Informationsbroschüre Markt Wendelstein

Informationen

Vorwort von Bürgermeister Werner Langhans LIEBE LESERINNEN UND LESER, die neue Informationsbroschüre der Marktgemeinde Wendelstein ist ein modern gestaltetes und reich bebildertes Werk. Die Broschüre kann, zusätzlich zu den digitalen Angeboten, eine ideale Orientierungshilfe für den Alltag sein. Sie entdecken darin sehr viel Wissenswertes und Interessantes rund um unsere lebens- und liebenswerte Gemeinde. Das Kulturangebot in der Marktgemeinde Wendelstein kann sich sehen lassen. Das „Jazz & Blues Open“ und das Programm der „Jegelscheune“ begeistern jedes Jahr aufs Neue. Die Kleinkunstbühne „Casa de La Trova“ bereichert zusätzlich das örtliche Kulturangebot. Die „Kunigunde-Creutzer-Festspiele“ rücken alle drei Jahre eine berühmte Tochter Wendelsteins in den Mittelpunkt. Die regelmäßigen Altort- und Ortsteil-Führungen sind nicht nur für Einheimische interessant. Die beliebten Kirchweihen in den verschiedenen Ortsteilen sorgen für ein gemütliches Zusammentreffen. Auch die Veranstaltungen der Vereine und Organisationen, die im Jahresverlauf organisiert werden, sind einen Besuch wert. Über 80 Vereine decken mit ihren Angeboten die gesamte Palette in sportlicher, kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht ab. ZumWandern und/oder Radfahren laden die naturnahen und romantischen Wege entlang des Alten Kanals, in den Reichswald oder zu den ehemaligen Steinbrüchen ein. Sie können die Seele baumeln lassen und die reichhaltige Natur rund um Wendelstein genießen! Die Marktgemeinde Wendelstein ist im Bildungsbereich sehr gut aufgestellt. Die wohnortnahe Beschulung wird mit den Grundschulen in Wendelstein, Röthenbach / St.W., Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe bestens umgesetzt. Die unterschiedlichen Schulabschlüsse sind an der Mittelschule Wendelstein, am Landkreis-Gymnasium und an der Waldorfschule Wendelstein möglich. Ganztagesangebote und Horte sorgen für eine qualifizierte Betreuung der Schülerinnen und Schüler am Nachmittag. Mit Krippe und Kindergarten gibt es für die jüngsten Gemeindebürger ausreichende Betreuungseinrichtungen. Drei Seniorenheime und zwei betreute Wohnanlagen ermöglichen der älteren Generation, dass sie ihren Lebensabend in Wendelstein verbringen können. Alle Generationen fühlen sich wohl bei uns. Der Markt Wendelstein ist ein leistungsfähiger Wirtschaftsstandort. Die hervorragende Verkehrsanbindung spielt dabei eine wichtige Rolle. Vom Einzelunternehmer über den Handwerksbetrieb bis zum „Global-Player“ ist die gesamte Bandbreite des Unternehmertums in unserer Gemeinde zu Hause. Die ansässigen Firmen bieten wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze. Zusammen mit den fleißigen Arbeitnehmerrinnen und Arbeitnehmern sorgen sie für ein gutes Steueraufkommen. Dieses ermöglicht dem Markt Wendelstein stetig und nachhaltig in seine Infrastruktur zu investieren. Sie werden schnell feststellen, dass die Broschüre nicht nur einen schnellen Überblick, sondern wichtige Details und lesenswerte Auszüge vom Leben, Wohnen und Arbeiten in Wendelstein vermittelt. Der Markt Wendelstein kann Ihnen dieses Werk erneut kostenlos zur Verfügung stellen. Der media-print Infoverlag und der SPMVerlag warben erneut zahlreiche Unternehmen an, die sich mit ihrer Produkt- bzw. Dienstleistungspalette vorstellen und präsentieren. Mein herzliches Dankeschön gilt allen, die dazu beigetragen haben, dass die Broschüre in der vorliegenden Form entstehen konnte. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ihr Werner Langhans Erster Bürgermeister © Csaba Szabo 3

Im April 1964 wurde der Betrieb von den Eheleuten Ingeborg und Erwin Rauscher auf einem 1.500 Quadratmeter großen Grundstück in Großschwarzenlohe gegründet. Mit lediglich zwei Zimmerergesellen begann der damals 28-jährige Erwin Rauscher seine Berufslaufbahn als selbstständiger Handwerksmeister. Erwin Rauscher und seine Mitarbeiter führten rund um Großschwarzenlohe Zimmererarbeiten in bester handwerklicher Tradition aus. So machte sich das Unternehmen nach und nach einen Namen in der Region. Bis zu seinem Tod 2015 war Erwin Rauscher mit Leib und Seele Zimmermann und bis zum Schluss in der Firma präsent. ImAugust 1986 trat Roland Herbst, der im selben Jahr seine Meisterprüfung imMaurer-Handwerk abgelegt hatte, der Firma Rauscher bei. 1987 heiratete Roland Herbst die zweite Tochter der Eheleute Rauscher und legte im Jahr 1991 die Meisterprüfung im Zimmerer-Handwerk mit Erfolg ab. Um die Firma rechtlich auf ein sicheres Fundament zu stellen, wurde im Januar 1994 die Erwin Rauscher GmbH gegründet, mit Erwin Rauscher und Roland Herbst als Geschäftsführer. Im Jahre 1997 verwirklichten Roland und Rita Herbst den Bau des neuen Firmengeländes in Wendelstein, Zum Handwerkerhof 13, um neue Lagerfläche und mehr Platz für die steigende Zahl an Maschinen und Mitarbeitern zu schaffen. Ihr Sohn Andreas Herbst, der schon als kleiner Junge begeistert dabei war, trat dann in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters. Er absolvierte im Jahre 2010 mit Erfolg seine Meisterprüfung im Zimmerer-Handwerk und ist seit Juni 2016 zusätzlich Dachdecker-Meister. Um auch im Büro mehr Platz zu haben, wurde das neue Bürogebäude 2012 errichtet. Seit 2013 ist er gemeinsam mit seinem Vater Roland Herbst Geschäftsführer. Seit 2017 ist auch der jüngste Sohn, Axel Herbst mit im Bürobereich tätig. Zum Handwerkerhof 13 Wendelstein Tel.: 09129 / 93 68 Fax: 09129 / 273 86 www.zimmerei-rauscher.de ZIMMEREI · DACHDECKEREI · FLASCHNERARBEITEN Alles rund um Dach und Holz • Dachein- und umdeckungen • Dachstühle • Altbausanierungen • Carports /Überdachungen • Wärmedämmung im Dachgeschoss • Verblechungen aller Art • VELUX-Dachflächenfenster • und vieles mehr Meisterbetrieb seit 1964 „Alles aus einer Hand!”

Inhaltsverzeichnis VORWORT VON BÜRGERMEISTER WERNER LANGHANS 3 INSERENTENVERZEICHNIS / IMPRESSUM 7 GEMEINDEPORTRAIT 8 Erklärung Wappen 8 Rundgang durch die Marktgemeinde Wendelstein 9 Zahlen, Daten, Fakten 21 Interview mit dem Ersten Bürgermeister Werner Langhans 22 Marktgemeinderat 2020 bis 2026 24 Beauftragte des Marktgemeinderates 27 Trikommunale Partnerschaft 28 BAUEN, UMWELT & NACHHALTIGKEIT 31 Bauen und Wohnen 33 Mobilität 34 Nachhaltigkeit 37 Interview mit Hans Kübler 40 Ver- und Entsorgung 43 BILDUNG & SOZIALES 46 Spiel- und Bolzplätze 47 Kinderbetreuung 47 Schulen 51 Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche 56 Interview mit Anja Babinsky 56 Volkshochschule 57 Gemeindebücherei 57 Seniorenangebote 59 Kirchen 62 Friedhöfe 65 Helferkreis Wendelstein 71 Die Wendelsteiner Tafel e. V. 71 Kiss Mittelfranken 71 Gesundheit 73 KULTUR & FREIZEIT 78 Kulturelle Vielfalt 79 Feste & Veranstaltungen 82 Drechsler- und Metalldrückermuseum 85 Interview mit Hermann Lahm 86 Naherholung 87 Vereinsleben 89 Gasthäuser & Unterkünfte 93 WIRTSCHAFT & ENTWICKLUNG 97 Gewerbebetreibende 99 Interview mit Günther Hertel 101 Markt Wendelstein Immobilien, Bau und Service GmbH (WIBS) 102 Mittelzentrum Wendelstein-Feucht-Schwarzenbruck 103 BÜRGERSERVICE 104 Rathauswegweiser 105 Förderprogramme 107 Brücke am Alten Kanal in Röthenbach © Wolfgang Hahn Sommerserenade 2017 am Badhausplatz © Dr. Jörg Ruthrof 5

6 DER EINFACHSTE WEG ZUM NEUEN BAD DIEBADAUSSTELLUNGINIHRERNÄHE. FÜRTH / ERLANGEN / NEUMARKT / WENDELSTEIN ELEMENTS-SHOW.DE GEMEINSAMMIT DEM FACHHANDWERK BAUENWIR AN DER WELT VON MORGEN. GIENGER & FUNK: Der Fachgroßhandel für die gesamte Haustechnik. Wir sind zuverlässiger Partner für Produkte und Service rund um die Themen: Sanitär | Badkomponenten Heizungstechnik | Lüftungstechnik | Dachtechnik Elektrotechnik | Werkzeug Brandschutz u.n.v.m. GIENGER & FUNK HAUSTECHNIK GIENGER & FUNK KG FACHGROHANDEL FÜR HAUSTECHNIK RICHTWEG 100 | 90530 WENDELSTEIN | GC-GRUPPE.DE WERDE TEIL UNSERES TEAMS! ELEMENTS ist die Badausstellung der GIENGER & FUNK KG

Inserentenverzeichnis Hinweis: Auf Grund der besseren Lesbarkeit wurde auf die weibliche und divers-Form verzichtet. Branche /Kunde Seite Allgemeinmedizin ··Gemeinschaftspraxis – Dres. Peter – Hönig – Angermann – Röthlingshöfer 72 ·· Praxis Dr. med. Christian Kißler 72 ·· Praxis Wendelstein Dr. med. Andreas Neuwirth – Dr. med. Reinhold Weithmann 74 Apotheke ·· Schwarzach Apotheke (Apotheke im Kaufland) 72 ·· St. Georgs-Apotheke Maximilian Spitzbart e. K. 74 ··Wendelstein-Apotheke 76 Autohaus ··Autohaus Löhlein GmbH & Co. KG 88 Badausstellung ·· elements – Badaustellung der GIENGER & FUNK KG 6 Bauunternehmen ·· Firmengruppe C Fuchs 42 Bestattungsinstitut ··Bestattungen Peine 66 ··Bestattungen Rainer Betz und Karlheinz Winter 66 Blumen ··Blumenhaus Wendelstein 94 Bürostühle ·· SITWELL STEIFENSAND AG 26 Chemikalien ·· Surfachem Deutschland GmbH 14 Dachdeckerei ··AVNI – PETRI GmbH 32 ··Uwe Dörfler GmbH & Co. KG 30 Elektronische Bauelemente ··pk components GmbH 42 Branche /Kunde Seite Fahrzeugbau ··Albert Fahrzeugbau GmbH 90 Fenster – Türen ··DAKO PROJEKT 32 Fisch – Delikatessen ·· Fische – Delikatessen Reitinger 38 Friseur ··HAARTOTAL Schütz & Steube GmbH 94 ··Kreativ Haar 59 94 Gabelstapler ·· Fiegl Fördertechnik GmbH 14 Garten- und Landschaftsbau ··Garten- und Landschaftsbau Robert Grabinger e. K. 32 ··R. Qufaj Garten- & Landschaftsbau 20 Garten- und Landschaftsbau – Winterdienst ··Garten- und Landschaftsbau Jürgen Mayer 30 Gemeindewerke – Versorgung ··Gemeindewerke Wendelstein KU 44 Haustechnik ··GIENGER & FUNK KG 6 Hofladen ··Heubeck´s Hofladen 38 ··Schaller´s Hofladen 38 Hörgeräte ··HörKaffee 74 Immobilien ·· Elke Häring Immobilien- und Sachverständigenbüro 16 Kfz-Werkstatt ··Auto Dorberth Kfz-Meisterbetrieb 90 ··Auto-Mietsam Reparaturwerkstatt 90 Branche /Kunde Seite Kinder- und Jugendmedizin ··Dr. med. Renate Abt 76 Kindertagesstätte ··Waldorfkindertagesstätte – Freie Waldorfschule Wendelstein 52 Kunstharzböden ··Arnd Koller GmbH 20 Kunststoffverpackungen ·· Strubl GmbH & Co. KG 36 Ladenbau – Fresh-Food-­ Einrichtungen ··Aichinger GmbH 100 Lebensmittel ·· Frischemarkt EDEKA Scharf 54 ··REWE Dein Markt 84 Malerbetrieb ··Malermeister H. Kluger 32 Metallbau ··DuRa Metallbau GmbH 30 Metzgerei ··Metzgerei Billner 94 Motoreninstandsetzung ··Winfried Straub GmbH 90 Mühlenladen ··Mühlenladen Neuses 38 Musikunterricht ··flautississimo – Petra Menzl 94 Optisches Werk ·· Sill Optics GmbH & Co. KG 96 Pflege- und Betreuungs- dienst ··Diakonie Wendelstein 58 ··NOVITA Seniorenzentrum Kleinschwarzenlohe 58 ·· Seniorenwohnanlage – VGAB Vermietungs GmbH – ANUBA Seniore-Care GmbH 58 Restaurant – Hochzeitslocation ·· Park Central U2 Branche /Kunde Seite Restaurant – Hotel ··Gasthaus – Hotel „Zum Wenden“ 92 Restaurant – Pizzeria ·· Trattoria Tre Angeli 92 Schreibwaren – Bürobedarf ·· Papyros Fachgeschäft 92 Schule ·· Freie Waldorfschule Wendelstein 52 Steuerberatung ··OTREMBA Kanzlei Wendelstein 20 Steuerungen ·· ESG Steuerungen GmbH 98 Tierarzt für Kleintiere ·· Fachtierarztpraxis M. Heiden 74 Umformtechnik ··Kaeser Umformtechnik GmbH 98 Wasserversorgung ·· Zweckverband zur Wasserversorgung der Schwarzachgruppe 20 Werbegestaltung ··Werbegestaltung Martina Schwarz 16 Wohlfahrtseinrichtung – Tafel ··Wendelsteiner Tafel e. V. 70 Zahnarzt ·· Zahnärztliche Praxisgemein- schaft Dr. Simona Wendler – Dr. Helmut Wendler – ZA Claus Abraham 74 ·· Zahnarztpraxis Dr. med. dent. Edith Zeiler und Dr. med. dent. Kristin Knorr 76 Zimmerei ·· Erwin Rauscher GmbH 4 Weitere Informationen erhalten Sie unter www.total-lokal.de. U = Umschlagseite 7 in Zusammenarbeit mit: Markt Wendelstein Schwabacher Straße 8 90530Wendelstein Tel. 09129 / 401-0 info@wendelstein.de Redaktion: Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Bürgermeisteramt und Herr Marc Wirtz Verantwortlich für den Anzeigenteil: mediaprint infoverlag gmbh, Goran Petrasevic Angaben nach Art. 8 Abs. 3 BayPrG: Alleinige Gesellschafterin der mediaprint infoverlag gmbh ist die Media-Print Group GmbH, Paderborn Quellennachweis für Fotos / Abbildungen: Titel: Markt Wendelstein; Personenfotos S. 25 + 27: Markt Wendelstein Rückseite: Wolfgang Hahn (Foto groß), Markt Wendelstein (oben), Hermann Lahm (unten) Weitere Quellenangaben sind an den jeweiligen Fotos vermerkt. I MP R E S S UM 90530050 / 1. Auflage / 2022 Druck: wicher.print.medien.service (haftungsbeschränkt) Papier: Umschlag: 250 g Magno Satin FSC, Softtouchlack, matt Inhalt: 130 g, Magno Satin FSC Herausgeber: mediaprint infoverlag gmbh Lechstr. 2, 86415 Mering Registergericht Augsburg, HRB 27606 USt-IdNr.: DE 118515205 Geschäftsführung: Ulf Stornebel Tel.: 08233 384-0 Fax: 08233 384-247 info@mediaprint.info Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen in Print und Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet.

Gemeindeportrait Das Wendenmännchen blickt auf das Alte Rathaus © Markt Wendelstein ERKLÄRUNG WAPPEN Bieretikett mit Wendenmännchen Seit 1830 führt der Markt Wendelstein sein Wappen. Darauf ist in rot ein silberfarben gekleideter Steinhauer mit einer goldenen Schürze zu sehen. Er wendet einen gehauenen, silbernen Stein auf einer Steinplatte. Es ist ein sogenanntes „redendes“ Wappen, das den Ortsnamen darstellt und auf die SteinhauerTradition in den Steinbrüchen verweist. 1529 wurde für das Gericht Wendelstein ein Siegel genehmigt, das als Vorlage für das Wappen diente. 1718 wurde eine erste farbige Abbildung gestaltet. Auf dem Wendenbrunnen am Marktplatz wurde 1878 das „Wendenmännchen“ dargestellt. Auch die örtliche Brauerei, das Brauhaus Wendelstein, hatte das Wendenmännchen in seinem Logo verwendet. 8

In der liebens- und lebenswerten Gemeinde gibt es vieles zu entdecken. Hier leben rund 16.500 Einwohner in zwölf Ortsteilen. Die Namensherkunft von Wendelstein ist nicht vollständig geklärt. Die Legende lautet: Es kamen die Wenden ins Land, sie riefen: „Hie wend den Stein!“ Der erste Bau nun wurde benannt, hinfort auch Wendelstein. Vermutlich geht der Name aber auf die Schwarzach zurück, die sich in einer Schleife um den Felsen bei der St. Georgskirche wendet. Rundgang durch die Marktgemeinde Wendelstein Das Luftbild verdeutlicht den sehr hohen Waldanteil im Gemeindegebiet Wendelstein. © Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz 9

Luftaufnahme des Wendelsteiner Altorts © Walter Vogel WENDELSTEIN Das Gebiet Wendelsteins war bereits in der Steinzeit besiedelt. Ab dem 11. Jahrhundert entstand ein Königshof an der Schwarzach. 1259 wurde Wendelstein erstmals urkundlich erwähnt. Um 1325 wurde die St. Georgskirche gebaut. Als Stifterin der Kirche wurde die selige Achahildis verehrt. Mit der Reformation endete die Wallfahrt zur Achahildis. Ab dem 14. Jahrhundert siedelten sich Hammerwerke und Schleifmühlen im Schwarzachbogen nahe der Kirche an. Es entwickelten sich die Berufe der Messerer und der Klingenschmiede. Diese lieferten ihre Produkte vor allem nach Nürnberg. Die Papiermühle entstand ab 1595. Der „Dreikönigsaltar“ in St. Georg wurde 1510 von Hans Süß von Kulmbach gefertigt. 1524 wurde in Wendelstein die Reformation eingeführt. Bis um 1800 gehörte Wendelstein zu Dreivierteln der Reichsstadt Nürnberg und zu einem Viertel zum Markgraftum Brandenburg-Ansbach. Rechtlich bedeutete dies, dass drei Jahre lang Nürnberg Gerichtsherr war und ein Jahr die Markgrafen. Seit 1529 wird Wendelstein als „Markt“ bezeichnet. Die wohl berühmteste Tochter Wendelsteins ist Kunigunde Creutzer, die 1519 den Nürnberger Schusterpoeten Hans Sachs hei- ratete. Zu ihren Ehren werden seit 2013 die Kunigunde-Creutzer- Festspiele im dreijährigen Rhythmus veranstaltet. Das 19. Jahrhundert brachte große Veränderungen. Wendelstein gehörte ab 1806 zum Königreich Bayern. Die Industrialisierung hatte die Erweiterung des Sandsteinabbaus zur Folge. Der Ort war vor allem für Holzdrechsler und Metalldrücker bekannt. Diese Berufe prägten Wendelstein bis in die 1960er. 1818 wurde das Brauhaus Wendelstein gegründet. Um Wendelstein wurden ab dem 19. Jahrhundert auch Tabak und Hopfen verstärkt angebaut. Die Handwerks- und Industriebetriebe konnten sich auch dank des Ludwig-Donau-Main-Kanals ab 1843 und dank der Eisenbahn ab 1886 gut entwickeln. Ab den 1870er Jahren prägte vor allem die Steinbruchbesitzerfamilie Jegel den Ort. Wilhelm Jegel I. errichtete das Alte Rathaus, das Schulhaus (heute Bücherei) und den Wendenbrunnen. Dieser wurde als Ludwigsbrunnen amMarktplatz erbaut. Heute wird er Schöner Brunnen oder Wendenbrunnen Gemeindeportrait 10

genannt. Wendelstein galt als Luftkurort, daher wurde 1885 ein Kurhotel (heute Neues Rathaus) gebaut. Die 1885 eröffnete Wendelsteiner Lokalbahn nach Feucht wurde 1955 eingestellt. Aber noch 1957 besuchte Bundeskanzler Konrad Adenauer Wendelstein mit dem Privatzug. Der Zweite Weltkrieg führte zum Zuzug vieler Heimat- vertriebenen vor allem aus den sudetendeutschen Gebieten. Daher wurde 1963 die katholische St. Nikolauskirche errichtet. Ab den 1960er Jahren wuchs die Bevölkerung Wendelsteins an. 1971 wurde die Gemeinde Raubersried eingemeindet. Bei der Gebietsreform 1978 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Röthenbach b. St. W., Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe mit Wendelstein vereinigt. Ein reiches und vielfältiges Vereinsleben prägt den Ort. Altortführung bei der St. Georgskirche © Dr. Jörg Ruthrof Historische Gebäude im Altort © Christian Manhart Gemeindeportrait 11

Badhaus Ab dem Hochmittelalter waren öffentliche Badhäuser Zentren der Körperpflege und Gesundheit. In fast jedem größeren Ort gab es ein Badhaus. Neben dem Bad wurde auch geschwitzt und geschröpft. Der Bader schnitt Haare, zog Zähne und versorgte Wunden. Das spätmittelalterliche Wendelsteiner Badhaus wurde 1450 am Ortseingang neben der Schwarzach gebaut. An dieser Stelle stand bereits zuvor ein Badhaus, das allerdings im 1. Markgrafenkrieg zerstört wurde. Das Erdgeschoss des Badhauses ist aus Stein erbaut und relativ hoch. Darin befand sich die Badstube mit Wasserkessel, Zisterne, Schwitzofen und Umkleideräumen. Darüber beherbergte ein Fachwerkaufbau einige Wohnungen. Diese verfügten über eigene Eingänge. Dort wohnten der Bader mit seiner Familie und Mieter, wie beispielsweise der Gemeindebüttel. Bis vor etwa 200 Jahren war das Badhaus in Betrieb. Danach wurde das Gebäude als Wohnhaus und als Stall genutzt. In den letzten Jahren vor dem „Umzug“ stand es leer und verfiel zusehends. 2012 wurde das Badhaus abgebaut und ins Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim überführt. Dort wurde es ab 2017 unter intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen wieder aufgebaut. Die Einweihung des neuen Schmuckstücks erfolgte im Juni 2022. Hof des Badhauses 2005 © Dr. Jörg Ruthrof Stube im wiedererrichteten Badhaus © Ute Rauschenbach Badhaus kurz vor dem Abbau 2011 © Dr. Jörg Ruthrof Außenansicht wiedererrichtetes Badhaus © Markt Wendelstein Gemeindeportrait 12

GROSSSCHWARZENLOHE 1289 wurde „Schwerzenlohe“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Unterscheidung zwischen Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe erfolgte erst später. Der Ortsname geht auf die Köhlerei zurück. Großschwarzenlohe lag verkehrsgünstig an der Straße von Italien nach Nürnberg. Aufgrund dieser Lage gab es drei alte Wirtschaften: das „Rote Roß“ (= Buckswirt), der „Rote Ochse“ und der Gasthof „Zum Löwen“. Zunächst gehörte der Ort zur Pfarrei Schwabach, später Leerstetten und zum Gericht in Schwand. Nürnberger Patrizier erwarben dort Grund und Boden. Im ersten Markgrafenkrieg wurde der Ort 1449 von Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach zerstört. Das Ortsbild der Rother Straße wird heute noch vom Hirtenhaus mit dem Glockenturm von 1920 geprägt. Zusammen mit Sorg bildete Großschwarzenlohe bis 1978 eine eigene Gemeinde. Ab den 1960ern wuchs der Ort nach Osten mit großen Wohngebieten. Sorg und Großschwarzenlohe sind heute praktisch zusammengewachsen. Im Ort gibt es eine reiche Vereinslandschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Rauchklub mit Gesangsverein und Theatergruppe und dem Sportclub Großschwarzenlohe (SCG). Das evangelische Gemeindezentrum „Arche“ wurde um 1980 erbaut. Dazu gehört auch ein Kindergarten mit Krippe und Waldkindergartengruppe. Seit 1995 gibt es die Grundschule Großschwarzenlohe, die zusammen mit dem Standort Kleinschwarzenlohe die Grundschule „Schwarzenlohe“ bildet. Erichmühle Die Erichmühle, die Kleinschwarzenlohe mit Großschwarzenlohe verbindet, liegt an einer wichtigen Schwarzachbrücke. Die erste urkundliche Erwähnung der Erichmühle stammt aus dem Jahr 1372. Grundherren der Mühle waren zunächst die Rieter von Kornburg Großschwarzenlohe und Erichmühle von Osten © Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz und ab 1500 die Siechkobel-Stiftung St. Peter und Paul in Nürnberg. Bis 1556 trug die Erichmühle auch den Namen „Jörgenmuehl“. Anfangs wurde nur Getreide gemahlen, zuerst mit zwei, ab 1604 mit vier und 1723 mit sechs Mahlgängen. Ab 1604 nahm auch ein Sägewerk den Betrieb auf. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 / 53 und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Erichmühle mehrfach zerstört. Auch Brände, meist durch Mehlstaubexplosion, zerstörten mehrmals die Mühle. Dadurch war der Betrieb oft nicht rentabel, so dass ein Müller durchschnittlich elf Jahre dort tätig war. Seit 1791 befindet sich die Erichmühle im Besitz der heutigen Familie. Beim Brand 1964 fiel die Mühle den Flammen zum Opfer, nur das Sägewerk konnte gerettet werden. 1980 wurde der Mühlbetrieb eingestellt und zu einem Holzfachmarkt umgebaut. Liebevoll gestalteter Platz am Feuerwehrhaus Großschwarzenlohe © Dr. Jörg Ruthrof Gemeindeportrait 13

14 WICHTIGE ARBEITGEBER Gemeinsam die Zukunft gestalten &&&&&&&&& &&& &&&& t& &&&&& &&&&&&&&& &&&&&&&& &&& &t&t&&&&&&&&&&&&&& &&&&&&&&&&& &&&&&&&&& &&& &&&&&&&&&&&&& &&&&&&&& &&&&& K&&&&&&& &&& &&&&&&&&&& &&&&&&&&&& &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& Wir suchen für unseren Standort Wendelstein zum August 2022: Auszubildende (m/w/d) zum Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement tttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt tttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttt &&&&&&&&& &&&&&&&&&&& &&&& R&&&&&&& 81 &&90&t0 t&&&&&&&&&& t&&: +49 9129 2818&0 &&&: +49 9129 2818&t0 t&&: &&&&&&&&&&&&&&&& &&&&&&: &&@&&&&&&&&&&&& Wir sind seit über 20 Jahren Ihr kompetenter Ansprechpartner (Herstellerunabhängig) in der Region, wenn es um Flurförderzeuge mit Elektro-, Diesel- oder Treibgasantrieb geht. Fiegl Fördertechnik GmbH www.fiegl-gabelstapler.de Egal, ob Sie einen Handhubwagen, ein Deichselgerät, einen Front-, Schubmast- oder sogar eine Arbeitsbühne alsNeu-,Miet- oder Gebrauchtgerät benötigen. Verkauf – Vermietung – Kundendienst – Fahrerschulungen – Ersatzteile Reparaturen – Batterien und Ladegeräte – Lieferservice Sie wollen „heben oder senken” einfach an Fiegl Fördertechnik denken! Einfach mieten, wenn‘s schwer wird! So erreichen Sie uns: Wilhelm-Maisel-Straße 30 90530 Wendelstein Telefon 09129/288582 Telefax 09129/288583 E-Mail: info-foerdertechnik.com www.fiegl-gabelstapler.de

Sorg Die Siedlung „auf der Sorg“ entwickelte sich am Schwarzachhang und wurde 1347 urkundlich erwähnt. Schon nach 1400 ist ein „Zaynhammer“ überliefert, eine Hammermühle, die aus Roheisen handliche Eisenstücke, sog. „Zaynen“ verarbeitete. Diese wurden an Werkstätten in Wendelstein, Schwabach und Nürnberg verkauft. Die „Zaynen“ wurden in einem Wehrturm gelagert, der heute als Wohnhaus genutzt wird. Für den Verteidigungsfall wurden auch Waffen dort gelagert. Die Grundherrschaft lag bis 1818 bei der Familie Rieter von Kornburg. Nach Zerstörung des Zaynhammers im 2. Markgrafenkrieg 1552 bis 1554 wurde die Schleifmühle wieder aufgebaut und um Mahlmühle, Nagelschmiede und Drahtmühle erweitert. Auch ein Hafner (Töpfer) siedelte sich in dem Industriedorf an. Die ehemalige Gaststätte war zugleich der einzige Bauernhof des Ortes mit großem Hopfenanbau. Im 19. Jahrhundert wurde das Werk „auf der Sorg“ zu einer Spiegelglasschleiferei. Ab 1900 wurden von der Nürnberger Firma Sill dort optische Linsen produziert. Die ehemaligen Betriebsgebäude und Arbeiterhäuser stehen heute noch direkt am Fluss und zeugen von der Vergangenheit Sorgs als Industriedorf. 2005 wurde die kleine Kapelle „Heilige Familie“ errichtet. Sie steht am „Sorger Kirchenweg“, der nach Wendelstein führt. Bis 1978 gehörte Sorg zur Altgemeinde Großschwarzenlohe. Die Freiwillige Feuerwehr Sorg mit ihrem Gerätehaus am oberen Dorfrand bringt sich aktiv in das dörfliche Leben ein. Schloss Sorg Franz von Schwab, Freiherr von Lichtenberg, musste um 1600 als Glaubensflüchtling aus Kärnten fliehen. In Nürnberg angekommen, kaufte er vor 1630 das „Sommerhaus“ der Rieter von Kornburg „auf der Sorg“. Anstelle des bisherigen Schlösschens erbaute er um 1647 ein dreigeschossiges Schlossgebäude mit Barockgarten. Die gelb-weiße Farbgebung sowie die roten Fensterläden erinnern an die Herkunft aus Österreich. Dort führte er sein „standesgemäßes Leben“ als Adeliger. Als letzte Person wurde er 1671 in der St. Georgskirche bestattet. Nach einigen Besitzerwechseln befindet sich das Sorger Schlösschen seit 1853 im Besitz der heutigen Familie. Lange Zeit wurde es als Bauernhof genutzt. Heute sind darin Wohnungen untergebracht. Das Schloss und die Außenanlagen wurden in den letzten Jahren liebevoll saniert. Jedes Jahr finden im Schlossareal drei Märkte statt (Oster-, Garten- und Weihnachtsmarkt). Schloss Sorg © Markt Wendelstein Sorg, Blick auf Dorf und Schloss vom Schwarzachtal aus, 2017 © Csaba Szabo Gemeindeportrait 15

16 WICHTIGE DIENSTLEISTUNGEN DEKRA zertifizierte Sachverständige für Immobilienbewertung – D2 Mitglied im Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständiger e. V. Mitglied im Verband Europäischer Gutachter und Sachverständiger e. V. Vermietung und Verkauf von • Einfamilienhäusern, DHH, RH etc. • Eigentumswohnungen • Mehrfamilienhäusern • Wohn- und Geschäftshäusern • Grundstücken • Gewerbeobjekten • Beratung • Beschaffung fehlender Unterlagen • Komplette Auftragsabwicklung Elke Häring Geprüfte Immobilienmaklerin IHK Immobilienverwalterin IHK Zertifizierte Sachverständige für Immobilienbewertungen für bebaute und unbebaute Grundstücke – DEKRA ELKE HÄRING Immobilien- und Sachverständigenbüro Mein Service beginnt weit vor Vermietung und Verkauf! Nägeleinsbuck 10a 90530 Wendelstein Telefon: 09129 / 48 08 Mobil: 0160 / 968 44 651 mail@haering-immo.de www.haering-immo.de Erstellung von Wohnflächenberechnungen Erstellung von Verkehrswert- und Kurzgutachten, Wertermittlungen für: • Erbauseinandersetzungen • Steuerliche Aspekte • Vermögensfeststellung (Scheidung etc.) • Rechte- und Belastungen (z. B. Niesbrauchrecht) • Mietwertgutachten • Beweissicherungen • Objektkauf, Objektverkauf © LIGHTFIELD STUDIOS /AdobeStock

KLEINSCHWARZENLOHE 1289 wurde „Schwerzenlohe“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Unterscheidung zwischen Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe wurde erst später getroffen. Der Ortsname geht auf die Köhlerei zurück. Viele Nürnberger Patrizierfamilien besaßen Höfe in Kleinschwarzenlohe. Die wichtigsten sind die Rieter von Kornburg. Diese hatten das Patronatsrecht der örtlichen Allerheiligenkirche. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die spätgotische Allerheiligenkirche erstmals erwähnt. Bereits 1491 schuf Tilman Riemenschneider den Apostelabschiedaltar, der 1608 dort aufgestellt wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde in Kleinschwarzenlohe ein Hammerwerk erbaut. Dieses war zunächst ein Eisenhammer, später wurden auch Silber, Aluminium und Kupfer verarbeitet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort von schwedischen Truppen zerstört. Zwei Gastwirtschaften, heute Fam. Kohlbauer und Maueröder (ehemals „Goldener Stern“), bestehen schon seit Ende des 14. Jahrhunderts. Der berühmteste Sohn des Ortes, der Arbeiterschriftsteller Adam Scharrer, wurde 1889 als Sohn des Gemeindehirten geboren. Seit den 1960ern Jahren hat sich der Ort stark vergrößert. Zusammen mit Königshammer und Neuses wurde Kleinschwarzenlohe 1978 zu Wendelstein ein- gemeindet. Ein reges Vereinsleben bieten die Freiwillige Feuerwehr, der Schützenverein 1963 und der TSV 72 Kleinschwarzenlohe. Königshammer Als „Kungsmühl“ erscheint Königshammer 1347 erstmals urkundlich. In dieser Urkunde wurde auch der Bäcker aus Kornburg verpflichtet, sein Getreide in Königshammer mahlen zu lassen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Mühle mehrfach geplündert und zerstört. 1521 bestand Königshammer aus zwei Mühlen, einer Mahlmühle und einem Zaynhammer. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde eine Papiermühle errichtet. Um 1630 schleppten schwedische Truppen, die in der Nähe lagerten, die Pest ein. Zwischen 1505 und 1806 war Königshammer der Grenzort zwischen dem Markgraftum Ansbach und der Reichsstadt Nürnberg. Ab 1818 gehörte die Mühle zur Altgemeinde Kleinschwarzenlohe. Nach vielen Zerstörungen durch Brände und Hochwasserschäden wurden die heutigen Gebäude ab 1738 neu errichtet. 1851 endete die Papierherstellung und der Betrieb wurde auf das Hämmern vonMetallfolien umgestellt. Seit 1900 betreibt die Firma „Goldfuchs“ in Königshammer eine Bronzepulverfabrikbis heutegroßteilsmit umweltfreundlicherWasser- kraft. Der Zeidlerverein Wendelstein hat oberhalb von Königs- hammer seinen Lehrbienenstand. Er schafft damit die Verbindung zwischen der Tradition des Zeidelwesens und heutiger Imkerei. Neuses Urkundlich wurde um 1400 ein Wasserwehr erwähnt und dann 1434 die Schenkstatt „Zum weißen Roß“. Aus „Neu-Sitz“, also einer neuen Ansiedlung, entwickelte sich der Ortsname Neuses. Neuses lag an der Straße von Nürnberg nach Venedig. In Neuses konnte die Schwarzach mit einer Furt durchquert werden. Auf der westlichen Seite der Schwarzach, wie auch nördlich beim Ortszentrum, entstanden später mehrere Bauernhöfe. Die Mühle wurde 1435 erstmals erwähnt. Sie arbeitete um 1600 als Mahlmühle und konnte durch einen weiten Kundenkreis auch in Kriegszeiten erfolgreich arbeiten. Seit ca. 1830 befindet sich die Mühle im Be- sitz der heutigen Familie, wurde mehrfach modernisiert und als „Kunstmühle“ umgebaut. Neben der Mahlmühle wird heute Strom und Wärme mit Wasserkraft erzeugt. Bis 1978 gehörte Neuses zur Altgemeinde Kleinschwarzenlohe. Neuses gehört seit gut zehn Jahren zur Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Kornburg mit Kleinschwarzenlohe sowie zur katholischen Pfarrei St. Sebald in Schwabach. In der Dorfmitte steht neben demMilchhäuschen eine Schäferstatue. Diese soll an die Schafherden erinnern, die jahrhundertelang durch die Furt in Neuses getrieben wurden. Der „Fränkische Brauchtumsverein Neuses“ und die Freiwillige Feuerwehr Neuses bieten Angebote für Jung und Alt an. Allerheiligenkirche Kleinschwarzenlohe © Manfred Köhnlein Mühle in Königshammer © Christian Manhart Dorfplatz Neuses © Leo Walter Gemeindeportrait 17

RAUBERSRIED Als „Redwinsreuth“ wurde Raubersried 1340 erstmals erwähnt. Auch dieser Ort geht auf eine Rodungssiedlung zurück. Die Grundherrschaft lag bei verschiedenen Nürnberger Patrizierfamilien, dem Markgrafen von Ansbach und dem Pfarrer von Wendelstein. 1479 wurde der Humanist Johannes Dobeneck in Raubersried geboren. Seine Familie besaß schon seit 1350 den „Freihof“ des Dorfvorstehers in Raubersried. Er benannte sich nach seiner Heimatpfarrei Wendelstein „Cochläus“ (Cochläa = Schnecke, Wendeltreppe). Der Bauernsohn machte in der katholischen Kirche Karriere und war zuletzt Domherr in Breslau. Zunächst sympathisierte Cochläus noch mit den protestantischen Ideen, später entwickelte er sich aber zu einem erbitterten und scharfzüngigen Gegner Luthers. Bis 1971 bestand die Altgemeinde Raubersried mit den Orten Dürrenhembach und Sperberslohe. Raubersried ist bis heute von der Landwirtschaft geprägt. In Hofläden und bei Direktvermarktern werden landwirtschaftliche Erzeugnisse verkauft. Die Freiwillige Feuerwehr Raubersried bereichert das Vereinsleben des Dorfes. Sperberslohe Auch Sperberslohe ist eine Rodungssiedlung. Bereits 1169 wurde es als „Sparwaresloch“ urkundlich erwähnt. Der Ort lag an einer gut passierbaren Furt durch den Hembach und an der bedeutenden Nord-Süd-Handelsroute, der „Alten Salzstraße“ von Nürnberg nach Österreich. Neben der Forstwirtschaft lebten die Bauern auch von den durchfahrenden Gespannen, indem sie zusätzliche Zugpferde und Fuhrwerksführer bereithielten. Aufgrund der Alten Salzstraße etablierte sich früh eine eigene Schmiede. Bis heute ist ein aktiver Schmied in Sperberslohe beheimatet. Die Grundherrschaft über Sperberslohe übten die Markgrafen von Ansbach über das Gericht Schwand aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchte die Faber-Castellsche Verwaltung auch in Sperberslohe Grundbesitz zu gewinnen, ähnlich wie in Dürrenhembach und Nerreth. In der NS-Zeit sollte bei Sperberslohe ein „Betriebs- und Rangierbahnhof“ entstehen. Diese Pläne wurden glücklicherweise nicht umgesetzt. In den 1970er Jahren verfolgte die Bundesbahn dieses Projekt erneut. Dies konnte durch den Widerstand der Bevölkerung erfolgreich verhindert werden. Bis 1971 gehörte Sperberslohe zur Altgemeinde Raubersried. Kirchlich gehörte der Ort bis 1976 zur Johanneskirche nach Schwand. Seitdem ist es ein Teil von St. Georg in Wendelstein. Aufgrund der kargen Landwirtschaft und der Lage tief im Wald, blühte in Sperberslohe das Köhlerhandwerk. Bis heute wird dort noch gelegentlich Holzkohle produziert. Die Freiwillige Feuerwehr Sperberslohe bringt sich aktiv ins Vereinsleben des Ortes ein. Das erste Feuerwehrauto wurde ihr von Roland Graf von Faber-Castell in den 1960ern geschenkt. In mehrjährigem Abstand lockt das „HammerIn“ Schmiede aus der ganzen Welt. Eine ausführliche Dorfchronik findet sich in der Festschrift „850 Jahre Sperberslohe. 1169 – 2019“, kostenfrei erhältlich in den Wendelsteiner Rathäusern. Dürrenhembach Die Rodungssiedlung „Dürrenhembach“ wurde 1325 erstmals erwähnt. Die Einwohner weigerten sich dem „Amman“ Heinrich von Wendelstein Rechte und Dienste zu leisten. Der Ortsname bezieht sich auf den Raubbau in denWäldern, die „Dürre amHembach“. Trotzdem ist das Dorf heute wieder von tiefenWäldern umgeben. Ursprünglich bestand der Ort aus vier Höfen. Zwischen 1874 und 1890 kaufte Lothar von Faber alle Höfe in Dürrenhembach auf, ebenso in Sperberlohe und Nerreth. Nach umfangreichen Aufforstungen gründete er 1875 das Forst- und Jagdgut Dürrenhembach und erbaute auch das Jagdhaus. Zur Erinnerung an Lothar von Faber wurde ein Glas- wappen der Familie in der St. Georgskirche inWendelstein angebracht. Bis heute ist Dürrenhembach vollständig im Besitz der Familie von Faber-Castell. Bis 1971 gehörte Dürrenhembach zur Altgemeinde Raubersried. Dorfmitte Raubersried © Markt Wendelstein Sperberslohe © Markt Wendelstein Dürrenhembach © Csaba Szabo Gemeindeportrait 18

RÖTHENBACH B. ST. W. Der Ort entstand aus einem Zeidelgut (Imkerei) im Nürnberger Reichswald. Die „Alte Salzstraße“ führt von Salzburg und Bad Reichenhall nach Nürnberg. Entlang dieser Straße entwickelte sich der Ort Röthenbach ab dem 12. Jahrhundert. Zunächst gehörte das Dorf zur Kirche in Kornburg. 1468 wurde die spätgotische St. Wolfgangskirche eingeweiht und Röthenbach wurde kirchlich eigenständig. In der Kirche befand sich ein sog. Schlupfaltar. Man erhoffte sich Heilung indem man kranke Körperteile in die Öffnung des Schlupfaltars steckte. Bei Schloss Kugelhammer befand sich eine Wolfgangskapelle (s. u.), daher entwickelte sich der Ortsname Röthenbach „bei St. Wolfgang“. Bis zur Reformation kamen Pilger zur Wallfahrt in diese Wolfgangskapelle. Röthenbach wurde in beiden Markgrafenkriegen zerstört. Durch die verkehrsgünstige Lage an der Alten Salzstraße entwickelten sich große FuhrmannsWirtschaften, die zum Teil bis heute noch Gasthäuser sind. Eine Postfiliale der Familie Thurn und Taxis wurde in Röthenbach eingerichtet. Zusammen mit Nerreth und Schloss Kugelhammer bildete Röthenbach bis 1978 eine eigene Gemeinde. Ab den 1960er Jahren wuchs der Ort durch Zuzug stark an. In der Siedlung „Schwarzach- höhe“ gibt es bis heute einen eigenen Siedlerverein. Das Vereinsleben wird geprägt von der Freiwilligen Feuerwehr und dem TSV 1927 Röthenbach. Nerreth Als „newenreuth“ wurde die Rodungssiedlung Nerreth im 14. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Die Grundherrschaft lag bei wechselnden Nürnberger Patrizierfamilien. Zwischen 1878 und 1887 kaufte Lothar von Faber alle Höfe in Nerreth auf. Er forstete auf und schlug Nerreth dem Forstgut Dürrenhembach zu. 1939 und 1942 verkaufte die Familie Faber-Castell die Grundstücke in Nerreth an die MAN. Dort war ein Panzerwerk geplant. Obwohl die Bahntrasse bereits fertiggestellt war, wurden die Pläne der Fabrik nicht mehr umgesetzt. Durch die Wohnungsknappheit der Nachkriegszeit sah man einen großen Markt für Stahl-Fertighäuser. Die MAN erbaute daher in Nerreth 1949 einen Prototypen. Die Idee konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Das Stahlhaus wurde an das Fränkische Freilandmuseum übergeben und 2011 wiedererrichtet. Bis zur Gebietsreform 1978 gehörte Nerreth zur Altgemeinde Röthenbach b. St. W. Von den ursprünglich sieben Anwesen stehen heute noch drei. Schloss Kugelhammer Schloss Kugelhammer wurde Mitte des 14. Jahrhunderts als Hammerwerk zur Herstellung eiserner Kugeln am Gauchsbach errichtet. Dazu kam noch ein Zeidelgut (Imkerei) und Wohn- und Verteidigungsanlagen. 1530wurde auch eine Sägemühle amGauchsbach gebaut. Aus der Schnitt- und Schleifmühle entwickelte sich um 1600 eine Papiermühle. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde neben Kugelhammer in der Gauchsbachschlucht eine Wolfgangskapelle errichtet. Die Grundherrschaft wechselte häufig zwischen Nürnberger Patrizierfamilien. In beiden Markgrafenkriegen wurde das Schloss stark beschädigt. Die heutigen Gebäude wurden 1607 / 08 errichtet und überdauerten die wechselvollen Zeiten. 1678 kam das Schloss in den Besitz der Familie Schlüsselfelder und gehört bis heute der „Schlüsselfelder’schen Familienstiftung“. Der Administrator (= Verwalter der Stiftung und damit Schlossherr) wechselt heute zwischen den Familien von Volckamer und Kreß von Kressenstein. Die Wolfgangskapelle verfiel ab der Reformation und wurde 1732 bei einer Flutkatastrophe zerstört. Da Kugelhammer und Röthenbach nicht zusammen gewachsen waren, ist auf dieses Wolfgangsheiligtum der Name „bei St. Wolfgang“ zurückzuführen. Seit den 1840ern führt der Ludwig-Donau-Main-Kanal (Alter Kanal) direkt neben Schloss Kugelhammer vorbei. St. Wolfgangskirche in Röthenbach © Markt Wendelstein Stahlhaus Nerreth © Dr. Jörg Ruthrof Nerreth © Markt Wendelstein Schloss Kugelhammer © Markt Wendelstein Texte erstellt in Zusammenarbeit mit Dr. Jörg Ruthrof, auf Grundlagen von Manfred Horndasch, Heinrich Schlüpfinger, Horst D. Stanislaus, Wolfgang Dinkler u. a. Gemeindeportrait 19

20 RECHT UND STEUERN WASSERVERSORGUNG GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU BAUEN MIT LEUTEN VOM FACH Otremba Er folg ist steuerbar Auf der Basis unserer Qualifikationen und unserer umfangreichen Erfahrung finden wir für Sie die richtigen Lösungen. Besonders wichtig ist uns und unseren Mitarbeitern dabei immer der persönliche Kontakt zu Ihnen und Ihrem Unternehmen. Hier ein Überblick zu unseren Leistungen: • Geschäftskunden • Unternehmensberatung • Privatkunden • Rechtsberatung • Steuerberatung • Vermögensberatung • Wirtschaftsprüfung Kanzlei Wendelstein Nürnberger Str. 38, 90530 Wendelstein Telefon: 09129/28080 Telefax: 09129/26589 EMail: wendelstein@kanzleiotremba.de www.kanzlei-otremba.de Unsere Böden aus Acrylharz – Ihre Lösung für Sanierung und Neubau! Richtweg 31 · 90530 Wendelstein  info@ak-kunstharzboeden.de  09129 / 90 920 - 24  www.ak-kunstharzboeden.de Zweckverband zur Wasserversorgung der Schwarzachgruppe IHR KOMMUNALER WASSERVERSORGER IN DER REGION Telefon: 09129 / 90 99 95-0 Telefax: 09129 / 90 99 95-22 Störungsannahme: 09129 / 90 99 95-55 Schaftnacher Weg 7 a 90530 Wendelstein/Großschwarzenlohe www.schwarzachgruppe.de In der Gibitzen 5 90530 Wendelstein Tel.: 0157 798 547 09 Mail: rq-galabau@web.de

Zahlen, Daten, Fakten Der Markt Wendelstein liegt im Landkreis Roth, im Bezirk Mittelfranken. Fernverkehr Autobahn A73 Bamberg–Nürnberg, Anschlussstelle Wendelstein–Röthenbach Autobahn A3 Frankfurt–Passau 18 km Autobahn A6 Amberg–Heilbronn 5 km Autobahn A9 Berlin–München 7 km Bundesstraße 2 Bayreuth–Augsburg 6 km Bundesstraße 8 Würzburg–Regensburg 5 km Personennahverkehr Mehrere Omnibus-Linien zeitlich synchronisiert mit den Fahrplänen von U-Bahn, S-Bahn und R-Bahn im zweitgrößten Verbundraum Deutschlands. Fahrpläne: www.vgn.de Bahnanschluss R- / S-Bahnhof Feucht 8 km R- / S-Bahnhof Schwabach 10 km Hauptbahnhof Nürnberg 16 km Regionalbahnhof Allersberg (Rothsee) 19 km Flugverkehr Internationaler Flughafen Nürnberg (Albrecht Dürer Airport) 22 km Rhein-Main-Donau-Kanal Hafen Nürnberg 10 km Lände Roth 18 km Fläche Gemeindefläche 5.091 ha Siedlungs- und Verkehrsfläche 804 ha Landwirtschaftliche Fläche 955 ha Forstwirtschaftliche Fläche 3.200 ha Sonstiges 132 ha Einwohnerzahl (Stand: 1. Januar 2022) Gesamt 16.181 Wendelstein 7.304 Großschwarzenlohe (mit Sorg und Erichmühle) 3.427 Röthenbach b. St. Wolfgang (mit Nerreth) 2.545 Kleinschwarzenlohe (mit Königshammer) 2.125 Neuses 313 Sperberslohe (mit Dürrenhembach) 274 Raubersried 193 Geburtenzahl In den vergangenen zehn Jahren zwischen 95 bis 145 Geburten pro Jahr. Durchschnittlich 121 Geburten pro Jahr. Beschäftigung (Stand 30. Juni 2019) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort 6.325 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 5.567 Einpendler 4.263 Auspendler 5.026 Panorama von Wendelstein © Walter Vogel Gemeindeportrait 21

Interview mit dem Ersten Bürgermeister Werner Langhans Die Corona-Pandemie brachte in unserer globalen Welt manches durcheinander. Die Menschen mussten mit Einschränkungen leben. Spüren Sie auch in Wendelstein Veränderungen? Die Auswirkungen werden uns wohl noch länger beschäftigen. In der Gesellschaft ist, insbesondere wegen der Diskussion um eine Impfpflicht, eine gewisse Spaltung festzustellen. Hier gilt es gegenzusteuern. Gesundheitsschutz ist ein hohes Gut. Wir müssen alle, insbesondere die Schwächsten unserer Gesellschaft, mitnehmen, um aus der Pandemie zu kommen. Auch hier gilt, wie bei vielen Maßnahmen in unserm Gemeinwesen: Einzelinteressen dürfen nicht höher bewertet werden als der Schutz der Allgemeinheit. Wendelstein gilt als wirtschaftlich gesunde Kommune. Wie beurteilen Sie die weitere finanzielle Entwicklung der Gemeindefinanzen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten? Die Marktgemeinde Wendelstein hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Weichen frühzeitig richtig gestellt. Die Kommune steht auch deshalb auf wirtschaftlich gesunden Füßen, weil sich die Einnahmen aus der Einkommensteuerbeteiligung und der Gewerbesteuer seit Jahren konstant auf hohem Niveau befinden. Dies zeigt, dass in der Vergangenheit auch auf kommunaler Ebene gut gearbeitet wurde. Die erfreuliche Einnahmesituation verschafft uns die erforderlichen Spielräume, stetig und nachhaltig in unsere Infrastruktur zu investieren. Wendelstein soll auch in Zukunft ein attraktiver Ort fürs Arbeiten, Wohnen und Leben bleiben. Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die Schwerpunkte der kommunalpolitischen Arbeit in Wendelstein? Besonderes Augenmerk werden wir auch künftig auf die Themenfelder „Familien & Wohnraum“, „Senioren & Inklusion“ sowie „Umwelt & Nachhaltigkeit“ legen. In diesen Bereichen konnten wir in den letzten Jahren vieles nach vorne bringen. Als innovative Kommune werden wir uns auch in Zukunft den Herausforderungen stellen, um sie zu meistern. Dies ist ein stetiger Prozess, der oft auch etwas Geduld erfordert. Welche Investitionen in die Infrastruktur stehen ganz oben auf der gemeindlichen Agenda? Im Bildungsbereich ist es erforderlich, dass wir an das Grundschulgebäude in Großschwarzenlohe anbauen. Damit soll in der Grundschule der „Kooperative Ganztag“ räumlich angegliedert werden. Die dadurch frei werdenden Horträume in der gegenüberliegenden „Arche“, der evangelischen Kirchengemeinde, können dann vom Kindergarten genutzt werden. Soweit weitere Ergänzungen bei den Kindertagesstätten notwendig werden, wird man diese umsetzen. Ein wichtiges Projekt wird der einkommensgerechte Wohnungsbau in Kleinschwarzenlohe sein. Am dortigen „Brunner-Areal“ sollen Gebäude in Holzbauweise mit rund 20 Wohnungen entstehen. Für die in die Jahre gekommene Waldhalle in Großschwarzenlohe werden wir einen zukunftsfähigen Ersatzneubau „Sport und Kultur“ südlich des Mittelweges errichten. Die Energie-, Wärme- undMobilitätswende sind große Herausforderungen für uns alle. Wie können die Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen? Der Markt Wendelstein hat zusammen mit seinen Gemeindewerken seit 2013 ein sehr attraktives CO2-Minderungsprogramm aufgelegt. 26 Fördersegmente gliedern sich in die Bereiche Beratungsangebote, Energie & Strom, Heizung & Wärme, Haus & Garten sowie Mobilität. Erster Bürgermeister Werner Langhans © Csaba Szabo Gemeindeportrait 22

Seit 2019 bieten wir die Möglichkeit zum Carsharing mit Elektroautos an. Bei den Gemeindewerken kann man sich E-Bikes und E-Lastenräder ausleihen. Derzeit wird ein Verkehrskonzept entwickelt, um für die Zukunft die Weichen zu stellen. Dazu gehört eine weitere Optimierung des Radverkehrs und des Öffentlichen Personennahverkehrs. Wir ent- wickeln die Angebote zusammen mit der Bürgerschaft. Die Menschen müssen aber auch bereit sein, Veränderungen anzunehmen. Wie beurteilen Sie den Freizeitwert und das Kulturangebot in der Marktgemeinde Wendelstein? Die Marktgemeinde Wendelstein liegt in einer landschaftlich sehr reizvollen Gegend. Durch den Ludwigskanal, die Schwarzach und die Anbindung an das Fränkische Seenland sind die Freizeitmöglichkeiten äußerst vielfältig. Wandermöglichkeiten und ein gut ausgebautes Radwegenetz werden ergänzt von themenbezogenen Angeboten, wie den Walderlebnispfad, den gemeindeverbindenden Radweg „Mühlen & Industrie“ oder den Kunigunde-Creutzer-Stationen-Weg. Das gemeindliche Kulturprogramm mit dem „Jazz & Blues Open“ als Highlight sowie den regelmäßigen Konzerten in der Jegelscheune wird ergänzt von den kulturellen Angeboten der Vereine, Organisationen und Kirchen. Nicht vergessen werden dürfen unsere fränkischen Kirchweihfeste in den einzelnen Orten. Die Volkshochschule hat stets ein attrak- tives Kursprogramm und in unserer Gemeindebücherei finden alle Generationen Lesestoff vom Feinsten. Was halten Sie für die Zukunft besonders wichtig? Der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine beweist, wie schnell sich auf unserem Globus Dinge dramatisch verändern können. Leidtragende dieser Machtdemonstration des russischen Präsidenten sind die Menschen in der Ukraine. Uns allen sollte damit bewusst werden, mit welchen Vorzügen wir in unserem Land gesegnet sind. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass wir auch weiterhin auf demokratischem Fundament friedlich und solidarisch zusammen- leben dürfen. Wir dürfen viele Vorzüge genießen. Dies sollte jeder zu schätzen wissen. Kleinschwarzenlohe © Walter Vogel Gemeindeportrait 23

Marktgemeinderat 2020 bis 2026 Neues Rathaus © Markt Wendelstein Erster Bürgermeister Werner Langhans © heike beyerlein.fotografie Am 15. März 2020 wurde der neue Marktgemeinderat für sechs Jahre gewählt. Dem Marktgemeinderat gehören 24 ehrenamtliche Mitglieder sowie der berufsmäßige Marktgemeinderat, Geschäftsleiter Florian Segmüller, an. Der Marktgemeinderat entscheidet über die Angelegenheiten der Gemeinde, überwacht die Verwaltung und achtet darauf, dass die gefassten Beschlüsse umgesetzt werden. Als Ansprechpartner für die Bürger bilden die Marktgemeinderäte eine wichtige Brücke zur Verwaltung. BÜRGERMEISTER Werner Langhans (CSU) ist seit 1. Mai 2008 Erster Bürgermeister des Marktes Wendelstein. 2014 und 2020 wurde er wiedergewählt. Der Erste Bürgermeister ist Vorsitzender des Marktgemeinderates und Chef der Verwaltung. Seine Stellvertreter sind seit Mai 2020 Willibald Milde (CSU) und Dr. Jörg Ruthrof (Freie Wähler). Gemeindeportrait 24

Griesbeck, Cornelia Fraktionssprecherin SPD-Fraktion Grüne-Fraktion Fraktionsgemeinschaft Freie Wähler / FDP Kluge, Ute Mederer, Christian Milde, Willibald 2. Bürgermeister Pohl, Ulrich Puschner, Thomas Reitinger, Georg Rösler, Michael Schaller, Robert Klemm, Maximilian (rückte im September 2020 für Klaus Vogel in den Markt- gemeinderat nach) Lindner, Maximilian Fraktionssprecher Löhlein, Heinz Luff, Lisa Dr. Tobermann, Anja Dr. Waldmann, Benjamin Czerwenka, Boris Kühnlein, Elvira Mändl, Martin Fraktionssprecher Töllner, Carolin Lechner, Jürgen Fraktionssprecher Dr. Ruthrof, Jörg 3. Bürgermeister Stromberger, Stefan Kreß von Kressenstein, Sonja (wechselte im Januar 2021 von der CSU zur FW/ FDP-Fraktion) Dr. Duschner, Sabine CSU-Fraktion MITGLIEDER MARKTGEMEINDERAT Gemeindeportrait 25

ERGONOMISCHES SITZEN ERÖFFNET VÖLLIG NEUE ARBEITS-PERSPEKTIVEN: NATÜRLICHES WOHLGEFÜHL, INDIVIDUELLE KONFIGURATIONSMÖGLICHKEITEN UND NACHHALTIGE GESUNDHEIT IN HÖCHSTER QUALITÄT Ergonomischer Sitzkomfort hat eine Form − und einen Namen! ... ju sit e SITWELL STEIFENSAND AG · Sperbersloher Straße 124· 90530 Wendelstein Online Shop: www.sitwell.de Showroom & Verkauf in Wendelstein info@sitwell.de Deutsche Qualitätsprodukte Logo-/Initialien-Bestickung Tel.: 09129-40679-0 Hauseigenes Handwerk Patentierte Sitzlösungen Individuelles Design Höchste Sitz-Ergonomie DIREKT VOM HERSTELLER VERKAUFSAUSSTELLUNG mit über 300 Bürostuhl-Modellen Abb.: Modell WATER mit patentiertem Bandscheiben-Sitz, der Ihre Haltung dank Sitzwelle orthopädisch korrigiert

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=