mit der Ehrendoktorwürde der Tierärztlichen
Fakultät der LMU München.
Dr. Werner Dollinger
Der Neustädter Kaufmannssohn gehört mit zu der Gruppe
Nachkriegspolitiker, die den Aufbau der Bundesrepublik
Deutschland maßgebend gestaltet hat. Geboren am 10.
Oktober 1918 ist Werner Dollinger nach Abitur, Studium und
Kriegseinsatz zunächst Mitinhaber und Geschäftsführer der
Dampfziegelei Dehn, setzt sich in führender Position in
Wirtschafts- und Handelsgremien ein, gehört der Bayer.
Landessynode (1965 bis 1995) und der Synode der EKD (1971
bis 1991) an. In den Deutschen Bundestag wird er erstmals
1953 gewählt und übt das Mandat ununterbrochen bis 1990
aus, wird 1962 in das Kabinett Adenauer als Bundesschatzmi-
nister berufen und in gleicher Funktion auch in das Kabinett
Ludwig Erhard. Unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger
übernimmt er 1966 das Bundesministerium für das Post- und
Fernmeldewesen bis zum Ende der Großen Koalition im
Oktober 1969. Als vierter Kanzler beruft ihn Helmut Kohl
1982 als Bundesminister für Verkehr bis 1987.
Dr. Eibl (links) und der bayerische Mi-
nisterpräsident Alfons Goppel (rechts),
als dieser die Besamungszentrale
besuchte
Lange Jahre ist Dollinger, von
seiner Heimatstadt 1978 mit der
Ehrenbürgerwürde ausgezeich-
net, als stellvertretender Vorsit-
zender der CSU deren
„fränkisches Element und
Gewissen“. Er stirbt am
3. Januar 2008 in Neustadt.
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