Ratgeber für den Trauerfall der Stadt Esslingen

esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Esslingerinnen und Esslinger, das Sterben und der Tod sind Themen, mit denen wir uns meist nur ungern beschäftigen. Sie bedeuten Abschied nehmen und das fällt nicht nur nicht leicht, sondern ist oft auch sehr schmerzlich. Stirbt ein geliebter Mensch, treten wir ein in eine Phase der Trauer und müssen doch zugleich auch den Abschied eines Angehörigen oder Freundes gestalten und organisieren. Es gibt vieles zu bedenken und kaum jemand ist darauf vorbereitet. Um richtige Entscheidungen zu treffen, sind zahlreiche Aspekte – bürokratische, organisatorische und wirtschaftliche – zu bedenken. Diese Broschüre gibt Ihnen Informationen an die Hand, die Ihnen die Beratungen und Entscheidungen erleichtern sollen. Was tun im Sterbefall? Wie und wo bestatten? Wie trauern? Dieser Ratgeber enthält Wissenswertes zu all diesen Themen- bereichen. Und zögern Sie bitte nicht, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung auch direkt anzusprechen – sie helfen Ihnen gerne weiter. Vorwort Bei uns in der Stadt Esslingen gibt es heute neun kommunale Friedhöfe. Der größte ist der Ebershaldenfriedhof in der Innenstadt, der kleinste liegt im Stadtteil Zell. Friedhöfe sind Orte der Ruhe, die die Trauerarbeit unterstützen. Sie ermöglichen Begegnungen und geben Raum und Ruhe zum Erinnern und Trauern. Sie dienen mit ihren alten Baumbeständen und der artenreichen Vogelwelt aber ebenso als Parkanlagen, die vielfach zur Erholung genutzt werden. Gerade in Zeiten des Klimawandels stellen unsere Friedhöfe neben ihrer Funktion als Bestattungsplatz auch schützenswerte Lebensräume für Flora und Fauna dar. Dass Friedhöfe auch als Erholungsraum dienen, ist sicherlich eine jüngere Entwicklung. Und auch der Umgang mit Trauer und die Bestattung an sich wandeln sich im Laufe der Zeit. Trauerfeiern werden zunehmend individuell gestaltet und auch die Zahl unterschiedlicher Bestattungsformen wächst kontinuierlich und passt sich dem gesellschaftlichen Wandel an. In der mittlerweile dritten Auflage unseres Friedhofratgebers finden Sie sämtliche Informationen und Ansprechpersonen. Ihr Matthias Klopfer Oberbürgermeister 1 Vorwort Foto: © Stadt Esslingen

2 Esslinger Friedhofsratgeber ... und wenn ichgehen muss,hinterlasse ich euch meine Liebe. Bestattungshaus Riempp Inh. Claudia Dörfler Tel.: 07153 - 30 82 72 Bestattermeister · Bestattungsfachkräfte · Geprüfte Bestatter · Geprüfter Thanatopraktiker · zertifizierter Trauerbegleiter Privater Verabschiedungs- und Trauerfeierraum J. Homburg Bestattungen Tel.: 0711 - 300 5 200 Deizisau · Reichenbach/Fils · Nürtingen · Köngen · Frickenhausen · Wolfschlugen Denkendorf · Neuhausen/Fildern · Kirchheim/Teck · Dettingen/Teck Im Trauerfall rund um die Uhr erreichbar. Wir beraten und unterstützen Sie in allen Esslinger Stadtteilen.

Vorwort 1 Was tun im Sterbefall? 5 Die Friedhofsverwaltung 9 Wie bestatten? 10 • Die Grab- und Bestattungsarten 11 • Regeln und Riten 12 • Bestattungen mit Trauerredner:innen 13 • Religiöse Bestattungen 14 Wo bestatten? 16 • Die Friedhöfe in Esslingen · Legende 16 • Ebershaldenfriedhof 17 • Pliensaufriedhof 18 • Friedhof Mettingen 19 • Friedhof Berkheim 20 • Friedhof Hegensberg 21 • Friedhof Oberesslingen 22 • Friedhof Zell 23 • Friedhof Sulzgries 24 • Friedhof St. Bernhardt 25 Der Friedhof als Spiegel 26 der Zeiten und Gesellschaften Inhaltsverzeichnis Wie trauern? 28 • Angebote für Trauernde 29 • Trauerfloristik 31 • Steinmetzarbeiten 33 Was ist gut zu wissen? 35 • Vorsorgeregelungen 35 • Das Testament 35 • Haushaltsauflösung 36 Inserentenverzeichnis / 37 Impressum 3 Inhaltsverzeichnis Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen esslingen.de/friedhoefe Esslinger Friedhofsratgeber Wissenswertes über die letzte Ruhe Friedhöfe und Bestattungen Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt

4 Bestattungsinstitut Arthur Dorn OHG „Ehre den Toten – Dienst den Lebenden“ Büro Urbanstraße 97 73728 Esslingen Telefon: 07 11 / 31 33 85 Zentrale 73773 Aichwald Telefon: 07 11 / 36 11 05 Tritt ein Trauerfall ein, stehen die Angehörigen vor einer Fülle von kaum zu beantwortenden Fragen. Dazu kommt der Schmerz, der lähmt und oft hilflos macht. Hier zu helfen, ist unsere Aufgabe. Unter dem Leitwort „Ehre den Toten – Dienst den Lebenden“ stehen wir Ihnen bei jeder Art von Trauerfall mit Rat und Tat zur Seite. Wir bieten Ihnen unsere fachkompetente Beratung sowie eine schnelle und zuverlässige Dienstleistung an. Selbstverständlich sind wir jederzeit persönlich für Sie erreichbar. Wir sind für Sie da · 24 Stunden am Tag · an allen Tagen im Jahr Seit 1968 – Ihr privates Bestattungsinstitut in Esslingen, in dritter Generation. Weitere Informationen unter: www.bestattungen-dorn.de kontakt@bestattungen-dorn.de CLAUS BIRKLE Werner Klepser GmbH Eichendorffstr. 30 / 1 73734 Esslingen a.N. Telefon 0711 38 13 04 info@steinmetz-birkle.de www.steinmetz-birkle.de »Jeder Abschied ist der Beginn eines neuen Weges. Begleitet werden wir dabei von der Erinnerung. Und natürlich ist Erinnerung verbunden mit vielen Gedanken und Geschichten an jene, denen sie gilt. Jeder von uns trägt ganz allein die Verantwortung dafür, welche Wege wir suchen und finden, um denen gerecht zu werden, die nicht mehr unter uns sind. Bei der Entscheidung für ein Denkmal, einen Erinnerungsstein oder ein Grabmal dürfen Sie getrost die Verantwortung mit uns teilen. Denn unsere Aufgabe ist es, dem Ausdruck zu verleihen und Gestalt zu geben, was Ihnen wichtig ist. Dazu braucht es Zeit. Zeit, die Sie sich nehmen, um mit uns zu sprechen, damit wir verstehen. Zeit, die wir uns nehmen, Ihnen zuzuhören. Zeit auch, um zu entwerfen, vorzuschlagen und schließlich miteinander zu entscheiden. So entsteht ein Grabmal, ein Denkmal oder ein Erinnerungsstein, den wir für Sie und – was fast noch wichtiger ist – mit Ihnen gemeinsam an den Beginn eines neuen Weges stellen werden.« Claus Birkle Steinmetzmeister

Jeder Trauerfall ist für die Hinterbliebenen eine emotionale Ausnahmesituation. Zugleich stehen sie vor einer Vielzahl von Aufgaben und Entscheidungen, die in kürzester Zeit bewältigt werden müssen. Die wichtigste Frage ist sicher, wer ist zu benachrichtigen und wer kann mit seiner Erfahrung hilfreich zur Seite stehen? Ein Bestattungsunternehmen unterstützt bei allen erforderlichen Entscheidungen und übernimmt auch die erforderlichen Botengänge und die Kommunikation mit Behörden, wie der Friedhofsverwaltung oder dem Standesamt. Was ist sofort zu erledigen? • Benachrichtigung des (Haus-)Arztes zur Ausstellung des Totenscheines (beim Todesfall in der Wohnung). Wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist, hilft der ärztliche Notdienst weiter (Tel: 116 117) • Information von Verwandten und Freunden, ggf. des Arbeitgebers. • Beauftragung eines Bestattungsunternehmens zur Überführung und ggf. Aufbahrung. Ein Verstorbener darf im Regelfall bis zu 36 Stunden ohne weitere Genehmigung zu Hause verbleiben, sodass sich die Angehörigen in Ruhe verabschieden können. • Beurkundung des Sterbefalles beim Standesamt des Sterbeortes. Was tun im Sterbefall? 5 Was tun im Sterbefall? Ebershaldenfriedhof, Jüdisches Gräberfeld Foto: © Grünflächenamt

6 www.dormannbestattungen.de info@dormannbestattungen.de DORMANN BESTATTUNGEN LTD K i r c h7Fh3re2ii e4md9er Wri c She trsrnt. ra3. u27 73207 Plochingen TELEFON 0 71 53 / 92 81 88 EuWni indr f vüs et her hlsuteennhg eIs hnv enurenmns ögagel ers nnHez euml rf ieSt r veiiinet el s. Zc he iwt eu rne dn S t u n d e n Tag und Nacht für Sie erreichbar꞉ Unsere Leistungen꞉ ‑ A ‑ b B h e‑ o r A a lu b tu n h n g o g e lu n en n
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N l h a k a n e c d iht et zne i t oder auf Wunsch bei Ihnen zu Hause ‑ U m‑ Es er tszt ue lnl ug ni ng dviov ni d iunedl li ev ri dWu eül lnesmc hTe r zauume r Ad rbus cc kh i e d ‑ Erledigung von Abmeldungen jeglicher Art G‑ eI snt da il vt ui dnuge vl loe nBGe srcahbrki rf teuunz ge n/ ‑ kostenlose und unverbindliche Kostenaufstellungen ‑ Bestattungsvorsorgen ‑ Beisetzungen in ganz Deutschland möglich

7 Was tun im Sterbefall? Welche Unterlagen werden benötigt? Für die Ausstellung der Sterbeurkunde beim Standesamt des Sterbeortes werden neben dem vom Arzt ausgestellten Totenschein folgende Unterlagen benötigt: • Personalausweis des Verstorbenen • Geburtsurkunde bzw. Heiratsurkunde (oder Stammbuch) • ggf. Sterbeurkunde des Ehegatten • ggf. rechtskräftiges Scheidungsurteil Für weitere Formalitäten sind notwendig: • Rentenbescheide des Verstorbenen (hier ist der letzte Rentenanpassungsbescheid ausreichend) • Versicherungskarte der Krankenkasse • ggf. Schwerbehindertenausweis • Originale von Lebens- und Sterbeversicherungspolicen • Graburkunde bei vorhandenen Wahlgräbern Was ist zu veranlassen und zu entscheiden? • Die Überführung, hygienische Versorgung und Einsargung des Verstorbenen • Die Wahl der Bestattungsform (Erd- oder Feuer- bestattung) • Die Wahl der Grabart (Der Sarg oder die Urne kann z. B. entweder in einem Wahl- oder Reihengrab, in einer Gemeinschaftsgrabstätte, anonym, in einem Bestattungswald oder auf See beigesetzt werden) • Die Planung von Trauerfeier und Bestattung • Die Information von Krankenkasse, Rententräger, Versicherungen, Banken und ggf. Vermieter • Die Regelung von Nachlass und Erbe (ggf. Rentenansprüche anmelden) • Mit Vorlage einer Kopie der Sterbeurkunde können Mietvertrag, Telefon- und Stromverträge gekündigt, Mitgliedschaften und Verträge (beispielsweise, Zeitungsabonnement, Buchclub) beendet werden • Wenn notwendig, die Organisation der Grabpflege einige Wochen nach der Beisetzung Friedhöfe sind für mich Orte der Ruhe und Besinnlichkeit. Grüne Oasen, die besonders im innerstädtischen Bereich Räume sind, die zum Verweilen und Erholen einladen. Hans-Georg Sigel, Bürgermeister der Stadt Esslingen am Neckar Historisches Grabmal, Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt

8 Seit vielen Jahrzehnten steht das Bestattungsinstitut der Stadt Esslingen den Bürgerinnen und Bürgern mit Kompetenz und Zuverlässigkeit zur Seite. Eine Einrichtung Ihrer Stadt für Sie. Wir bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen und können daher ganz auf Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen eingehen. Wir erledigen für Sie sämtliche mit einem Sterbefall zusammenhängenden Aufgaben. Gern beraten wir Sie in allen Fragen des Bestattungswesens. Bitte vereinbaren Sie einen Termin, damit wir uns ausreichend Zeit für Sie nehmen können. Bestattungsinstitut Urbanstraße 67 73728 Esslingen am Neckar bestattungsinstitut.esslingen.de Unser Institut liegt direkt am Ebershaldenfriedhof. Parkplätze befinden sich am Haus. Die Bushaltestelle der Linie 102 und 103 ist in unmittelbarer Nähe. Wir sind Tag und Nacht erreichbar! Tel: 0711 3512 – 2433 Öffnungszeiten Mo – Do 8 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr Freitag 8 – 12 Uhr Nachmittags nach Vereinbarung Das Bestattungsinstitut der Stadt Esslingen am Neckar Seriöse Beratung, faire Preise und ein großes Leistungsangebot.

Für die Verwaltung und Pflege der Esslinger Friedhöfe ist die Abteilung Friedhöfe und Bestattungen beim Grünflächenamt zuständig. Sitz der Friedhofsverwaltung ist der Ebershaldenfriedhof. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten die Bürgerinnen und Bürger in allen Fragen des Friedhofs- und Bestattungswesens, der Bestattungsarten und unterstützen die Hinterbliebenen bei der Auswahl der verschiedenen Grabarten und Grabstätten. Das behördliche Handeln der Friedhofsverwaltung erfolgt auf Grundlage des Bestattungsgesetzes Baden- Württemberg. Weitere örtliche Regelungen sind in der Friedhofssatzung und der Friedhofsgebührensatzung verankert. In der Friedhofssatzung findet man neben Die Friedhofsverwaltung allgemeinen Vorschriften unter anderem Vorschriften zu Bestattungen, Informationen zu den zur Verfügung stehenden Grabstätten, zur Grabmalerstellung und Pflege der Grabstätten. Außerdem werden Öffnungszeiten, Grabnutzungsrechte, Ruhezeiten, Trauerfeiern, Grabgestaltung und Verhaltensregeln festgelegt. Friedhofsgebühren, wie beispielsweise Grabkosten, Bestattungsgebühren und Gebühren für die Benutzung der Feierhallen, sind in der Friedhofsgebührensatzung festgelegt. Kontakt Landenbergerstraße 50, 73728 Esslingen am Neckar Tel: 0711 3512-2267 Fax: 0711 3512-3257 E-Mail: friedhofsverwaltung@esslingen.de www.esslingen.de Öffnungszeiten Mo. bis Do. 08:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:00 Uhr Fr. 08:00 – 12:00 Uhr Verkehrsanbindungen • Bus Linie 102 und 103 Haltestelle Blumenstraße, Reutlinger Straße • Bus Linie 105, 108 und 111 Haltestelle Lenaudenkmal 9 Die Friedhofsverwaltung Ebershaldenfriedhof, Feierhalle Aufbahrungs- und Verabschiedungsräume Friedhofsverwaltung Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

Wie bestatten? Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Bestattungs- aber auch Grabart sollte im Sinne des Verstorbenen durchgeführt werden. Dies ist auch im Bestattungsgesetz so festgehalten. Ist der Wille der verstorbenen Person nicht bekannt, bestimmen die Angehörigen die Bestattungsart. Eine sorgfältige und Wie bestatten? 10 abgestimmte Entscheidung ist auch wichtig, weil eine spätere Änderung (Umbettung) in den meisten Fällen aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Die wichtigsten Entscheidungen, die getroffen werden müssen, sind die, ob es eine Erd- oder Feuerbestattung geben soll und ob man ein Reihengrab oder ein Wahlgrab wünscht. Die Mehrzahl der Menschen wählt inzwischen die Feuerbestattungen. Vor diesem Hintergrund, aber auch ausgelöst durch gesellschaftliche Veränderungen, wie berufliche Mobilitätsanforderungen und dem Wunsch nach großer Vielfalt und Individualität, entstanden in den letzten Jahren alternative Bestattungsmöglichkeiten. Die Friedhofsverwaltung Esslingen hat diese in Zusammenarbeit mit den Bürgerausschüssen, dem Stadtseniorenrat, den Kirchen, aber auch auf zahlreiche Kundenbefragungen gestützt, entwickelt. Auf den Esslinger Friedhöfen gibt es Familiengrabstätten, die zum Teil auch über Generationen verlängert werden. Dieses Angebot wird ergänzt durch Reihengräber und moderne Grabarten wie Urnengemeinschaftsgräber, Baumbestattungen oder Kolumbarien. Friedhof Sulzgries, Garten der Stille Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

Mit den verschiedenen Formen der Urnengemein- schaftsgräber bietet die Stadtverwaltung Bestattungsmöglichkeiten an, die die Sorge um die Pflege der Grabstätte nehmen, denn die einmal fällige Gebühr für eine solche Grabstätte enthält bereits die Kosten für die Pflege der Anlage für die gesamte Ruhezeit. So kann auf anonyme Bestattungen weitestgehend verzichtet und Familienangehörigen, Freunden und Bekannten der für die Trauerarbeit wichtige Ort zum Trauern geboten werden. Die Grab- und Bestattungsarten Auf allen Esslinger Friedhöfen werden Bestattungen in Reihen- und Wahlgrabstätten in der Form der Erd- oder Feuerbestattung angeboten. Reihengrabstätten werden für die Dauer der Ruhezeit von 20 Jahren vergeben, egal ob eine Erd- oder Feuerbestattung gewählt wurde. Bei Verstorbenen bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr beträgt die Dauer 10 Jahre. Nach diesem Zeitraum wird die Grabstätte wieder zurückgegeben, eine Verlängerung des Nutzungsrechts ist nicht möglich. Der Ort des Grabes wird von der Friedhofsverwaltung festgelegt, eine Wahlmöglichkeit besteht nicht. In einem Erd- oder Urnenreihengrab darf jeweils nur ein Verstorbener beigesetzt werden. Außerdem ist es nicht möglich Angehörige zuzubetten. Die Lage der Wahlgrabstätte, sowohl für Erd- als auch für Feuerbestattungen, kann jeweils von den Hinterbliebenen frei ausgewählt werden. Das Nutzungsrecht wird zunächst wahlweise für 20 bis 30 Jahre vergeben und kann im Rahmen der Satzung verlängert werden. Angehörige können zugebettet werden, wobei sich die Anzahl nach der Größe der Grabstätte richtet. Kinderwahlgrabstätten können innerhalb der ausgewiesenen Kindergrabfelder frei ausgewählt werden. Das Nutzungsrecht wird erstmals für 10 Jahre vergeben, es ist jedoch verlängerbar. Urnengemeinschaftsanlagen bieten die Möglichkeit zur letzten Ruhe in speziell dafür entwickelten Anlagen. Neben den sogenannten „Gärten der Stille“, den Kolumbarien und den Feldern für die Baumbestattung, wurde das Angebot an Grabarten bedarfsorientiert durch die Naturnahe Bestattung erweitert. In der Regel werden Gemeinschaftgrabanlagen für die Urnenbestattung angelegt. Auf dem Pliensaufriedhof besteht jedoch auch in begrenzter Anzahl die Möglichkeit der Erdbestattung in einem Erdrasengrab. 11 Wie bestatten? Friedhof Sulzgries Foto: © Grünflächenamt

Wie bestatten? Die Beisetzung in den „Gärten der Stille“ erfolgt auf den Friedhöfen Berkheim, Hegensberg, Sulzgries, St. Bernhardt und Zell in kleinen Grabfeldern unterschiedlicher Größe, die mit Stauden und Ziergehölzen als Themengärten angelegt sind. Sie sind mit zentralen Gedenksteinen aus einheitlichem Natursteinmaterial ausgestattet, die jeweils von einem Bildhauer mit dem Namen und dem Sterbedatum versehen werden können. Seit dem Jahr 2023 bietet die Friedhofsverwaltung auf dem Ebershaldenfriedhof und auf dem Pliensaufriedhof eine Naturnahe Bestattung an. Die Friedhofsverwaltung der Stadt Esslingen trägt mit der Neuausweisung dieser zusätzlichen Urnenbestattungsfläche dem zunehmenden Bedürfnis der Esslinger Bürgerinnen und Bürger an zeitgenössischen „naturnahen“ Bestattungsformen Rechnung. Die Bestattung selbst erfolgt in einer Rasenfläche die Ruhe und Besinnlichkeit ausstrahlt. Die Naturnahe Bestattung gehört zu den Wahlgrabarten. Zur Bestattung in diesem Gemeinschaftsgräberfeld sind laut Friedhofssatzung der Stadt Esslingen am Neckar ausschließlich Urnen und Aschekapseln zugelassen, die zu 100% aus schnell vergänglichem und biologisch abbaubarem Naturstoff bestehen. Auf dem Ebershaldenfriedhof, dem Pliensaufriedhof und dem Friedhof Hegensberg sind Areale für Baumbestattungen ausgewiesen. Die einzelnen Bestattungsplätze können von den Angehörigen frei ausgewählt werden und sind jeweils mit einer Grabplatte versehen, die von 12 einem Bildhauer mit dem Namenszug des Verstorbenen versehen werden kann. Um den natürlichen Charakter dieser Bestattungsart zu erhalten und die Flächen gärtnerisch pflegen zu können, muss auf Grabschmuck und Grabbepflanzung verzichtet werden. Blumenspenden im Zuge der Beisetzung können auf den dafür vorgesehenen Plätzen abgelegt werden. Bereits seit 1961 wird in Esslingen am Neckar die Bestattung von Urnen im Kolumbarium angeboten. Diese Urnennischen stehen auf den Friedhöfen in Zell, Mettingen, St. Bernhardt und Sulzgries zur Verfügung. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Columbarium, dem Taubenschlag, ab und verweist auf altrömische Grabkammern, die in dieser Form angelegt waren. Die Stadtverwaltung bietet den Bürgerinnen und Bürgern in den Kolumbarien die Möglichkeit Urnen würdig, jedoch ohne die ansonsten erforderliche Grabpflege zu bestatten. In einer Urnennische können jeweils bis zu zwei Urnen beigesetzt werden. Weitere Details zu den Bestattungsmöglichkeiten finden Sie auf den jeweiligen Friedhofsseiten in dieser Broschüre, im Internet oder Sie sprechen die Friedhofsverwaltung an, die Sie gerne berät. Regeln und Riten Mehr als 800.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland. Sterben, Tod und Trauer sind heraus- fordernde Situationen, die den Alltag unterbrechen und Einschnitte markieren. Dies zu bewältigen ist nicht einfach, zumal die moderne Gesellschaft wenige Handlungsanleitungen für die Momente des Abschieds bereithält. Der Umgang mit dem Lebensende ist auf vielerlei Weise gestaltbar. Rituale bieten Formen, die Trauer zu erleichtern. Ein Abschiednehmen im kirchlich religiösen Rahmen gibt tradierte Strukturen vor, die mit den Seelsorgern der jeweiligen Religionen besprochen werden können. Wenn dies nicht mehr gewünscht ist, bietet sich die Möglichkeit die Gestaltung der Trauerfeier mit Trauerrednerinne oder Trauerrednern individuell zu vereinbaren. Ebershaldenfriedhof, Naturnahe Bestattung Foto: © Grünflächenamt

Egal wie das Abschiedsritual gestaltet wird, Ansprachen, Musik und Gesang sind wichtige Elemente einer Trauerfeier. Neben Angehörigen, Freunden oder einem Geistlichen kann die Trauerrede auch von einem professionellen Trauerredner gehalten werden. Die Friedhofsmusiker verfügen über ein großes Repertoire an geistlichen und weltlichen Werken, die die Stunde des Abschieds gliedern, erleichtern und Raum schaffen für Besinnung und Trost. Im Anschluss an das Begräbnis ist das Leichenmahl ein altes Ritual, das vor hunderten von Jahren als Sitte nach einem Begräbnis beschrieben wurde und sich als christliches Ritual verwurzelte. In jedem Fall bietet es die Möglichkeit, sich gemeinsam an die Verstorbenen zu erinnern und den Prozess des Trauerns zu gestalten. Zugleich vermittelt es den Hinterbliebenen, dass das Leben – trotz Tod, Trauer und Schmerz – weiter geht. Bestattungen mit Trauerredner:innen Die Trauerfeier soll Raum für gemeinsames Trauern und Gedenken geben, egal ob sie konfessionell oder nicht konfessionell gestaltet wird. Sie ist der Rahmen, in dem die 13 Wie bestatten? Trauergäste von dem Verstorbenen Abschied nehmen. Trauerrednerinnen und Trauerredner bzw. Trauerbegleiter sind geschulte und ausgebildete, Menschen, die im Dialog mit den Angehörigen diese Zeremonie des Abschieds gestalten. Sie strukturieren eine Trauerfeier nach den Wünschen der Hinterbliebenen und führen durch sie hindurch, was Halt bietet. Die Rede über den Verstorbenen ist in der Trauerfeier ein zentraler Bestandteil. Sie erinnert und tröstet. Für die Trauerrede werden Lebensstationen, Überzeugungen und die persönliche Bedeutung des Verstorbenen einfühlsam festgehalten und vorgetragen. Ehrenmal 1. Weltkrieg auf dem Ebershaldenfriedhof Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

Wie bestatten? Religiöse Bestattungen In der christlichen, aber auch der islamischen Deutung ist der Tod nicht der Schlusspunkt des Lebens, sondern der Übergang in ein ewiges Leben bei Gott. Aus dieser Vorstellung erwächst die Verpflichtung, sich um die Verstorbenen zu kümmern, sie zu bestatten und ihre Erinnerung zu bewahren. Die Bestattung besteht aus zwei Elementen: Trauerfeier und Zeremonie am Grab. Christliche Bestattungen Anders als im Judentum und im Islam müssen christliche Bestattungen nicht innerhalb eines engen Zeitrahmens stattfinden. Katholische und evangelische Trauerfeiern unterscheiden sich wenig voneinander. Charakteristisch für christliche Bestattungen sind Gesang und Musik. Der Verstorbene wird als bei Gott geborgen angenommen. Die Gesänge erleichtern und geben Trost. Ob der Tote noch einmal aufgebahrt wird bzw. ob der Sarg bis zur Trauerfeier geschlossen oder offen ist, liegt in der Entscheidung der Angehörigen. Gebete, Rezitationen aus der Bibel und eine Ansprache, die das Leben des oder der Verstorbenen beschreibt und würdigt, bilden die Elemente einer Trauerfeier. In der katholischen Trauerfeier ist die Segnung des Grabes mit Weihwasser ein wichtiger Bestandteil. 14 Tag des Friedhofs 2006, Engelperformance In beiden Konfessionen ist das Werfen von Erde auf den Sarg oder die Urne ein traditionelles Zeichen. Die liturgische Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ hat ihren Ursprung in der Schöpfungsgeschichte, in der Gott den ersten Menschen aus Erde schuf und erinnert daran, dass der Mensch nach seinem Tod wieder zu Erde wird. Anschließend haben auch die Trauergäste die Möglichkeit, eine Schaufel Erde und/oder Blumen in das Grab zu werfen. Wenden Sie sich an die Pfarrerinnen und Pfarrer bzw. das Pfarramt Ihres Gemeindebezirks, die Ihnen als Ansprechpartner gerne weiter helfen. Evangelischer Kirchenbezirk Esslingen Dekanatamt Augustinerstraße 12/1, 73728 Esslingen Tel: 0711 39697340 Fax: 0711 39697344 E-Mail: dekanatamt.esslingen@elkw.de www.ev-kirche-esslingen.de Katholische Kirche Esslingen Dekanat Esslingen Nürtingen Untere Beutau 8-10, 73728 Esslingen Tel: 0711 794187-0 Fax: 0711 794187-11 E-Mail: dekanat.esslingen-nuertingen@drs.de www.kirche.es Foto: © Grünflächenamt

Muslimische Bestattungen Ein Muslim ist dazu angehalten, den Tod nicht zu verdrängen, sondern ihn in sein Leben einzubinden. Im Islam spielt der Tod eine wichtige Rolle, da er als Teil des Lebens, als Übergang in das ewige Leben, gedeutet wird. Die Umsetzung islamischer Riten bei der Bestattung, wie die rituelle Waschung, die Umwicklung mit einem weißen Tuch und die Beerdigung des Verstorbenen nur in Tücher gewickelt oder im geöffneten Sarg sowie das Totengebet, sind wichtige Elemente. Für Muslime ist nur die Erdbestattung erlaubt. Das Schweigen der Männer und das Weinen und Klagen der Frauen ist kulturell gewachsenes Ritual, das Trost spendet. Zum Totengebet, das arabisch gesprochen wird, tritt der Imam hinter den Verstorbenen. Er hat dabei sein Gesicht ebenso wie der auf der rechten Seite liegende Verstorbene nach Mekka gerichtet. Die Trauergemeinde steht in Dreierreihen hinter ihm. Das Totengebet selbst ist verhältnismäßig kurz und wird stehend ausgeführt. Es wird durch das viermal gesprochene Kurzbekenntnis „Allahu akbar – Gott ist größer als alles“ gegliedert. Während man die ersten Schaufeln Erde ins Grab wirft, wird die Koran-Sure 20,55 rezitiert: „Aus ihr haben Wir euch erschaffen, und in sie lassen Wir euch zurückkehren, und aus ihr bringen Wir euch ein anderes Mal hervor“. DITIB Türkisch-Islamischer Kulturverein Esslingen e. V. Esslinger Moschee Rennstraße 9, 73728 Esslingen E-Mail: info@esslinger-moschee.de www.esslinger-moschee.de 15 Wie bestatten? Friedhof Sulzgries, Muslimisches Gräberfeld Foto: © Grünflächenamt

Wo bestatten? Die Friedhöfe in Esslingen Jahrhundertelang waren die Bestattungsplätze traditionell nah an den Kirchen und damit innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer zu finden. In Esslingen wurde u. a. an der Stadtkirche St. Dionys, auf dem AgnesKirchhof und dem Klarakirchhof bestattet. Friedhöfe gab es auch in den Vororten Mettingen, Rüdern, Sulzgries und St. Bernhardt. Das verbesserte Wissen um hygieni- sche Fragen, aber auch Platzmangel in der Stadt, veränderten im 19. Jahrhundert den Umgang mit den Toten in Bezug auf Totenaufbahrung und Bestattung. Wo bestatten? 16 Der erste Begräbnisplatz außerhalb der Esslinger Stadtmauer wurde 1808 vor dem Schelztor angelegt. Pläne für einen großen Friedhof in den Ebershaldengärten vor der Stadt entstanden im Jahr 1836. Bereits wenige Jahre später wurde am 2. April 1844 auf dem Ebershaldenfriedhof die erste Bestattung durchgeführt. In den mehr als 170 Jahren ist seitdem nicht nur die Stadt um den größten Esslinger Friedhof herum gewachsen, sondern auch das Friedhofs- und Bestattungswesen hat sich verändert. War der Totengräber einst ein Beruf am unteren Ende der sozialen Skala, sind die auf dem Friedhof Beschäftigten inzwischen gut ausgebildete Fachkräfte, die im Sinne des Bestattungsgesetzes würdig mit den Verstorbenen wie ihren Angehörigen umgehen. Heute gibt es in Esslingen 9 Friedhöfe, die in den Stadt- teilen liegen. Sie erleichtern den Angehörigen in Wohnortnähe den Besuch der Gräber und die Grabpflege. Diese Orte der Ruhe unterstützen auch die Trauerarbeit und fördern soziale Kontakte und Bindungen. Die Stadtteilfriedhöfe sind mit ihrem schönen alten Baumbestand und der artenreichen Vogelwelt außerdem ein bedeutsamer Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Den Stadtbewohnern bieten die ruhigen Parkanlagen zudem Erholung im Grünen. Alle Esslinger Friedhöfe sind von April bis September zwischen 07:30 – 21:00 Uhr und von Oktober bis März von 08:00 – 18:00 Uhr geöffnet. Zeichenerklärung für die Friedhofsgrafiken der nachfolgenden Seiten: Ebershaldenfriedhof Unsere Friedhöfe in Esslingen sind wertvolle Orte der Trauer, der Besinnung und der Erinnerung an unsere Lieben. Es ist uns als Stadt wichtig, solche Orte in würdiger Form zur Verfügung zu stellen. Ingo Rust, Erster Bürgermeister der Stadt Esslingen am Neckar Foto: © Grünflächenamt

Ebershaldenfriedhof Ein denkmalgeschützter gusseiserner Staketenzaun mit Sandsteinsockel umfasst den Eingang des Ebershalden- friedhofs von der Blumenstraße her. Dahinter ist die Anlage aus dem 19. Jahrhundert immer noch erkennbar und verleiht dem mit 8,2 Hektar größten Esslinger Friedhof seinen typischen Charakter. Die Geschichte der Zeitläufe wird spürbar, wenn man über den parkartigen Bestattungsort mit seinen schönen Grabdenkmälern geht. Zwischen frisch gepflegten Einzel- und Familiengräbern aller Religionen finden sich Grabstätten unbekannter Soldaten, Ehrengräber für Missionare und wichtige Erinnerungsplätze wie die Gedenkorte für die Toten des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 und des 1. und 2. Weltkrieges. Ein Mahnmal aus dem Jahr 1947 und ein Grabmal aus dem Jahr 2014 geben den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus ein ehrendes Gedenken. Die jüdische Abteilung wurde bereits im Jahr 1869 eingerichtet und markierte gerade mit ihrer zentral angelegten Position, die Fähigkeit zum Zusammenleben der Esslinger Bürgerinnen und Bürger. Im Jahr 1902 wurde die Feierhalle eröffnet. Sie ist mit ihren zeittypischen Jugendstilfenstern auch heute noch ein würdiger und denkmalgerechter Abschiedsort. In den Anbauten sind das Leichenhaus und die Friedhofsverwaltung untergebracht sowie das im Jahr 1913 eingeweihte Krematorium, das erstmals Urnenbestattungen auf dem Friedhof ermöglichte und bis 1999 in Betrieb war. Umfassende Modernisierungs- und Umbauarbeiten am Nord- und Südflügel des Gebäudes konnten im Jahr 2018 abgeschlossen werden. An seiner Nordseite erhielt das Friedhofsgebäude einen verglasten Anbau als Besucherflur, der den Hinterbliebenen den schweren Gang zu den Aufbahrungsräumen durch ein helles und freundliches Umfeld etwas erleichtern soll. Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange wurde die im Neo-Renaissance-Stil erbaute Feierhalle an dieser Stelle mit moderner Architektur verbunden. Der alte Baukörper des Nordflügels aus den 60er Jahren wurde vollständig in den Rohbauzustand versetzt und mit neuem Grundriss wieder aufgebaut. Bereits bei der Anlage des Ebershaldenfriedhofes trug man den neuesten wissenschaftlichen Anforderungen Rechnung – beispielsweise durch die Beachtung der Windrichtung und der Grundwasserströme zum Schutz der Bevölkerung. Heute befinden sich mehr als 11.000 Gräber auf dem Ebershaldenfriedhof. Mit den vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten ist er ein ebenso traditionsreicher wie moderner Friedhof. Erd- oder Feuerbestattungen finden in Reihen- oder Wahl- gräbern auf dem Ebershaldenfriedhof statt. In ausgewie- senen Arealen können Urnen am Fuße von Bäumen beigesetzt werden. Ein Grabfeld für Menschen ohne festen Wohnsitz ist ein in der Region einzigartiger Trauerort für Freunde der Verstorbenen. Angehörige von nicht bestattungspflichtigen Kindern und Fehlgeburten haben die Möglichkeit, an einer besonderen Grabstätte zu trauern. Adresse Landenbergerstraße 50, 73728 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 102 und 103 Haltestelle Blumenstraße, Reutlinger Straße • Bus Linie 105, 108 und 111 Haltestelle Lenaudenkmal 17 Wo bestatten?

Wo bestatten? Pliensaufriedhof In den 1950er Jahren wurde der Pliensaufriedhof angelegt. Die ersten Bestattungen erfolgten 1952 im unteren, alten Teil des Friedhofs. Mit einer Ausdehnung von 6,4 Hektar und mit ca. 4.000 Grabstätten ist er inzwischen der zweitgrößte Friedhof der Stadt und bietet neben Reihen- und Wahlgrabstätten auch ein großes Gemeinschaftsgrabfeld und Baumbestattungsplätze. 1981 wurde die Feierhalle eröffnet, die eine würdige Atmosphäre zum Abschiednehmen bietet. An sie angeschlossen ist das Leichenhaus. 18 Pliensaufriedhof Auf dem Friedhof erinnert die Skulptur „Kreuz des Ostens“ des renommierten Bildhauers Otto Baum aus dem Jahr 1953 an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft aus dem 2. Weltkrieg. Es trägt die Inschrift: „Den Toten des deutschen Ostens zum Gedenken / den Lebenden zur Mahnung“. Jeweils im September findet am sog. „Tag der Heimat“ eine Gedenkfeier am Ehrenmal statt. Seit dem Jahr 2004 gibt es ein Urnengemeinschaftsfeld, das als Rasengrabfläche im Kirschenhain angelegt ist. In der Mitte der Grabanlage entstand ein mit Mauern eingefasster Platz mit einem Denkmal und Bänken, die zum Verweilen mit Blick ins Neckartal einladen. Der Namenszug der Verstorbenen wird auf einer Edelstahltafel angebracht. Blumen können an dem Denkmal abgelegt werden. Neben der Urnen- ist auch die Erdbestattung in einem Erdrasengrab in dieser Gemeinschaftsanlage möglich. Adresse Eichendorffstraße 62/2, 73734 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 131, 122 und 130 Haltestelle Pliensaufriedhof • Bus Linie 118 Haltestelle Eichendorffschule, Eichendorffstraße Foto: © Grünflächenamt

Friedhof Mettingen Der hügelige, ca. 1,15 Hektar große Friedhof in Mettingen am Rande des Neckartals wurde in Form eines „Weinbergfriedhofs“ im Jahr 1900 angelegt. Die Gräberfelder befinden sich auf abgestuften Terrassen. Das Leichenhaus wurde 1975/76 errichtet. In der Feierhalle befindet sich Platz für ca. 50 Personen. Neben den 1.300 Grabstellen sind auf dem Friedhof Mettingen auch Gräber russischer, polnischer und deutscher Zwangsarbeiter. Ein Ehrenmal erinnert an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft des 1. und 2. Weltkrieges. Bestattungen sind in Reihen- und Wahlgräbern möglich sowie in Kolumbarien, den sogenannten Urnennischen. Aktuell gibt es 144 Kolumbariennischen auf dem Friedhof Mettingen. Adresse Lerchenbergstraße 8, 73733 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 101 Haltestelle Burgunderstraße, Bahnhof 19 Wo bestatten? Friedhof Mettingen Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

Wo bestatten? Friedhof Berkheim Einer der ältesten Friedhöfe in Esslingen ist der in Berkheim. Er wurde an der im Jahre 1191 erbauten Kirche St. Michaelis angelegt. Erste Beisetzungen fanden um 1200 statt. Heute gibt es ca. 1.700 Gräber auf dem 0,8 Hektar kleinen Friedhof. Ein Denkmal erinnert an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft des 1. und 2. Weltkrieges. Beerdigungen sind in Reihen- und Wahlgräbern in Erd- oder Urnenbestattung möglich. Seit 2017 gibt es dort ebenfalls eine Urnengemeinschaftsanlage „Garten der Stille“. 20 Trauerfeiern finden in der Kirche St. Michaelis statt oder in der Vorhalle des 1971 erbauten Leichenhauses. Adresse Brunnenstraße 31/1, 73734 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 113 Haltestellen Am See, Vesperstüble, Gemeindezentrum 20 21 22 23 24 25 19 18 17 10 11 12 13 14 15 16 5 6 7 8 9 1 2 3 4 H P L WC UG N Friedhof Berkheim Foto: © Grünflächenamt

19 20 21 25 23 22 24 26 27 18 17 16 7 8 9 5 6 4 11 28 29 12 13 14 15 3 2 1 10 H P L F B UG WC Hofstraße N 19 20 21 25 23 22 24 26 27 18 17 16 7 8 9 5 6 4 11 28 29 12 13 14 15 3 2 1 10 H P L F B UG WC Hofstraße N Friedhof Hegensberg Der flächenmäßig größte Stadtteil Esslingens verfügt über einen 1,2 Hektar großen Friedhof mit ca. 1.300 Gräbern. Die ersten Bestattungen wurden vor mehr als 125 Jahren im Jahr 1890 vorgenommen. Auf dem Friedhof Hegensberg werden neben Erdbestattungs- und Urnenbestattungsgräbern vielfältige Bestattungsmöglichkeiten und Grabarten angeboten. Neben Baumbestattungsplätzen gibt es die sog. „Gärten der Stille“, eine Urnengemeinschaftsanlage mit gärtnerischer Pflege. In der Feierhalle, die aus dem Jahr 1974 stammt, finden ca. 60 Personen Platz. Ein Ehrengrabfeld für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft liegt am Rand des Friedhofs. Adresse Hofstraße 30, 73732 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 108 Haltestelle Anhäuserstraße 21 Wo bestatten? Friedhof Hegensberg Wenn nahe stehende Menschen sterben, wird einem schmerzlich bewusst, dass die gemeinsame Zeit endlich ist und wir Chancen zur Begegnung besser nicht auf später verschieben sollten. Aber Friedhöfe sind nicht nur Orte, um eine Beerdigung oder das Grab eines lieben Menschen zu besuchen, sondern auch Oasen der Ruhe. Ich finde es sehr entspannend, mich dort einfach auf eine Bank zu setzen oder spazieren zu gehen und dem Vogelzwitschern zu lauschen. Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen am Neckar Foto: © Grünflächenamt

Wo bestatten? Friedhof Oberesslingen Im Jahr 1850 erfolgten die ersten Beisetzungen auf dem Friedhof, auf dem heute ungefähr 2.000 Gräber sind und der ca. 1,11 Hektar umfasst. Der Friedhof bietet Reihen- und Wahlgrabstätten für Erd- und Urnenbestattungen. Ein Ehrenmal erinnert an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft des 1. und 2. Weltkrieges. Trauerfeiern finden in der Regel in der Martinskirche statt, die dem Friedhof direkt gegenüber liegt. Kleine Verabschiedungen können auch im Vorraum des Leichenhauses abgehalten werden. 22 Adresse Keplerstraße 36a, 73730 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 101, 106 und 114 Haltestelle Steinhalde • Bus Linie 102 und 103 Haltestelle Weiherstraße 8 7 6 4 3 2 1 5 16 16 16 15 15 14 13 12 11 17 17 18 19 20 22 21 10 10 9 9 H P L WC Danziger Straße Keplerstraße Banatstraße 8 7 6 4 3 2 1 5 16 16 16 15 15 14 13 12 11 17 17 18 19 20 22 21 10 10 9 9 H P L WC Danziger Straße Keplerstraße Banatstraße N Friedhof Oberesslingen Friedhöfe bieten für mich nicht nur Raum zum Trauern, sondern sind auch Orte der inneren Einkehr und Ruhe. Der Ebershaldenfriedhof mit seinen alten Baumbeständen ist für mich hierfür ein besonders schönes Beispiel. Die Möglichkeit der Bestattung von andersgläubigen Menschen spricht für die offene und vielfältige Stadtgesellschaft, welche in der Tradition Esslingens liegt. Yalcin Bayraktar, Bürgermeister der Stadt Esslingen am Neckar Foto: © Grünflächenamt

Friedhof Zell Die Johanneskirche, die auf dem Friedhof liegt, wurde um 1275 erbaut. Wie üblich wurde an der Kirche bestattet, vermutlich ab dem Jahr 1280. Heute gibt es ca. 1.000 Gräber auf dem 0,8 Hektar umfassenden Friedhof. 1975/76 errichtete man ein Leichenhaus, in dessen Vorhalle kleine Verabschiedungen abgehalten werden, wenn man nicht die Kirche für die Trauerfeier wählen möchte. Erdbestattungsgräber und Urnengrabstätten werden in Wahl- oder Reihengräbern angeboten. Seit 2004 ist es möglich in einer Urnenwand und seit 2008 in einem Urnengemeinschaftsgrabfeld bestattet zu werden. Dies bedeutet, dass mehrere Bestattungsplätze in Gruppen zu Grabfeldern zusammengefasst sind. Die Bepflanzung dieser Grabfelder mit Efeu ist einheitlich und zurückhaltend. So entsteht mehr Großzügigkeit und Ruhe. Die Namen der Verstorbenen sind in Pultstelen aus Stein und in Metalltafeln eingraviert. Es wird also niemand, der dies nicht ausdrücklich wünscht, anonym beigesetzt. Das Zentrum des Urnengrabfeldes, der „Garten der Stille“, bildet ein großzügiges Staudenbeet mit Stelen aus Kalkstein, in deren Umfeld ebenfalls Urnen beigesetzt werden können. Der geschwungene Weg und die geradlinige Achse beschreiben symbolisch einen Lebensweg, dessen Endpunkt weiße Rosen markieren. Adresse Kirchstraße 21, 73730 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 102 und 103 Haltestelle Bahnhof Zell 23 Wo bestatten? 22 P P H L WC K 20 20 21 19 18 17 10 11 12 13 14 15 16 5 6 7 8 8 9 1 2 3 4 UG Kirchstraße N Friedhof Zell Foto: © Design 4 eyes für Grünflächenamt

Wo bestatten? Friedhof Sulzgries Ungefähr 1.600 Gräber sind auf dem 2,1 Hektar großen Friedhof Sulzgries, der um 1840 angelegt wurde. Neben Grabstätten russischer Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen erinnert auch ein Ehrenmal an die Opfer von Kriegs- und Gewaltherrschaft. Bereits seit 1967 gibt es ein muslimisches Gräberfeld, das nach Mekka hin ausgerichtet ist und die Umsetzung islamischer Bestattungsriten ermöglicht. Neben Erd- und Urnenbestattungsgräbern, die als Reihen- oder Wahlgrabstätten möglich sind, bieten verschiedene Urnengemeinschaftsgrabanlagen zeitgemäße 24 Bestattungsmöglichkeiten an. Im „Garten der Stille“, einem ansprechend gestalteten Bereich mit einem gemeinschaftlichen Grabmal, können Urnen beigesetzt werden. Die Grabpflege während der gesamten Ruhezeit von 20 Jahren ist in der Grabnutzungsgebühr bereits enthalten. Zudem besteht hier die Möglichkeit, Zubettungen von Ehepartnern oder Angehörigen vorzunehmen. Im „Alten Leichenhäusle“ wurde 2010 ein Kolumbarium eingerichtet. Pro Nische sind zwei Beisetzungen möglich. In der evangelischen Kirche Sulzgries, die direkt neben dem Friedhof liegt, können Trauerfeiern abgehalten werden oder in der Vorhalle des Leichenhauses. Adresse Sulzgrieser Straße 115, 73733 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 109 und 132 Haltestelle Zentrum Betzgerstraße 27 H P P P P L K WC UG 1 2 3 5 4 9 10 11 12 18 18 19 20 26 27 25 24 21 22 22 23 14 13 15 16 17 6 7 8 Sulzgrieser Straße N Friedhof Sulzgries Foto: © Grünflächenamt

Friedhof St. Bernhardt Die ersten Beisetzungen auf dem Friedhof erfolgten bereits im Jahr 1380, in dem auch die Kirche und das Leichenhaus erbaut wurden. Heute gibt es 2.400 Grabstellen auf dem 2,2 Hektar großen Friedhof. Erd- und Feuerbestattungsgräber sind als Reihen- oder Wahlgrabstätten möglich. Eine Urnengemeinschaftsgrabanlage ist geschmackvoll als „Garten der Stille“ angelegt und moderne Kolum- barien ermöglichen individuelle Urnenbeisetzungen. Pro Nische sind zwei Beisetzungen möglich. Trauerfeiern für ca. 120 Personen können in der evangelischen Kirche St. Bernhardt stattfinden. Adresse Am Schönen Rain, 73732 Esslingen a.N. Verkehrsanbindung • Bus Linie 105 Haltestelle Am Schönen Rain • Bus Linie 110 und 116 Haltestelle Hohenkreuz • Bus Linie 111 Haltestelle Kirchackerstraße 25 Wo bestatten? Friedhof St. Bernhardt, Kolumbarium Foto: © Grünflächenamt

Der Friedhof als Spiegel der Zeiten und Gesellschaften Friedhöfe einer Stadt sind wie ein Spiegel ihrer Gesellschaft und wirken gleichermaßen als persönlicher Ausdruck der Verstorbenen und ihrer Angehörigen. Die Gräber und Grabmale erzählen über die Menschen, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben, und ihre Angehörigen. Auch Friedhöfe und Grabgestaltung sind der Mode unterworfen und geben Auskunft über den Wandel in der Kultur des Erinnerns. Sie sind auch Orte öffentlicher Trauer und Gedenkens, die Art und Weise, wie dies geschieht, ist auch ein geschichtliches Zeugnis und zeigt den veränderten Umgang mit Tod und Sterben. Verschiedene Kriegsgräberstätten auf den Esslinger Friedhöfen erinnern an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft und sind gleichzeitig Mahnmal für die Gräuel des Krieges. Auf dem Ebershaldenfriedhof und den Friedhöfen in Berkheim, St. Bernhardt, Mettingen und Sulzgries sind Grabstätten von Zwangsarbeitern. Am Volkstrauertag 1985 wurde erstmals eine Gedenkfeier für die in Sulzgries begrabenen Zwangsarbeiter gehalten. Seither gibt es jährlich eine Feier, in deren Mittelpunkt die Verlesung der Namen der Kinder, Frauen und Männer steht, die dort in Einzel- bzw. Doppelgräbern und mindestens einem Massengrab begraben sind. Der Friedhof als Spiegel der Zeiten und Gesellschaften 26 Friedhof Sulzgries, Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Der unmittelbar vor der Stadtmauer angelegte kleine Friedhof in der Beutau war von 1807-1874 der Friedhof der jüdischen Gemeinde Esslingens. Als der Platz nicht mehr reichte bestattete die Gemeinde ab 1874 ihre Mitglieder auf dem jüdischen Gräberfeld auf dem Ebershaldenfriedhof. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der nun mitten im Stadtteil liegende Friedhof stark zerstört und geschändet. Inzwischen ermöglicht der Verein Denk-Zeichen in den Sommermonaten Führungen auf dem normalerweise verschlossenen Friedhof und erinnert damit an das jüdische Leben in Esslingen. Foto: © Design 4 eyes für Grünflächenamt

Viele Gräber aus dem 19. Jahrhundert erzählen von der Missionsgeschichte der evangelischen Kirche. Eines der ältesten Missionars-Gräber ist das von Herrmann Mögling auf dem Ebershaldenfriedhof. Er war von 1836-1860 in Südindien tätig. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Esslingen, wo er 1881 starb. Möglings Grab wurde 2006 auf Anregung der Hermann-Gundert-Gesellschaft Stuttgart von der Stadt Esslingen zum Ehrengrab erklärt und in eine Gedenkstätte für Herrmann Mögling und seine engen Mitarbeiter in Indien umgestaltet: Gottfried Weigle, seine Frau Pauline Mögling, Stephanas Somaya Almanda und Herrmann Anandrao Kaundinya. Die Grabfelder für Menschen ohne festen Wohnsitz und für Frühgeburten sind auf dem Ebershaldenfriedhof wichtige Erinnerungsorte für Angehörige und Freunde. Sie verdeutlichen das veränderte Bewusstsein im Umgang mit Tod und Sterben. Das Gräberfeld mit rund 30 Urnengräbern für Menschen ohne festen Wohnsitz wurde im November 2001 eingeweiht. Die Steinmetze Alexandra Klimesch und Gernot Zechling entwarfen es. Das Gräberfeld wurde von der Stadt Esslingen am Neckar zur Verfügung gestellt. Die evangelische und die katholische Gesamtkirchengemeinde Esslingen und der Freundeskreis Vinzenztreff stifteten die Realisierung. Trümmer in der einen Ecke mit der Aufschrift „Es gibt keinen Weg … “ symbolisieren zerbrochene Träume und Ziele. Auf der gegenüberliegenden Seite wächst als Zeichen der Hoffnung aus den Trümmern ein Grabstein mit einem Kreuz und dem sich vollendenden Satz „der nicht irgendwann nach Hause führt“. Im März 2004 wurde das Grabfeld für tot geborene Kinder eingeweiht. Auf der Kalkstein-Skulptur, die ein stilisiertes embryonales Kind abbildet, ist ein Zitat von Ludwig Uhland zu lesen: „Du kamst, du gingst mit leiser Spur. Ein flücht’ger Gast auf Erdenland. Woher? Wohin? Wir wissen nur: Aus Gotteshand in Gotteshand.“ Entworfen und umgesetzt wurde das Grabmal von Steinmetz Klaus Birkle und Mitarbeitern der Fa. Klepser. Gestiftet wurde es u. a. von der Stadt Esslingen am Neckar, der evangelischen und der katholischen Gesamtkirchengemeinde Esslingen, der Klinik in Ostfildern und den Städtischen Kliniken und Einzelpersonen. Zweimal im Jahr finden Bestattungen statt. 27 Der Friedhof als Spiegel der Zeiten und Gesellschaften Gräberfeld für Menschen ohne festen Wohnsitz auf dem Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt

Wie trauern? Trauer und Abschied bedeuten für jeden Menschen etwas anderes. Noch vor wenigen Jahrzehnten ging die Gesellschaft mit Tod und Trauer ganz anders um: man trug schwarze Kleidung, Bestattungen wurden christlich abgehalten, individuelle Gestaltungen – Wie trauern? 28 der Trauerfeier wie des Grabes – waren die Ausnahme. Das hat sich verändert. Heute sind Trauerfeiern persönlich und orientieren sich eher an subjektiven Vorlieben des Verstorbenen. Trauer ist ein außerordentlich individueller Vorgang und zugleich eine normale Reaktion auf den Tod eines geliebten Menschen. Es gibt dafür kein Zeitmaß und keine festen Regeln. Bestattungs- und Trauerrituale helfen den Abschied zu gestalten und geben Trost. Sie geben den Emotionen eine Struktur und stützen Trauernde in ihrem Verlust. Die meisten Rituale haben eine lange, oft auch religiös grundierte Tradition und dienen dem Trauerprozess. Dazu gehört nicht nur die konfessionelle oder auch nicht-konfessionelle Gestaltung der Trauerfeier beispielsweise durch Trauerredner, sondern auch die Auswahl von Blumen und Musik und in der Folge die Gestaltung des Grabes mit Grabstein und Pflanzen. Gräberfeld für totgeborene Kinder auf dem Ebershaldenfriedhof Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

Angebote für Trauernde Alle Entscheidungen, die Angehörige in Bezug auf die Bestattung, auf die Trauerfeier und die Pflege des Grabes treffen, sind bereits Elemente zu trauern. Wenn sich Menschen mit ihrer Trauer alleine fühlen und Kontakt zu anderen Trauernden suchen, gibt es Angebote über freie Trauerbegleiter oder bei den Hospizdiensten, den Bildungswerken der Kirchen oder der Psychologischen Beratungsstelle im Kreisdiakonieverband Esslingen. Trauerbegleitung Eine zeitlich begrenzte Trauerbegleitung ist eine gute Möglichkeit, zusätzliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Entweder in Einzelbegleitung oder mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen. In geschütztem Rahmen können neue Perspektiven entwickelt werden. Trauerangebote im Hospiz • Trauer Einzelgespräche • Trauercafé Ausblick • Trauerschritte • Trauer kreativ • Verwitwet mit Kindern • Regelmäßige Trauergruppen Die genauen Termine und weitere Informationen unter www.hospiz-esslingen.de Kontakt und Informationen Hospiz Esslingen Keplerstraße 40, 73730 Esslingen am Neckar Tel: 0711 136320-10 E-Mail: trauer@hospiz-esslingen.de 29 Wie trauern? Ebershaldenfriedhof Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt Foto: © Grünflächenamt

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