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Johann Mützel

Der am 7. Oktober 1647 in Neustadt geborene

spätere Barockbaumeister ist vor allem in den

sächsischen Fürstentümern tätig: Als Hofbau-

meister von Sachsen-Weimar schafft er mit dem

Goethehaus in Weimar und Schloss Ettersburg

(1706 bis 1711) seine heute bekanntesten

Bauten. Weitere Werke sind u. a. die Kreuzkirche

in Eisenach (1693), die Jakobskirche in Weimar

(1712) oder das dortige Gelbe Schloss (1702 bis

1704), seit 1998 Teil der Klassik Stiftung Weimar

und seit 2005 Studienzentrum der weltberühm-

ten Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Mützel

stirbt am 1. September 1717 in Eisenach.

Peter Kolb

Geboren 1675 in Dörflas bei Marktredwitz kommt Peter Kolb 1718 nach

Neustadt, wohin er von Markgraf Georg Wilhelm als Rektor der Lateinschule

„befördert“ worden ist. Da liegt seine große Forschungsreise, die ihn nach

Südafrika, in die niederländische Kolonie am Kap der Guten Hoffnung geführt

hat, bereits hinter ihm. Dort hat Kolb sich von 1705 bis 1713 aufgehalten

und intensive Forschungen zu Klima, Landschaft und den Ureinwohnern

betrieben, noch heute unerschöpfliche Quellen für Völkerkundler. Er

beschreibt die für Europäer ungewöhnlichen Sitten und Gebräuche des Volkes

der Koi-San und hebt die geradezu vorbildlichen ethischen Werte dieser

ansonsten als Wilde bezeichneten Menschen hervor. In Neustadt, wo er am

31. Dezember 1726 stirbt, vollendet er 1718 sein berühmtes Werk Caput

bonea spei hodiernum über seine Forschungen. Es ist in Nürnberg gedruckt

und wird später in mehreren Auflagen ins Holländische, Englische und

Französische übersetzt – geradezu ein Bestseller des 18. Jahrhunderts.

Johann Caspar Engelhardt

Als Sohn des Seilermeisters und Bürgermeisters Johann Georg Engel-

hardt am 28. April 1796 in Neustadt geboren, erlernt er zunächst

ebenfalls das Seilerhandwerk. Seine große Liebe gehört aber den

Büchern, für die er seinen Beruf aufgibt und 1834 einen Verlag mit

Buchhandlung und Leihbibliothek gründet. Diese Biedermeier-Biblio-

thek hat sich mit über 1000 Bänden bis heute erhalten und ist

einmalig in der süddeutschen Bibliothekslandschaft. Im öffentlichen

Bereich ist Engelhardt überaus engagiert, wird Magistratsrat, Bürger-

meister, Synodaler, Siebener und Landtagsabgeordneter. Er stirbt am

6. Februar 1864 in Neustadt. Ein Bruder von ihm, Johann Georg Veit

(1791 bis 1855), wird Theologie-Professor in Erlangen und ist ein

bekannter Universal-Gelehrter.

Kupferstich aus der zweiten

deutschen Ausgabe seines

Werkes von 1747

Ölbild Engelhardts im

Neustädter Museum

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