Statue der Markgräfin im
Schlosshof
Anna, Markgräfin von Brandenburg
Als Prinzessin Anna von Sachsen am 7. März 1437 in Meißen geboren,
heiratet sie mit 21 Jahren am 12. November 1458 den verwitweten
44-jährigen fränkischen Markgrafen Albrecht Achilles. Vier Kinder
bringt er aus seiner ersten Ehe mit ein, 13 werden dem Ehepaar noch
geboren. Als Albrecht Achilles 1486 stirbt, war in seinem Testament
bestimmt, dass Anna Einnahmen und Wohnrecht in Neustadt zustün-
den. Sie selbst überlebt ihren Mann um 26 Jahre und residiert in dieser
Zeit in relativ üppiger Hofhaltung überwiegend im heutigen Alten
Schloss. Der kleinen Nebenresidenz wird so fürstlicher Glanz verliehen
und zu einer Blütezeit am Ausgang des Mittelalters verholfen. Neustadt
ist damals Mittelpunkt der weitläufigen Zollern-Familie. Nach Annas Tod
am 31. Oktober 1512 wird sie im Kloster Heilsbronn bestattet, wo sie
sich bereits zu Lebzeiten ein Grabmal anfertigen ließ.
Johann Gramann, genannt Poliander
Er wird am 5. Juli 1487 in Neustadt geboren und stirbt
am 29. April 1541 in Königsberg, (Ost-)Preußen. Er gilt
als bedeutender evangelisch-lutherischer Theologe,
Pädagoge, Humanist, Reformator und Kirchenlieddich-
ter. Nach dem Theologiestudium ab 1503 in Leipzig
promoviert er dort und ist einige Zeit Rektor der
Thomasschule. Nach kurzer Tätigkeit als Domprediger
in Würzburg wird er von Herzog Albrecht von Branden-
burg auf Empfehlung Luthers 1526 nach Königsberg
berufen, wo er im Auftrag des Herzogs das Schul- und
Kirchenwesen reformiert und den Grundstein für die
dortige Universität legt. Gramann, Verfasser des
Chorals „Nun lob, mein Seel, den Herren“ ( Evangeli-
sches Gesangbuch Nr. 289), gehört zu den bedeu-
tendsten Reformatoren Preußens.
Lazarus Nürnberger
Den 1499 in Neustadt geborenen Sohn des markgräfli-
chen Kastners zieht es früh in die Welt hinaus. Nach
einer kaufmännischen Ausbildung in Nürnberg reist er
schon 1517 über die Niederlande nach Lissabon und von
dort weiter u. a. nach Mosambik und Goa. Vom Nürn-
berger Kaufmann Hirschvogel in Sevilla eingesetzt, wird
er dort eine zentrale Figur des Geschäftslebens und darf
mit der Erlaubnis Kaiser Karl V. in Amerika Transatlantik-
handel betreiben. Nürnberger besitzt für diesen Fern-
handel mindestens zwei eigene Schiffe. Seine
Handelsschwerpunkte sind u. a. Perlen, Edelsteine, Gold,
Zinn, Quecksilber, Zucker, Textilien sowie Sklaven, und er
steht in engen Geschäftsbeziehungen zu allen bekann-
ten Handelshäusern der damaligen Zeit. Trotzdem
scheinen auch noch Verbindungen zur Heimatstadt
bestanden zu haben, denn nach dem Tod 1564 in Sevilla
übernimmt Sohn Heinrich das Erbe in Neustadt.
Bedeutende Persönlichkeiten
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