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Das Leben mit dem Tod

körperliche wie auch psychische, soziale und spirituelle

Aspekte. Mit speziell ausgebildeten Pflegekräften und Ärzten,

Psychologen und weiterem Fachpersonal wird hier den

Betroffenen Unterstützung und Hilfe geboten. Diese stehen

nicht in Konkurrenz zu etablierten Diensten, sondern sind als

zusätzliche Versorgung gedacht.

Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Behandlung bei belasten­

den Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen,

Atemnot, Unruhe, Angst und Depression. Beratung kann auch

im Vorfeld wichtig sein, wenn bei bestimmten Erkrankungen

Krisen zu erwarten sind. Wesentlich ist die Zusammenarbeit

mit Hausarzt und Palliativteam.

Die Bestattungskultur heute

Seit jeher erfüllen Friedhöfe wichtige und in jeder Kultur be­

stehende individuelle Funktionen. In unserem Kulturkreis die­

nen sie als Ort der Beisetzung, der Trauer und des Gedenkens

an die Verstorbenen. Aus diesen rituellen Funktionen heraus

haben sie sich im Laufe der Zeit auch zu Orten der Begeg­

nung, der Hoffnung und Naherholung entwickelt. Friedhöfe

sind zwar in erster Linie Orte für Bestattungen und damit

Ausdruck und Spiegel für den Umgang mit dem Tod inner­

halb einer Gesellschaft. Die Stätten der letzten Ruhe sind

aber nicht nur Orte der Trauer, sondern auch solche der Hoff­

nung, der Pietät und der würdigen Stille. Sie sind sogar Orte

des Lebens und der Begegnung. Viele Menschen schätzen sie

auch als grüne Erholungsräume und kulturelle Kleinode.

Unsere Friedhöfe verbinden das Notwendige mit dem Nütz­

lichen, die materielle mit der geistigen Welt. Hier begegnen

sich Trauernde und Spaziergänger. Gefühle werden ausge­

tauscht und menschliche Wärme wird vermittelt. Der Fried­

hof ist ein Treffpunkt für die Bevölkerung der Stadt oder

eines Ortsteils. Auch ein Teil der Stadtgeschichte wird hier

lebendig. Friedhöfe erzählen von den letzten Ruhestätten

bekannter Familien und Persönlichkeiten.

Seit Menschen auf dieser Erde leben, bestatten sie ihre

Toten. Wenn möglich, werden die Gräber gekennzeichnet und

geschützt.

Zur Erhaltung dieser wichtigen Eigenschaften sind von den

Friedhofsträgern alle hierfür notwendigen Infrastrukturein­

richtungen anzulegen, vorzuhalten und zu unterhalten!

Die Bestattungsformen des christlichen Abendlandes haben

sich aus den biblisch-israelitischen und den antiken grie­

chischen und römischen Traditionen entwickelt. Die ersten

Christen bestatteten ihre Toten in Felshöhlen, Erdgräbern,

Gruften oder Katakomben.

Das Römische Reich kannte zur Zeit Christi sowohl Körper-

als auch Brandbestattungen.

Der heutige Wandel in der Begräbniskultur dokumentiert sich

dadurch, dass der Trend zu alternativen Bestattungsformen,

wie zum Beispiel Rasengräbern, Baumgräbern, Pflanzen­

gräbern etc. deutlich festzustellen ist.

Friedhof Altschweier

Friedhof Neusatz